2024-04-19T07:32:36.736Z

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Auch Uli Bärmann friert gelegentlich, sein Löffinger Team steht aber besser da als Neustadt. | Foto: Wolfgang Scheu
Auch Uli Bärmann friert gelegentlich, sein Löffinger Team steht aber besser da als Neustadt. | Foto: Wolfgang Scheu

Uli Bärmann: „Haben ja nicht lauter Blindgänger im Team“

Der Beweis ist erbracht: Der FC Löffingen kann in der Landesliga jede Mannschaft besiegen

„Es ist ja nicht so, dass wir lauter Blindgänger im Team haben. Die können schon alle ganz gut kicken“, sagt Trainer Uli Bärmann, nachdem von einem 1:0-Überraschungssieg seiner Löffinger Mannschaft beim FC 08 Villingen II die Rede ist. Bärmann hatte zuvor immer wieder windmühlenartig darauf hingewiesen, dass seine Mannschaft es mit jedem Gegner in der Liga aufnehmen und an einem guten Tag auch besiegen kann.

Der knappe Auswärtserfolg bei den kleinen Nullachtern darf als Beweis gelten. „Wir sind da nicht hingefahren und haben gedacht, hoffentlich verlieren wir nicht“, sagt Bärmann, „nein, wir haben an unsere Chance geglaubt und konnten auch glücklicherweise drei Punkte mitnehmen“. Überraschende Ergebnisse gibt es in der Fußball-Landesliga fast an jedem Spieltag. „Das kommt daher, dass die Liga sehr, sehr ausgeglichen ist und zudem in 90 Minuten alles passieren kann“, sagt Bärmann.

Aus Trainersicht war das „eine sehr gute Mannschaftsleistung. Wir haben uns gut gewehrt und nichts zugelassen.“ Problematisch wurde es noch einmal, nachdem der Löffinger Innenverteidiger Marco Schwirtz mit Gelb-Rot vom Platz musste (68.). Bärmann nahm Stürmer Benjamin Gaudig vom Feld und verstärkte mit Adam Zimoch das Mittelfeld. Daniel Fuß, der zunächst auf der Sechs spielte, rückte für Schwirtz in die Innenverteidigung. Die Löffinger Entlastungsangriffe wurden zwar weniger, die gute Statik der Löffinger Defensive blieb jedoch erhalten. Die Rothosen brachten den knappen Vorsprung gegen eine Mannschaft über die Zeit, „die sehr viele gute Fußballer in ihren Reihen hat“, sagt Bärmann anerkennend über den Gegner.

FC Neustadt: schon verloren, bevor das Spiel beginnt

Das Spiel in Hilzingen (4:0) war für den FC Neustadt eigentlich schon verloren, bevor es angefangen hatte. Denn die Hochschwarzwälder hatten drei Spieler in der Startformation, die nicht voll belastbar waren. „Thomas Fischer war krank und eigentlich schon nach dem Warmlaufen fertig, Sam Samma konnte aufgrund einer Bänderdehnung nicht richtig laufen und Innenverteidiger Ranil Weerakkody konnte sich aufgrund einer Verletzung nicht schnell bewegen“, erzählt Benjamin Gallmann, der Trainer des FC Neustadt, und fährt fort: „Das waren keine Voraussetzungen, um ein Fußballspiel zu gewinnen.“

Je länger das Spiel dauerte, desto mehr geriet es aus Sicht der Neustädter in Schieflage. In der zweiten Halbzeit schossen die Blauen nicht einmal auf das Tor des FC Hilzingen. In der ersten Halbzeit war das noch anders gewesen. Der angeschlagene Neustädter Torjäger Sam Samma hatte zwei Hundertprozentige auf dem Schlappen, die er normalerweise mit verbundenen Augen macht. An diesem Tag vergab er beide, weil er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Auch der kränkelnde Thomas Fischer hatte eine Großchance – und vergab sie. In der Schlussphase versuchte Trainer Gallmann, mit einer Systemumstellung ein bereits verlorenes Spiel noch zu drehen. „Wir haben alles probiert und uns noch zwei Konter eingefangen“, sagt der FCN-Coach.

Die Hälfte aller Spiele ist fast geschafft, am Samstag trifft Neustadt im letzten Hinrundenmatch auf F.A.L. Für gewöhnlich lügt die Tabelle nach so einer langen Phase nicht. Gallmann versucht nichts zu beschönigen: „Wir sind Drittletzter, wir sind die drittschlechteste Mannschaft. Wir brauchen aus den drei Spielen bis zur Winterpause sechs Punkte, sonst wird es schwierig für uns.“ Das Unvorstellbare nimmt immer mehr Kontur an: Dass der FC Neustadt nach dem Verbandsligaabstieg sich auch in der Landesliga nicht halten kann.

Aufrufe: 012.11.2018, 16:50 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor