2024-04-24T13:20:38.835Z

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Ein Säule in der Abwehr des FC Neustadt: Innenverteidiger Fabian Papa, der auch eine gute Spieleröffnung pflegt.  | Foto: Patrick Seeger
Ein Säule in der Abwehr des FC Neustadt: Innenverteidiger Fabian Papa, der auch eine gute Spieleröffnung pflegt. | Foto: Patrick Seeger

Klaus Gallmann: "Der Gegner hat vor uns nie Ruhe"

FC Neustadt stolz auf das Geleistete

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Zumindest ein Hauch vom großen Fußball war in Kehl zu spüren. Das Stadion ist imposant, drinnen gibt es eine Anzeigetafel, auf der Namen und Ergebnisse zu sehen sind. Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde hier unweit des Rheins noch feiner Oberliga-Fußball geboten.
Nach dem Verbandsligaspiel gegen den Kehler FV forderte Klaus Gallmann die Spieler des FC Neustadt beim obligatorischen Kreis auf, sich doch mal umzudrehen und den Anblick zu genießen: Kehler FV gegen FC Neustadt 1:1 – stand da zu lesen, vor ein paar Jahren trennten noch zwei Ligen beide Teams. Der FC Neustadt wäre fast aus der Landesliga abgestiegen, während der Kehler FV in der Oberliga eine gute Rolle spielte und Achter wurde. „Ihr könnt stolz auf das sein, was ihr geleistet habt“, sagte Gallmann. Feierlich Worte, die den sportlichen Wandel bei den Blauen festhalten.

Wieder einmal bekämpften die Neustädter einen spielerisch besseren Gegner erfolgreich. Der Kehler FV dominierte 70 Minuten lang die Partie, aber die Schwarzwälder waren nur einmal im Mittelfeld nicht gut sortiert: Der Zugriff fehlte, die Kehler spielten einen guten Schnittstellen-Ball, anschließend folgte eine präzise Flanke und Kevin Sax stürmte in den Raum, in den ein Torjäger stürmen muss. Es stand nach sieben Minuten 1:0 für den Kehler FV. „Das Tor war schwer zu verteidigen, weil es richtig gut gespielt war“, sagt Klaus Gallmann, der das Team zusammen mit Bruder Benjamin Gallmann coacht.

Doch irgendwann merkten die Neustädter, dass auch gegen diese Kehler Mannschaft in ihrem semiprofessionellen Stadion etwas zu holen ist. „Es war so eine Art Hallo-Wach-Effekt“, sagt Gallmann. Von der 45. bis 65. Minute dominierte der FC Neustadt. Stimulierend wirkte das Tor von Sam Samma gleich nach Wiederanpfiff: Neustadts Innenverteidiger Fabian Papa spielte einen langen Ball auf Sam Samma, im anschließenden Luftkampf sah der Kehler Abwehrspieler nicht besonders gut aus und Neustadts Torjäger lief mit dem Ball am Fuß auf Kehls Torhüter zu. Ein trockener Abschluss – der Ball zappelte im Tor. Anschließend war der FC Neustadt die bissigere und aggressivere Mannschaft. Die Blauen haben gelernt, sich in so eine Partie reinzubeißen. Reinzukämpfen. Die Mannschaft verteidigt extrem gut. Die Spieler gehen über die Schmerzgrenze, sie machen den Schritt mehr, den der Gegner nicht macht. Jeder läuft für den anderen, in Laufbereitschaft und Einsatz verdienen sich die Neustädter seit Wochen Bestnoten. „Der Gegner hat vor uns nie Ruhe“, sagt Klaus Gallmann. Eine Einstellung, die einen Punkt verdient.
Aufrufe: 028.11.2016, 22:00 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor