2024-05-10T08:19:16.237Z

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Fassungslosigkeit: Ralf Schubnell nach der Niederlage des FC Neustadt in Kehl   | Foto: Bernd Seger
Fassungslosigkeit: Ralf Schubnell nach der Niederlage des FC Neustadt in Kehl | Foto: Bernd Seger

Keine Konstanz beim FC Neustadt und beim FC Löffingen

Verbandsligist Neustadt und Landesligist Löfflingen bringen keine Stabilität in ihr Spiel

Am vergangenen Wochenende mussten der FC Neustadt und der FC Löffingen zwei enttäuschende Niederlagen verdauen. Während der FCN weiter im Verbandsliga-Keller festsitzt, sieht sich der FC Löffingen derzeit nicht als Spitzenteam.
„Die Enttäuschung war heftig“, sagt Benjamin Gallmann. Spuren davon sind auch nach zwei Tagen in seiner Stimme noch herauszuhören. Der stets positiv denkende Trainer des FC Neustadt hat hörbar Mühe, die 0:4-Niederlage seiner Mannschaft im Verbandsliga-Auswärtsspiel beim Kehler FV zu verarbeiten. Nach dem torlosen Remis gegen das Spitzenteam SC Lahr schien der Patient eine Woche zuvor auf dem Weg der Besserung, die vier Gegentore in Lahr und die Art und Weise, wie die Neustädter Mannschaft dort aufgetreten ist, belegen, dass die einzige Konstanz bei den Blauen im Moment die Inkonstanz ist.

Es ist der Versuch, das Unbegreifbare zu erklären. „Im Spiel gegen Lahr hat die Mannschaft die Räume kontrolliert und die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen waren klein. All das, was sie da gut gemacht hat, hat in Kehl nicht wirklich funktioniert“, sagt Gallmann, „wir haben dem Gegner zu viel Raum gelassen, das nutzt eine Mannschaft mit der Qualität von Kehl“. Das 0:1 schon nach fünf Minuten förderte die Unsicherheiten, die unterschwellig nach einem bescheidenen Saisonauftakt unweigerlich vorhanden sind, wieder zutage. Und der zuletzt ebenfalls trudelnde Gegner bekam durch das frühe Führungstor mächtig Auftrieb. „Uns hat der Zugriff gefehlt. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, weil wir meistens einen Schritt zu spät kamen“, sagt Gallmann. Wäre seine Mannschaft mit einem 0:2-Rückstand in die Pause gegangen, wäre eine Aufholjagd noch im Bereich des Möglichen gewesen, „aber das dritte Gegentor durch einen kapitalen Eigenfehler unmittelbar vor dem Pausenpfiff nahm uns jede Chance auf eine Wende“, sagt Gallmann.

Der FC Neustadt hat von den ersten zehn Spielen nur eines gewonnen und ist mit sechs Punkten Tabellenvorletzter. „Ungenügend“, findet Gallmann die Ausbeute, „die Zahlen sprechen gegen uns“. Die Mannschaft ist in einer ähnlichen Situation wie in der vergangenen Saison, auch da war sie nach zehn Spieltagen Vorletzter mit sechs Punkten. Warum einem im Moment der Glaube fehlt, dass sie mit großer Anstrengung und viel Teamgeist noch einmal das Wunder Klassenerhalt schaffen kann – keine Ahnung. „Es wird brutal schwierig“, sagt Coach Gallmann, „aber wir werden weiterarbeiten, das ist die einzige Möglichkeit, die uns bleibt“.

Auch Tim Heine hat Mühe, die 2:3-Niederlage seiner Löffinger Mannschaft in Salem zu verarbeiten. Am Tag nach dem Spiel hat ihn die Familie abgelenkt und schwenkten die Gedanken doch einmal kurz zum Fußball ab, „habe ich es ein bisschen verdrängt“. Ursachenforschung wird der Coach heute im Training mit der Mannschaft betreiben, einfach wird das nicht. Denn Landesligist FC Löffingen zeigte in Salem zwei Gesichter – vergleichbar Dr. Jekyll und Mr. Hyde: das Gute und das Schlechte in ein und derselben Person. „Die Mannschaft hat fast eine Stunde vieles richtig gemacht und die Vorgaben eins-zu-eins umgesetzt“, sagt Heine, „aber wir haben nach der 2:0-Führung trotz bester Chancen das dritte Tor nicht gemacht“. Das Unheil nahm nach dem 1:2-Anschlusstreffer von Salem seinen Lauf. Plötzlich schwamm die Löffinger Defensive wie in einigen Spielen zuvor, „wir haben dann eine halbe Stunde vieles falsch gemacht und das Spiel aus der Hand gegeben“, sagt der Trainer. Die bittere Niederlage hänge ihm zwar nach, das gibt er gerne zu, zu sehr reinsteigern will er sich aber nicht, denn es gebe im Leben durchaus wichtigere Dinge als Fußball. „Aktuell sind wir keine Spitzenmannschaft, denn einer Spitzenmannschaft wäre das nicht passiert, die hätte dieses Spiel gewonnen. So ehrlich müssen wir schon sein“, sagt Heine.
Aufrufe: 09.10.2017, 22:00 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor