2024-04-24T07:17:49.752Z

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Zwei Brüder, die wie einer denken, aber nicht auf ewig als Doppellösung beim FC Neustadt: Klaus Gallmann (links) gibt zum Saisonende sein Traineramt aus beruflichen Gründen ab. Benjamin Gallmann soll den FCN dann allein in die sportliche Zukunft führen, sei es nun in der Verbandsliga oder eine Etage tiefer.  | Foto: Patrick Seeger
Zwei Brüder, die wie einer denken, aber nicht auf ewig als Doppellösung beim FC Neustadt: Klaus Gallmann (links) gibt zum Saisonende sein Traineramt aus beruflichen Gründen ab. Benjamin Gallmann soll den FCN dann allein in die sportliche Zukunft führen, sei es nun in der Verbandsliga oder eine Etage tiefer. | Foto: Patrick Seeger

Halbierte Doppelspitze: Klaus Gallmann verlässt Neustadt

Benjamin Gallmann in der neuen Saison alleiniger Trainer des FC Neustadt

Überraschung beim FC Neustadt: Trainer Klaus Gallmann beendet zum Saisonende seine Trainertätigkeit beim Verbandsligisten. Sein Bruder Benjamin, der derzeit mit ihm gemeinsam das Team trainiert, wird alleiniger Cheftrainer.
Zwei sehen mehr als einer, gemeinsam ist man weniger allein, geteilte Last ist halbe Last. Und Blut ist dicker als Wasser. Die Brüder Klaus (27) und Benjamin Gallmann (31) führen den Verbandsliga-Aufsteiger FC Neustadt seit dem Saisonstart gemeinsam. Zwei, die für den Fußball leben, sich blind verstehen und kongenial ergänzen. Ein Symbiose, die bald endet. Klaus G. stellt sein Amt zum Saisonende zur Verfügung, Benjamin G. wird dann alleiniger Cheftrainer sein – und wenn es nach dem jüngeren Bruder geht, „hoffentlich in der Verbandsliga“.

Es ist ein Abschied, „der richtig wehtut“, sagt Klaus Gallmann, aber da trotz aller auf und neben dem Platz gelebten Professionalität Fußball auch in der Verbandsliga noch ein Hobby und keine Lebensaufgabe ist, geht der Job vor. Seit dem 1. Januar hat sich Klaus Gallmann deutlich vom FC Neustadt entfernt. Seine neue Arbeitsstelle liegt in der Nähe von Schaffhausen, dort leitet der 27-jährige Banker jetzt eine Abteilung mit acht Kollegen. Ein beruflicher Aufstieg, der einen Abschied erzwingt. Rund eine Stunde Fahrt hin und noch einmal 60 Minuten zurück müsse er investieren, um jetzt zum Training nach Neustadt zu kommen, so Gallmann, in den vergangenen Wochen waren es auf winterlichen Straßen oft 90 Minuten – pro Strecke. Ein Pensum, das auf Dauer nicht zu schaffen sei. „Ich kann so nicht mehr der Trainer sein, der ich für den FCN sein will.“ So sei in den vergangenen Wochen der Entschluss gereift, zum Saisonende einen Schlussstrich zu ziehen.

Entschieden habe dabei der Kopf, so der Pragmatiker, nicht das Herz. Die Spieler des FCN nahmen den angekündigten Rücktritt im Training am Montagabend mit Fassung auf und Rolf Eckert, sportlicher Leiter des FC Neustadt, stellte den neuen alleinigen Cheftrainer, den Klaus Gallmann „meinen bestmöglichen Nachfolger“ nennt, vor: Benjamin Gallmann (31), älterer Bruder im Trainer-Doppelgespann, der zum Saisonstart vom Landesliga-Absteiger TuS Bonndorf in die Wälderstadt kam. „Benjamin Gallmann“, so Eckert, „ist für den FC Neustadt die einzige und logische Verpflichtung für die Zukunft“.

Klaus Gallmann, im vierten Jahr beim FCN, zuerst als Spieler, dann nach dem Rücktritt von Andreas Ackermann Trainer und bis Ende der vergangenen Saison als Landesligameister-Macher alleiniger Chef an der Außenlinie, will nicht viel Aufhebens machen um seinen bevorstehenden Abschied. Für ein Resümee seiner Arbeit sei es viel zu früh. „Ich bin ja noch da“, sagt Klaus G. und das mit aller Kraft. Bis zum letzten Tag wolle er „alles“ investieren für den FCN, mit einem großen Ziel: Am Samstag, 20. Mai, will er um 17.20 Uhr nach dem letzten Saisonspiel beim Freiburger FC mit seinem Bruder und seinem Team den Klassenerhalt in der Verbandsliga feiern: „Das wäre das Sahnehäubchen auf vier unvergessliche Jahre beim FC Neustadt.“
Aufrufe: 08.2.2017, 13:49 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor