2024-04-24T13:20:38.835Z

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– Foto: Heiko van der Velden

Ma­ra­thon-A-Li­ga ruft Skep­sis her­vor

Am Freitag be­ginnt die neue Spiel­zeit mit 20 Mann­schaf­ten. Nach der Hin­se­rie gibt’s ei­ne Meis­ter- und Ab­stiegs­run­de. Die Ka­pi­tä­ne der fünf Mann­schaf­ten aus dem Nor­den des Fuß­ball-Kreis Mo­ers äu­ßern sich auch zum neu­en Mo­dus.rn

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20 Teams, ein Ab­stei­ger, sechs Auf­stei­ger und mehr Spie­le als je zu­vor: Die be­vor­ste­hen­de A-Li­ga-Sai­son wird im sport­li­chen und zeit­li­chen Rah­men zu ei­nem Ma­ra­thon. Lu­ca Christ­mann, Ka­pi­tän des SV Mil­lin­gen, bringt es auf den Punkt.

„Es wird ei­ne Kampf­li­ga, ei­ne Su­per­li­ga mit ei­nem to­tal ver­rück­ten Sys­tem.“ Bis zu vier Teams kön­nen ab­stei­gen, nur der Meis­ter steigt auf. Nach der Hin­run­de geht’s für die Top 10 der Ta­bel­le nach ei­nem neu­en Mo­dus wei­ter. Sie kämp­fen um den Ti­tel, die an­de­ren Mann­schaf­ten um den Klas­sen­er­halt.

Soll­te ein Klub, der nach der ver­kürz­ten Win­ter­pau­se der Ab­stiegs­run­de an­ge­hört, in der Hin­run­de ge­gen ein Top-Team aus der obe­ren Hälf­te ge­won­nen ha­ben, wer­den die­se Punk­te nicht mit in die Rück­run­de ge­nom­men. Nur die Zäh­ler ge­gen di­rek­te Kon­kur­ren­ten blei­ben auf dem Kon­to. Un­ter den Spiel­füh­rern macht sich vor der ers­ten Co­ro­na-Sai­son ein we­nig Skep­sis breit. „Ich den­ke nicht, dass wir durch­spie­len. Es wird auf je­den Fall Un­ter­bre­chun­gen ge­ben“, meint Christ­mann mit Blick auf mög­li­che Co­ro­na-In­fek­tio­nen. Jo­nas Baum­bach, Ka­pi­tän von Con­cor­dia Os­sen­berg, ist ähn­li­cher Mei­nung. „Erst­mal freust du dich auf je­den Sonn­tag, wo über­haupt wie­der Fuß­ball ge­spielt wird.“

Doch wie gut sind die fünf Nord­ver­ei­ne ak­tu­ell in Form? Wer ge­hört zu den Fa­vo­ri­ten? Und wel­che Ver­ei­ne wer­den es schwer ha­ben? Der SSV Lüt­tin­gen spiel­te bis zum Sai­son­ab­bruch vor­ne mit. „Dies­mal sieht es nicht so op­ti­mal aus“, be­klagt Ka­pi­tän Lars Nein­hu­is. Durch das Kar­rie­re­en­de von Mar­cel Sey­fried, den Ab­gang von Je­ro­me Nie­hu­es nach Veen und den Kreuz­band­riss von Niels Set­ze­pfandt feh­len den Fi­scher­dörf­lern wich­ti­ge Leu­te. „Wir ha­ben ei­nen schma­len Ka­der und ge­hö­ren nicht zu den Kan­di­da­ten für den Auf­stieg.“

Wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren sieht sich Vik­to­ria Al­pen wie­der im obe­ren Ta­bel­len­drit­tel mit­spie­len. Die Vor­be­rei­tung der Mann­schaft von Jörg Schütz lief je­doch ge­ra­de zu Be­ginn et­was schlep­pend. Tim Pas­toors und Mar­cel Sura fal­len län­ger aus, ei­ni­ge A-Ju­gend­li­che wur­den be­reits in­te­griert. „Wir ha­ben uns Wo­che für Wo­che ge­stei­gert, wol­len uns fuß­bal­le­risch wei­ter­ent­wi­ckeln und ma­xi­mal Vier­ter wer­den“, sagt Ka­pi­tän To­bi­as Es­per vor dem Auf­takt­spiel ge­gen den Ru­mel­ner TV.

Os­sen­berg geht in sei­ne vier­te A-Li­ga-Sai­son in Se­rie. Nach den Plät­zen sie­ben und sechs ist die Rech­nung in die­sem Jahr ganz ein­fach. „Die Ten­denz geht nach oben, wir wol­len Fünf­ter wer­den“, hofft Jo­nas Baum­bach. Des­sen Bru­der Si­las und Jes­se Stick­lat (bei­de wech­sel­ten zum VfB Hom­berg II) wa­ren über Jah­re die gro­ßen Tor­ga­ran­ten, fast schon die Os­sen­ber­ger Le­bens­ver­si­che­rung. „Das ist ein of­fe­nes Ge­heim­nis. Das müs­sen wir als Kol­lek­tiv auf­fan­gen. Wir sind noch en­ger zu­sam­men­ge­rückt und von der Qua­li­tät her wei­ter stark ge­nug.“ Ja­nik Ei­ckers (Ba­erl) und Lu­kas Kurz (ehe­mals Re­pe­len) sol­len die Diet­rich-Elf künf­tig ver­stär­ken.

Mil­lin­gen hat mit Ulf Deutz nicht nur ei­nen er­fah­re­nen Trai­ner, son­dern auch nam­haf­te Spie­ler ge­holt „Ulf hat vie­le Leu­te mit­ge­bracht, die uns wei­ter­brin­gen wer­den“, ist sich Ka­pi­tän Lu­ca Christ­mann si­cher. Un­ter Nis­fad Grgic hat­te der SVM den Ab­stieg nur knapp ver­mie­den, Lu­kas Möl­ders und Ste­ven Schön sol­len die La­de­hem­mun­gen im Sturm ver­ges­sen ma­chen. Auch kon­di­tio­nell ha­ben die Mil­lin­ger ei­nen gro­ßen Sprung nach vor­ne ge­macht. „Die Trai­nings­be­tei­li­gung war sehr hoch, das Mann­schafts­ge­fü­ge stimmt“, so Christ­mann, der ei­ne Plat­zie­rung in der obe­ren Ta­bel­len­hälf­te für rea­lis­tisch hält.

Die Ziel­set­zung des TuS Borth hat sich nicht groß­ar­tig ver­än­dert. Für den Vor­jah­res­auf­stei­ger geht es wie­der dar­um, schnellst­mög­lich vie­le Punk­te ge­gen den Ab­stieg zu sam­meln. Spiel­füh­rer To­bi­as Enk geht da­von aus, dass die Jung­spun­de den nächs­ten Schritt ge­hen wer­den: „Wir wol­len ei­ne bes­se­re Rol­le spie­len, dür­fen aber auch nicht an­fan­gen zu träu­men.“ Rück­keh­rer Tim Mei­er soll im An­griff für mehr Tor­ge­fahr sor­gen, Mit­tel­feld­stra­te­ge Ke­vin Krog­gel wird künf­tig für den VfL Rhein­hau­sen am Ball sein.

Zu den gro­ßen Fa­vo­ri­ten dürf­te ne­ben Ab­stei­ger FC Meer­feld auch der FC Neu­kir­chen-Vluyn zäh­len. „Da führt mei­ner Mei­nung nach kein Weg dran vor­bei. Ins­ge­samt ist die ganz Li­ga in die­ser be­son­de­ren Si­tua­ti­on aber ganz schwer ein­zu­schät­zen“, sagt Lu­ca Christ­mann.

Aufrufe: 04.9.2020, 14:45 Uhr
RP / FKTAutor