„Die Anlage ist ein Meilenstein“, kommentierte Günter Zeller am Montagabend die Planungen zur zentralen Fußballanlage an der Tersteegenstraße. Die Entscheidung über sie sei eine Entscheidung über 50 Jahre, die sie mindestens Bestand haben werde. Damit fasste der Sozialdemokrat die Meinung aller Mitglieder des Bau-, Grünflächen- und Umweltausschusses zusammen. Einstimmig beschlossen sie im großen Sitzungssaal des Rathauses, im Haushalt 6,2 Millionen Euro für die Anlage bereitzustellen.
Zwischen dem Zechenwald des Niederbergquartiers und der Tersteegenstraße soll östlich des Schulzentrums eine Sportanlage mit zwei Fußballplätzen entstehen, wie es bereits im Mai 2017 vom Büro „Geo3“ aus Bedburg-Hau in einer Machbarkeitsstudie vorgeschlagen wurde. Der eine Fußballplatz liegt östlich parallel des Erschließungsweges, der vom Niederbergquartier nördlich Richtung Tersteegenstraße läuft. „Er hat eine Kunstrasenfläche von 7035 Quadratmeter“, berichtete Diplom-Ingenieur Martin Hiller vom Büro „Geo3“ im Ausschuss. „Er liegt etwas tiefer, ist von Sitzplätzen umgeben und hat Stadioncharakter.“
Der zweite Fußballplatz ist westlich parallel des Erschließungswegs angeordnet. Er ist auch ein Kunstrasenplatz, aber nicht von Zuschauerplätzen eingefasst, weil er für das Trainieren vorgesehen ist. Der Trainingsplatz liegt etwas südlicher als der Stadionplatz. So kann nördlich davon zur Tersteegenstraße hin noch ein Parkplatz entstehen. „Er hat 64 Stellplätze, vier davon behindertengerecht“, berichtete der Diplom-Ingenieur. „Drei bis vier Stellplätze werden von einem Baum begrünt.“
Die beiden Plätze werden über ein Kanalsystem bewässert und erhalten Beregnungsanlagen. Am zentralen Erschließungsweg sollen kleine Gehölze wie Bäume um die Gesamtanlage herum gepflanzt werden. Diese Außenbepflanzung sei aber noch nicht näher geplant, sagte Martin Hiller am Montagabend. Er prognostizierte 3,3 Millionen Euro Baukosten für die Platzanlage, in die er eine Baukostensteigerung von fünf Prozent im Jahr eingerechnet hatte.
Lukas Stellmann von der Berghövel Objektplanung GmbH, die eng mit dem Büro „Geo3“ kooperiert und sich mit diesem in Bedburg-Hau ein Gebäude teilt, berichtete über das Funktionsgebäude. Es entsteht zwischen den beiden Fußballplätzen östlich des Erschließungsweges. Es ist 57 Meter lang und 16 Meter breit. In der Mitte befinden sich Umkleidebereich, Duschen und Toiletten sowie Schiedsrichterräume. Im südlichen Teil entsteht ein 140 Quadratmeter großer Mehrzweckraum, im nördlichen ein Technik- und Versorgungsbereich.
Das Gebäude erhält eine Dachbegrünung, eine Photovoltaikanlage und wird über Fernwärme beheizt, um der Ökologie gerecht zu werden. Der Referent prognostizierte 2,9 Millionen Euro Kosten, bei denen er ebenfalls eine jährliche Baukostensteigerung von fünf Prozent zugrunde gelegt hatte.
Die Ausschussmitglieder beschlossen, die insgesamt 6,2 Millionen Euro im Etat bereitzustellen. Davon bekommt die Stadt knapp 2,7 Millionen Euro über Mittel des Landes und des Bundes gefördert. Sie unterstrichen die gute Jugendarbeit, die der SV Neukirchen-Vluyn leiste. 330 Kinder und Jugendliche würden dort Fußball spielen.
Beigeordneter Ulrich Geilmann erläuterte den Zeitplan. Jetzt sei die Investition beschlossen. Im Februar 2020 folge der Ausbaubeschluss. Bis August seien weitere Planung und Ausschreibung abgeschlossen. Im September 2020 solle der Bau der Fußballanlage beginnen, der Ende 2021 abgeschlossen sein solle. Anfang 2022 solle die Anlage in Betrieb gehen.