Weil bei den Moersern also aktuell kaum noch etwas zu gehen scheint, folgt als Mutmacher eben der Griff in die Erinnerungskiste. Zwei Mal erst standen sich beide Mannschaften gegenüber – und beide Male ging der Sieg an die Scherpenberger. Vor einem Jahr gewann das Team im damaligen Relegationsspiel gegen die Borussia mit 2:1 und sicherte sich so den Aufstieg. Im Hinrundenspiel auf Veener Kunstrasen holte es sich gar mit 3:1 die Punkte und fügte den Gastgebern eine ihrer bislang zwei Heimniederlagen zu. „Ja, dann wird es doch nur Zeit, dass wir das mal ändern“, kennt Veens Trainer Christian Hauk die Statistik.
Mit dem nach fünfter Karte gesperrten Eike Schultz und dem verletzten Julian Meier fallen zwei Leistungsträger aus. „Unser Kader ist groß genug“, kontert Hauk, der trotz der scheinbaren Vorteile nicht ohne Anspruch an die Partie geht. „Wenn uns morgen tatsächlich der Aufstieg gelingen sollte, dann wollen wir ihn auch mit einer guten spielerischen Leistung erringen und nicht dank der Aufstellung des Gegners.“
Oder etwa dank eines weiteren Patzers des letzten verbliebenen Aufstiegskonkurrenten? Die SpVgg Rheurdt-Schaephuysen ließ den Rückstand auf die Borussia am vergangenen Sonntag mit einem 1:1 gegen den SV Millingen auf sieben Zähler anwachsen. Geht sie am Sonntag nach dem Spiel beim TV Asberg ohne Punkte vom Platz, war‘s das ohnehin mit den noch minimalen Aufstiegshoffnungen. Der Rumelner TV liegt bereits neun Punkte hinter der Veener Borussia zurück. Die Bezirksliga-Hoffnungen sind da nur noch rechnerischer Natur und von viel Fantasie umgeben, zumal das alles andere als leichte Gastspiel beim SSV Lüttingenauf die Mannschaft wartet.
Spitzenreiter SV Sonsbeck IIsucht sich derweil immer neue Ziele. Das 100. Saisontor könnte am Sonntag fallen – inzwischen ist der bereits feststehende Aufsteiger bei 98 angekommen. Bestes Auswärtsteam ist der künftige Bezirksligist ohnehin, aber eine Saison ohne Niederlage auf fremden Plätzen wäre als Krönung doch auch eine feine Sache. Bislang steht lediglich ein Remis 14 Siegen gegenüber.
Die Serie könnte allerdings in Gefahr geraten, denn das Team um Trainer Johannes Bothen ist bei Viktoria Alpenzu Gast. „Und die werden mega motiviert sein“, denkt der Trainer daran, dass die Hausherren erst kürzlich dem Nachbarn aus Veen an gleicher Stelle die Show gestohlen haben. „Wir werden auf jeden Fall für einen schönen Tag wieder alles geben“, versichert Alpens Trainer Jörg Schütz denn auch. Beide Mannschaften dürfen das Spiel mit bester Formation und offenem Visier angehen.
Von knisternder Spannung im Abstiegsrennen kann ebenfalls kaum noch die Rede sein. Der SV Budberg II wird am Sonntag als Absteiger feststehen, wenn er sein Gastspiel beim ESV Hohenbudberg nicht gewinnt und zur gleichen Zeit der FC Neukirchen-Vluyn, derzeit auf dem Relegationsplatz, beim Schlusslicht Büdericher SV – der sich dann auch in die B-Liga verabschieden müsste – gewinnen sollte.
Die Zweitvertretung des SV Budberg will aber nicht nur dem ESV, sondern auch der weiteren Konkurrenz im Kampf gegen die drohende Relegation auf die Pelle rücken. Der vier Punkte besser platzierte SV Orsoy ist im Rheinberger Derby bei Concordia Ossenberg gefordert, Mitkonkurrent FC Rumeln-Kaldenhausen erwartet den befreit aufspielenden VfL Rheinhausen.
Auch der SV Millingen ist noch nicht gänzlich aus dem Schneider. Trainer Markus Hierling muss im Heimspiel gegen den MSV Moers auf Urlauber Yannick Manko und den gesperrten Niklas Eickers verzichten.