2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die SF oberrid sorgten mit ihrem 2:0-Erfolg über die Bahlinger Reserve für die Überraschung des Spieltages. | Archivfoto: Benedikt Hecht
Die SF oberrid sorgten mit ihrem 2:0-Erfolg über die Bahlinger Reserve für die Überraschung des Spieltages. | Archivfoto: Benedikt Hecht

Oberrieder überraschen mit 2:0 gegen Bahlingen

Untermünstertäler Handspiel bringt Neuenburg die Wende +++ FFC mit "Bomben" aus dem Oberliga-Kader und dem 5:2-Erfolg in Heimbach

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Die abstiegsbedrohten Oberrieder sorgten mit dem 2:0 gegen die Bahlinger Regionalliga-Reserve für eine Überraschung. Nur einer zeigte sich nicht überrascht, SFO-Trainer Raffaele Maggiore. Der SpVgg. Untermünstertal wurde in Neuenburg ein Handspiel zum Verhängnis. Auch wenn der fällige Strafstoß von Suleyman Ndoye leichtfertig vergeben wurde, nutzte der FCN die Überzahl nach der Roten Karte zum 4:1-Heimsieg. Und der Freiburger FC II konnte mit Unterstützung aus dem Oberliga-Kader die Heimbacher Erfolgsserie beenden.

Untermünstertal kommt in Unterzahl in Neuenburg unter die Räder

Aufatmen bei den Verantwortlichen des FC Neuenburg: Mit 4:1 besiegte die Elf von Trainer Tiziano Di Domenico den Tabellennachbarn Untermünstertal recht deutlich. Zunächst schien alles dafür zu sprechen, dass der Negativtrend des FCN seine Fortsetzung finden sollte, ging Untermünstertal doch nach einem Freistoß in Führung. Neuenburg kämpfte zwar weiter, die Gäste agierten aber sehr diszipliniert und aufmerksam. Nach einer halben Stunde aber waren die Neuenburger in der Partie angekommen. So musste Gästekapitän Gerrit Stiefvater in der 27. Minute gegen den starken Hannes Selz auf der Linie klären, kurz darauf parierte Torwart Tobias Kaltenbach einen Schuss von FCN-Spielführer Julian Imhof. In der 37. Minute versuchte Kaltenbach einen Ball zu klären, traf aber seinen Mitspieler Laurin Roggenbruck, und der Abpraller war auf dem Weg ins Tor – bis Roggenbruck mit der Hand klärte. Schiedsrichter Najib Nasser, der mit der im Großen und Ganzen nicht unfairen Partie keine Probleme hatte, musste gegen Roggenbruck die Rote Karte ziehen und einen Strafstoß verhängen. Sulayman Ndoye trat an, fabrizierte aber einen extrem schwachen Schuss, den Kaltenbach ohne große Mühe parieren konnte. „Ich hatte schon befürchtet, das wäre ein negativer Knackpunkt für uns“, gab Di Domenico später zu Protokoll. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann nochmals eine Schippe draufgelegt und schöne Tore erzielt, haben uns endlich für unseren Aufwand belohnt. Das spricht für die Qualität dieser Mannschaft.“ Die Einwechslung von Jonas Domagala war dabei gewiss nicht die schlechteste Entscheidung, traf dieser doch mit seinem ersten Ballkontakt die Latte. Neuenburg hatte in Überzahl mehr Aktionen nach vorne, es fehlte jedoch im Eifer des Gefechts zunächst die Präzision im Passspiel. Untermünstertal konnte immer wieder gefährliche Gegenangriffe setzen. Erst in der 62. Minute erzielte Patrick Faller auf Vorlage von Julian Imhof den Ausgleich. Die Neuenburger Führung kündigte sich alsbald an: Erst scheiterte Jonas Domagala, dann Ricco Kaulvers am glänzend reagierenden Kaltenbach. Nach dem folgenden Eckstoß köpfte Domagala den Ball vors Tor, wo Johannes Mees ebenfalls per Kopf zum 2:1 vollendete. In der 79. Minute erhöhte Kaulvers per Freistoß ins Tordreieck auf 3:1, Torwart Kaltenbach hatte den Ball unterschätzt. Gleich darauf erhöhte Julian Imhof auf 4:1. Gäste-Coach Arnold Brunner wollte indes die Unterzahl nicht als Entschuldigung gelten lassen: „So ein Spiel ist nur zu halten, wenn man taktisch clever vorgeht. Wir haben erst gut gestanden, haben den Ball nach vorne gespielt und sind schnell nachgerückt, hatten vorne drei Stürmer und haben uns zwei gute Chancen zum 2:0 erspielt. Aber plötzlich haben wir begonnen, in der Eröffnung nach innen zu spielen. Dann kamen zwei Fehler, zwei Tore – so verliert man das Spiel.“ Für die Innenverteidigung muss sich Brunner wieder etwas überlegen, fällt doch nun nach Clemens Wolf, Kevin Wild und Adrian Hentsch auch noch Roggenbruck mit einer Rotsperre aus.

FFC-Förderteam beendet Heimbacher Serie

Zehn Spiele in Folge ohne Niederlage – diese beeindruckende Bilanz hatte außer dem SV Heimbach in der Bezirksliga nur der SV Kirchzarten vorzuweisen. Mit einem 5:2-Erfolg setzte das Förderteam des Freiburger FC diese Serie aber nun ein Ende. „Heimbach hat kein schlechtes Spiel gezeigt, hatte aber in der ersten Halbzeit eigentlich keine einzige richtige Torchance“, berichtete FFC-Trainer Mark Costa. Der zwischenzeitliche Ausgleich für die Platzherren resultierte aus einem Handelfmeter, den Armin Roth verwandelte. Die Freiburger beantworteten das 1:1 sofort mit der erneuten Führung. „Nach der Pause haben wir zehn Minuten gepennt, und da hat Heimbach den verdienten 2:2-Ausgleich erzielt“, so Costa. „Aber in den letzten dreißig Minuten haben wir es wieder sehr gut gemacht. 5:2 hört sich zwar hart an, aber so schlecht war Heimbach nicht.“ Eifrigster Torschütze war mit drei Treffern Joschua Moser-Fendel (Costa: „Der ist gerannt wie eine kleine Maus; dass er auf dem schweren Boden neunzig Minuten lang Gas gibt, war nicht zu erwarten gewesen“), ihm am nächsten kam Giuliano Reinhardt, der den ersten Freiburger Treffer selbst per Kopf erzielte und drei weitere Tore vorbereitete. Eins sollte aber nach Ansicht von Mark Costa nicht vergessen werden: „Wir hatten zwei Bomben aus dem Oberliga-Kader dabei, Michael Respondek und Mike Enderle. Das sind feine Jungs, die von sich aus bei der Bezirksliga-Partie spielen wollten. Auch für sie war es nicht einfach auf dem schwierigen Grund, trotz ihrer feinen Technik.“ Costa betonte aber auch: „Mit diesen Verstärkungen haben wir aber auch mehr Druck, weil dann jeder von uns einen Sieg erwartet – nach dem 5:2 sind sicher einige auch erleichtert.“

Oberried schickt BSC-Reserve mit 2:0 nach Hause

Im Duell der Ex-Landesligisten gelang den abstiegsgefährdeten Sportfreunden Oberried ein 2:0-Heimsieg über die Bahlinger Regionalliga-Reserve und damit eine faustdicke Überraschung. Tatsächlich? Raffaele Maggiore, der Trainer der Dreisamtäler, zeigte sich keineswegs überrascht: „Die Tendenz ging in den vorigen drei Spielen schon klar nach oben. Uns war bewusst, dass wir gegen Bahlingen ein gutes Spiel zeigen können. Und wir haben uns nicht einfach nur hinten reingestellt, sondern haben uns auch Chancen erarbeitet. Am Ende waren wir die gewilltere Elf und haben den Sieg erzwungen.“ Und dies trotz der drängenden Personalsorgen: Dass Michael Müller, Maurizio Maggiore und Volkan Sahin nicht spielen konnten, war von vorneherein klar gewesen, aber nachdem kurzfristig auch David Sandmann ausfiel, stand den Oberriedern die gesamte Offensivabteilung nicht zur Verfügung. „Aber Ahmed Hekal, der dafür ins Team gerutscht ist und seit 14 Tagen hervorragend trainiert, hat diese Aufgabe sehr gut erledigt und hat sich mit dem 1:0 selbst belohnt.“ Ohnehin habe jeder Einzelne seinen Teil beigetragen: „Die Defensive stand gut, auch das Mittelfeld hat schon viele Löcher geschlossen“, so Raffaele Maggiore. „Ein wichtiger Sieg, der uns Mut gibt für die nächste Woche.“ Dann geht es gegen Tabellenführer Wasser-Kollmarsreute.

„Der Killerinstinkt fehlt“

Claudio Braun, der Trainer des Aufsteigers SG Nordweil/Wagenstadt, hatte nach der 2:3-Heimniederlage gegen Spitzenreiter Wasser-Kollmarsreute recht früh den Platz verlassen, um erst einmal durchschnaufen zu können. Denn eigentlich hatte seine Mannschaft eine sehr gute Leistung präsentiert. „Wir waren mit 2:0 in Führung gegangen und hatten einen richtig guten Zugriff aufs Spiel“, sagte er. „Es war klar, dass in der zweiten Halbzeit vom Gegner mehr Druck kommen würde, davor hatte ich in der Pause extra gewarnt.“ Einen Freistoß verwandelte Jens Bohnenberger in der 49. Minute direkt zum Anschlusstreffer. „Danach hatten wir in den zentralen Positionen immer wieder Probleme“, erzählte Braun. „Die beiden Gästestürmer – Artjom Gordijenko und Noel Stolp – haben das sehr gut gemacht und im Zusammenspiel für den Ausgleich gesorgt.“ Zum 2:3 führte ein unnötiger Freistoß: „Der Gegenspieler (Lukas Dümmig, Anm. d. Red.) war 20, 25 Meter vom Tor entfernt, stand mit dem Rücken zum Tor – das Foul war unnötig“, so Braun. Bohnenberger war’s einerlei – er verwertete erneut direkt. Braun: „Ich bin überzeugt: Wenn wir das 2:1 nicht so früh bekommen hätten, wäre uns ein Sieg möglich gewesen. Wir haben schon in Bahlingen gut gespielt, nun schon wieder, und wir stehen wieder mit leeren Händen da. Gegen die Großen haben wir bisher immer gut gespielt, aber wenn es gegen die Teams ging, gegen die wir unbedingt hätten punkten müssen, hatten wir immer zu viele Verletzte. Und manchmal fehlt uns auch der Killerinstinkt anderer Mannschaften.“ Denn in der Schlussphase boten sich den Platzherren noch gute Gelegenheiten, die Partie erneut zu drehen. Die beste hatte Theo Brand, der aus fünf Metern den Ball zu ungestüm übers Tor jagte.

Aufrufe: 09.11.2015, 22:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor