2024-05-08T14:46:11.570Z

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Fiebern dem Finale entgegen:  Fabienne Stiefvater (von links, SG Hausen), Daria Glaser (PTSV Jahn Freiburg), Bezirkspokalspielleiter Dieter Reinbold, Bezirkschef Arno Heger, Manuel Greve (SG Prechtal/Oberprechtal) und Benjamin Imhof (FC Neuenburg) | Foto: Benedikt Hecht
Fiebern dem Finale entgegen: Fabienne Stiefvater (von links, SG Hausen), Daria Glaser (PTSV Jahn Freiburg), Bezirkspokalspielleiter Dieter Reinbold, Bezirkschef Arno Heger, Manuel Greve (SG Prechtal/Oberprechtal) und Benjamin Imhof (FC Neuenburg) | Foto: Benedikt Hecht

Bezirkspokalfinale: Ein großes Fußballfest steht an

Zu den Finalspielen bei Frauen und Männern im Bezirkspokal werden am Donnerstag in Mundingen über 2000 Zuschauer erwartet

Es ist mittlerweile Tradition im Fußballbezirk Freiburg: Alle Jahre wieder an Christi Himmelfahrt steigt das Bezirkspokalfinale der Frauen und Männer. Für diesen Donnerstag wurde das Neumattenstadion in Mundingen als Austragungsort auserkoren. Der heimische Sportverein darf bei den Frauen das Endspiel zwischen der SG Hausen/Rimsingen/Munzingen und dem PTSV Jahn Freiburg (13 Uhr) und bei den Männern das Endspiel zwischen dem FC Neuenburg und der SG Prechtal/Oberprechtal (16 Uhr) ausrichten.
„Es gibt nichts Geileres als ein Bezirkspokalfinale, hat mir vor einigen Jahren ein beteiligter Kicker nach dem Endspiel gesagt.“ Mantra ähnlich zitiert Bezirkschef Arno Heger diesen Satz jährlich auf der Pressekonferenz vor den beiden Finalspielen. Dennoch klingt die Aussage Hegers nicht abgedroschen. Jeder Spieler oder jede Spielerin, die in den vergangenen Jahren am Endspiel teilnehmen durften, werden ihm diese Worte bestätigen. Egal ob am Ende Sieg oder Niederlage standen.

Weit über 2000 Zuschauer pilgerten in den vergangenen Jahren zu den Finalspielen, sogar die 3000er Marke wurde in der Vergangenheit geknackt. Mit einem ähnlichen Ansturm rechnen die Veranstalter auch dieses Jahr. Andere Bezirke des südbadischen Fußballverbands schauen daher oft neidisch in Richtung Freiburg, wenn sie diese Zahlen hören. Lediglich dem Bezirk Offenburg gelingt es, ein Event ähnlicher Größe am Ostermontag auf die Beine zu stellen. „Es ist unser großes Fußballfest“, sagt Heger.

Dabei war dies nicht immer so: Im Jahr 1998 pfiff Heger als Schiedsrichter selbst das Finale, „da waren ungefähr 400 Zuschauer anwesend“, erinnert er sich. Doch Mitte des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts setzte ein Umdenken bei der Bezirksführung ein. „Pluspunkt für uns ist vermutlich, dass wir das Finale der Frauen und Männer seit Jahren zentral an einem Ort und direkt hintereinander austragen lassen. Zudem rühren wir kräftig die Werbetrommel und bauen auf immer professionellere Strukturen“, erklärt Heger. Der Bezirk pusht diesen Wettbewerb.

So wird der Pokal von den Klubs längst nicht mehr als lästige Pflicht, sondern als willkommene Chance wahrgenommen. Welchen Stellenwert dieser Wettbewerb bei den Freiburger Bezirksoberen einnimmt, zeigt sich allein schon an der Tatsache, dass bereits ab dem Viertelfinale Schiedsrichtergespanne die Begegnungen leiten. Ein Novum auf Bezirksebene.

Objekte der Begierde.
Objekte der Begierde.
Objekte der Begierde: der Pokal der Männer (links) und der Frauen | Foto: Benedikt HechtDoch wie sieht in diesem Jahr die sportliche Komponente aus? Bei den Männern treffen mit dem FC Neuenburg und der SG Prechtal/Oberprechtal zwei Bezirksligisten aufeinander. In der Liga setzten sich in beiden Aufeinandertreffen die Markgräfler durch, gewannen in der Hinrunde im Elztal 3:0 und Anfang April vor heimischer Kulisse 2:1. Sind sie damit automatisch Favorit? „Wir konnten zwar beide Aufeinandertreffen für uns entscheiden, doch es wird mit Sicherheit ein sehr heißer Ritt“, vermutet FCN-Coach Stefan Bach. SG-Co-Trainer Manuel Greve weist die Favoritenrolle jedenfalls von sich, fügt aber an: „Was wir leisten können, hat man beim Halbfinale in Freiamt gesehen.“ Mit 3:0 setzte sich der Außenseiter dort gegen den Ligakonkurrenten durch. Und sein Cheftrainer Robert Schäfer fügt an: „Wir haben eine reelle Chance.“ Motivieren muss Schäfer seine Mannen jedenfalls nicht. Vielmehr hätten sie nach den beiden Ligapleiten etwas gut zu machen.

Hat der Wettergott ein Einsehen mit den Akteuren?

Pluspunkt für die Neuenburger ist, dass der Klassenerhalt so gut wie in trockenen Tüchern ist, sie sich mittlerweile im Gegensatz zum noch abstiegsgefährdeten Kontrahenten voll auf den Pokal konzentrieren können. Neuenburgs Torhüter Benjamin Imhof ist sich beim Ergebnistipp zumindest, ohne überheblich zu wirken, sicher: „Es wird 'ne knappe Kiste. Wir gewinnen 1:0. Als Keeper will ich schließlich, dass die Null steht.“ Greve hält sofort dagegen: „Wir gewinnen das Spiel nach Verlängerung mit 3:2“, zeigt er sich überzeugt.

Auch beim Finale der Frauen kommt es am Donnerstag zum Duell zweier Bezirksligisten. Die Favoritenrolle liegt dabei auf Seiten des Tabellenzweiten PTSV Jahn Freiburg, doch die SG Hausen hat sich als Fünfter mittlerweile auch aller Abstiegssorgen entledigt. Wie sich ein Pokalsieg anfühlt, ist den Postlerinnen bekannt. Vor zwei Jahren triumphierte die Mannschaft der Trainer Jonas Langer und Tobias Mast als B-Kreisligist im Finale in Malterdingen mit 1:0 über die Frauen des Bezirksligisten FC Neuenburg. Langer gibt daher auch voller Überzeugung die Marschroute aus: „Wer im Finale steht, will auch gewinnen. Der Pott muss wieder nach Freiburg.“ Für dieses Ziel rührt sein Team bereits gewaltig die Werbetrommel, möchte möglichst viele Unterstützer mobilisieren. Doch auch bei der SG Hausen zeigt man sich äußerst optimistisch: „Wir werden zwar Gas geben müssen, aber an der Motivation mangelt es bei keiner Spielerin“, sagt Trainerin Ann-Kathrin Selz.

So bleibt letztlich nur noch ein Unsicherheitsfaktor, auf den keiner der Protagonisten Einfluss hat: das Wetter. In einigen Prognosen wird für Donnerstag Regen vorhergesagt. In den vergangenen Jahren strahlte allerdings grundsätzlich die Sonne. Bleibt zu hoffen, dass der Wettergott auch diesmal ein Einsehen hat. Den Akteuren sei es gewünscht. Damit es dieses unvergessliche, große Fußballfest wird.
Aufrufe: 08.5.2018, 19:30 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor