2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Freut sich auf das Duell gegen die SG Eschbach/Wernborn: Neu-Anspachs Trainer Raffaele Parisi.	Archivfoto: Breier
Freut sich auf das Duell gegen die SG Eschbach/Wernborn: Neu-Anspachs Trainer Raffaele Parisi. Archivfoto: Breier

»Taktik hin, Taktik her: Der Ball muss ins Tor«

KOL & KLA HOCHTAUNUS: +++ Anleihen an Otto Rehhagel vor dem Kreisoberliga-Duell Neu-Anspach II gegen Eschbach/Wernborn +++

HOCHTAUNUS. Nach einem Drittel der Vorrunde stecken die heimischen Teams der Fußball-Kreisoberliga und A-Liga vorwiegend im Keller und Mittelfeld der Tabelle. Als einziges Team aus dem Hintertaunus ist in der A-Liga die Usinger TSG II noch ungeschlagen.

Die Mannschaft von Trainer Rainer Birkenfeld empfängt als Tabellenfünfter am Sonntag um 12.45 Uhr an den Muckenäckern den Rangvierten FV Stierstadt II und will sich mit einem Sieg weiter in der Spitzengruppe festsetzen. Nach dem 3:1-Heimsieg gegen den FV Stierstadt II geht die SG Hundstadt um 13.15 Uhr mit gesundem Selbstbewusstsein in das Gastspiel beim Tabellenzweiten SF Friedrichsdorf II. Mit einem Zähler soll das ausgeglichene Punktekonto behalten werden. Ganz hoch hängen die Trauben für die Kellerkinder SG Eschbach/Wernborn II und SG Wehrheim Pfaffenwiesbach II. Während Aufsteiger Eschbach/Wernborn II um 15 Uhr beim Tabellenführer FC Mammolshain bestehen muss, steht Wehrheim/Pfaffenwiesbach II zur selben Zeit beim Titelfavoriten 1. FC 04 Oberursel vor einer ganz hohen Hürde.

In der Kreisoberliga strebt am Sonntag um 15 Uhr die FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach im Heimspiel gegen die SGK Bad Homburg den dritten Saisonsieg an, um an der Spitzengruppe dranzubleiben. Nach zwei herben Niederlagen steht die SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach um 15 Uhr im Wingert-Sportpark bei der SG Ober-Erlenbach vor der Bewährungsprobe, den Negativtrend zu stoppen. Zur selben Zeit versucht Aufsteiger SGE Feldberg, den Erfolg des ersten Saisonsiegs gegen Seulberg im Tannenwald beim Gruppenliga-Absteiger FC Oberstedten zu bestätigen. Mitaufsteiger SG Eschbach/Wernborn möchte den Rückenwind des überraschend klaren 4:1 gegen die Spvgg Bad Homburg nutzen, um auch an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße beim FC Neu-Anspach II erfolgreich vom Platz zu gehen. Der UA sprach vor dem Anpfiff am Sonntag um 13 Uhr mit den beiden Trainern Raffaele Parisi und Andreas Arr-You über das interessante Duell, bei dem zahlreiche Gästeakteure an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren werden.

Beide Mannschaften sind Tabellennachbarn. Mit welcher Leistung steht Ihr Team am Sonntagabend vor dem Gegner in der Tabelle?

Raffaele Parisi: Es ist klar, dass Eschbach nach vorne großes Potenzial hat. Mit dem Trio Ergin Cakar, Patrick Gilles und Murat Kaya haben sie viel Offensivpower, die wir in den Griff bekommen müssen. Wenn uns das gelingt, können wir mit Erfolg rechnen. Das wird der Schlüssel. Wir müssen bereits beim Anspiel doppeln und ihnen so den Zahn ziehen. Bei Gilles müssen wir auf gefährliche Distanzschüsse aus der zweiten Reihe aufpassen. Die können aus wenig viel machen.

Andreas Arr-You: Wir müssen das machen, was wir beim 4:1 gegen Bad Homburg taten. Konzentriert in der Defensive und fokussiert in der Offensive sein. Wir arbeiten im Team. Die Einstellung ist gut.

Beide Mannschaften holten am vergangenen Wochenende Punkte. Was muss aber noch besser werden?

Parisi: Wir hätten in Oberursel gewinnen müssen, statt 3:3 zu spielen. Da haben wir uns nicht gut angestellt. Hinten leisteten wir uns grobe Fehler. Das dürfen wir uns nicht noch mal erlauben, denn das wird von Eschbach bestraft. Wir haben uns wieder viele Chancen erarbeitet, aber wir müssen sie noch viel besser verwerten. Das 3:3 war zu wenig.

Arr-You: Wir waren konzentriert in der Defensive, weil die Offensive verstanden hat, dass sie alle mit nach hinten arbeiten müssen. Auch Murat Kaya machte den Weg zurück, auch wenn aus ihm kein Innenverteidiger oder Abräumer mehr werden wird. Wir haben 90 Minuten die Aufgaben in der Defensive sehr gut erfüllt. Natürlich sind die Torjäger ein Faustpfand. Aber alle elf Spieler haben gut gearbeitet. Die Mannschaft hat verstanden. Das war nicht immer so, wird aber immer besser. Das Team hat verinnerlicht, dass wir Erfolg haben, wenn wir defensiv gut stehen. Wenn das nicht der Fall ist, wie gegen Weilnau/W/S, dann verlieren wir zurecht.

Die beiden Torjäger Cakar und Gilles haben alleine zehn von 16 Toren erzielt. Neu- Anspach II hat keinen Torjäger. Wird das auch am Sonntag der Unterschied sein?

Parisi: Schon Otto Rehhagel hatte gesagt: Taktik hin, Taktik her, der Ball muss ins Tor. Wenn man keinen Knipser hat, müssen die Mittelfeldspieler ihre Chancen rigoroser nutzen. Dabei sind alle gefragt, die am Sonntag spielen werden. Alle müssen noch konzentrierter und zu 100 Prozent auf die eine Situation vorbereitet sein, Wenn der Instinkt des Torjägers fehlt, dann müssen die anderen das mit Überzeugung ausgleichen. Wir dürfen nicht in Schönheit sterben, sondern müssen geil sein auf das Toreschießen.

Arr-You: Das kann in Spielen, wo der Gegner geordnet steht, ausschlaggebend sein. Dann sind Cakar, Gilles und Kaya ein Faustpfand. Sie machen den individuellen Unterschied aus, weil sie nicht auszurechnen sind.

Eschbach/Wernborn hat auswärts noch keinen Punkt geholt. Mit Kaya, Gilles, Schroers, Wick und Zimmermann kehren aber fünf Spieler an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Welche Bedeutung hat am Sonntag der Heimvorteil?

Parisi: Den Heimvorteil haben wir immer. Dass Eschbach noch ohne Punkte auswärts ist, spielt keine Rolle. Wir kennen unseren Platz, aber Kaya, Gilles, Schroers, Wick und Zimmermann kennen ihn auch. Insofern entsteht auch Derbycharakter. Spieler und Trainer kennen sich. Ich freue mich auf das Spiel. Es wird spannend und hat seine eigene Brisanz und Note. Der Bessere soll gewinnen. Das wollen wir sein.

Arr-You: Es bleibt ein Auswärtsspiel, weil wir sonst nicht auf Kunstrasen spielen. Das wird nicht einfach. Die Mannschaft fühlt sich auf dem Rasen in Wernborn wohl. Der kleine Platz in Anspach ist aber auch ein Vorteil. Viele unserer Spieler kennen ihn, aber Kaya wird beruflich verhindert nicht dabei sein. Weil sie lange in Neu-Anspach gespielt haben, wird es ein besonderes Spiel werden, auch für mich. Aber es ist kein Derby. Wir wollen zeigen, dass wir in der Lage sind, dort zu gewinnen. Alle kennen sich aus dem Effeff. Deswegen werden wir genauso wie Parisi auf alles vorbereitet sein.



Aufrufe: 014.9.2019, 08:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor