2024-05-02T16:12:49.858Z

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Maßgeblichen Anteil am fünften Platz des Aufsteigers SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach haben (von links) Johannes Kütt als Fünfter (20 Tore) der Torschützenliste und Marcus Krawczyk (19 Tore) als Achter. 	Foto: Flucke
Maßgeblichen Anteil am fünften Platz des Aufsteigers SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach haben (von links) Johannes Kütt als Fünfter (20 Tore) der Torschützenliste und Marcus Krawczyk (19 Tore) als Achter. Foto: Flucke

Alle Saisonziele erreicht

KOL HOCHTAUNUS: +++ Die Kreisoberliga-Bilanz 2018/19: Aufsteiger Wehrheim/Pfaffenwiesbach mit starkem fünften Platz / Weilnau/W/S überzeugt / FC Neu-Anspach II gelingt Umbruch +++

HOCHTAUNUS. Zufrieden blicken die heimischen Vertreter der Fußball-Kreisoberliga Hochtaunus auf den Abschluss der Spielzeit 2018/2019 zurück. Alle Saisonziele wurden erreicht oder sogar übertroffen. Besonders gilt dies für Aufsteiger SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach. Die Mannschaft von Trainer Gregory Strohmann erreichte auf Anhieb einen hervorragenden fünften Platz, mischte lange sogar um den Relegationsplatz mit und überzeugte vor allem als zweitbeste Rückrundenmannschaft und drittbestes Auswärtsteam. Nach zwei Jahren Abstiegskampf und jeweils erst am letzten Spieltag erreichtem Klassenerhalt hat die FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach in dieser Saison mit dem sechsten Platz in der Vorrunde früh die Weichen für den Ligaerhalt gestellt. Die Mannschaft von Trainer Thorsten Crecelius mischte auch noch im Aufstiegsrennen mit und überzeugte bis zum Schluss mit einem starken siebten Rang. Der FC Neu-Anspach II verpasste zwar einen einstelligen Tabellenplatz, doch der sichere Klassenerhalt und ein erfolgreicher Umbruch im Team lassen Trainer Raffaele Parisi mit der einzig verbliebenen Reserve in der Kreisoberliga dennoch zufrieden und optimistisch nach vorne schauen.

Sehr zufrieden blickte Gregory Strohmann, Trainer der SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach, auf die Abschlusstabelle, in der nach einem erfolgreichen Schlussspurt Rang fünf die beste heimische Platzierung der Saison bedeutet. Eine „brutal gute Offensive“ nennt der Coach als Erfolgsgaranten. Johannes Kütt als Fünfter (20 Tore) der Torschützenliste, Marcus Krawczyk als Achter (19), Patrick Hildebrandt als Zehnter (16) und die Entdeckung Youngster Jannik Brinkmeier mit 14 Treffern bildeten das erfolgreiche Quartett des zweitbesten Sturms der Liga. Insbesondere die Unberechenbarkeit durch verschiedene Torschützen und hervorragendes Umschaltspiel (Strohmann: „Eines der Besten der Liga“) waren für Strohmann Grundlage für diese beeindruckende Bilanz. Als zweiten Faktor nennt der Übungsleiter die Neuzugänge, die allesamt voll eingeschlagen und als „Glücksgriffe“ zu bezeichnen seien. Besonders A-Jugend-Spieler Brinkmeier hatte keiner auf der Rechnung. Jan-Erik Theile, Timo Gaunert, Saeed Nadedry, Torhüter Patrick Wehner und Routinier Cengiz Ebren komplettierten das halbe Dutzend, das die Qualität verbesserte, Personalausfälle nahtlos kompensieren ließ und leistungsfördernden Konkurrenzkampf garantierte. „Wir stehen zu Recht auf Platz fünf“, erteilt Strohmann allen zwischenzeitlichen Träumen vom Aufstieg eine Absage: „Das Erreichen der Relegation war nicht realistisch.“ Dabei blickte er auch auf das Verletzungspech von Lars Röske und Benjamin Ballstädt, die auch in der Saison 2019/2020 noch fehlen werden. Das werde man spüren. Stolz ist der SG-Coach auf die stetig gewachsene Stabilität, mit der im Jahr 2019 lediglich gegen Meister Friedrichsdorf verloren wurde. Personell macht er das an Marcus Krawczyk fest, der in den sich den vergangenen Jahren vom Ersatzspieler der zweiten Mannschaft zum Leistungsträger im Kreisoberligateam entwickelte. Deutlich betont der Trainer die jetzt höherliegende Messlatte und wünscht sich personell weiter frischen Wind. In der künftig viel stärkeren Kreisoberliga mit starken Aufsteigern sowie Merzhausen und Oberstedten als Gruppenligaabsteigern freut sich Wehrheim/Pfaffenwiesbach auf viele Derbys im Usinger Land. „Wir müssen uns vor niemandem verstecken“, ist Gregory Strohmann überzeugt, dass sich die Qualität seines Kader auch 2019/2020 durchsetzen wird.

Die Großen geärgert

Mit 31 Punkten zur Winterpause war der FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach der Klassenerhalt bereits sicher. Der nun scheidende Trainer Thorsten Crecelius ist im Großen und Ganzen zufrieden. „Es ist egal, ob es am Ende der sechste oder siebte Platz wurde“, betont der Coach, dass es bis auf das 2:8 gegen Ober-Erlenbach keine negativen Erlebnisse gab. Wichtiger sei es gewesen, den Titel des Remiskönigs aus dem Vorjahr abgegeben zu haben. Auch Crecelius hielt ein ernsthaftes Mitspielen um den Gruppenligaaufstieg nicht für realistisch: „Wir wollten die Großen ärgern.“ Er erinnert daran, dass mit Chris Hörnig und Daniel Dietrich zwei Langzeitverletzte weiter nicht zur Verfügung stehen werden. Als maßgebliches Kriterium für den Aufschwung sieht der Übungsleiter die deutliche Senkung der Fehlerquote in der Abwehr mit dem Stabilisator Florian Schmitz sowie gewachsene Disziplin, die sich in Rang sechs der Fairnesstabelle ausdrücke. „Das fußballerische Potenzial war immer da“, verdeutlichte Crecelius das erfolgreiche Drehen an der wichtigen Stellschraube in der Defensive. Des Weiteren hebt der Ex-Trainer das gute Mannschaftsgefüge hervor, in dem Verantwortung auf viele Schultern verteilt wurde und in den entscheidenden Spielen die geschlossene Mannschaftsleistung zum Erfolg geführt habe. Geringe Rotation in der Abwehr mit starken Leistungen von Sascha Weldert, René Stockbauer und Daniel Dietrich sowie die Entdeckung der Saison, Nachwuchstalent Bastian Guckes, stellte Crecelius als gute Beispiele heraus. Schon jetzt warnt er seinen Nachfolger Simon Mohr vor einer viel stärkeren Liga in der kommenden Saison. Eine ausreichende Fitness und in wichtigen Momenten Nervenstärke, mit der Spiele gedreht wurden, haben das Zählerkonto stetig weiter erhöht. „Die Mannschaft ist spielerisch stabiler und ruhiger im Spielaufbau“, sah Crecelius weitere Kriterien für den erfreulichen Saisonverlauf.

Einzige Reserve

„Wir sind als einzige zweite Mannschaft in der Kreisoberliga geblieben und haben unsere erste Mannschaft unterstützt, die Gruppenliga zu halten“, nennt Raffaele Parisi, Trainer des FC Neu-Anspach II die entscheidenden Saisonziele, die am Ende erreicht wurden. Angesichts der personellen Aushilfen und eigener Ausfälle stand in der gesamten Rückrunde kein ausgebildeter Stürmer zur Verfügung. Dies drückte sich im fünftschlechtesten Angriff der Rückrunde aus. „Mit den etatmäßigen Stürmern wären wir vielleicht Fünfter oder Sechster geworden.“ Diese Zuversicht schöpft Parisi vor allen Dingen aus dem guten Umsetzen der erarbeiteten Spielidee und einem guten Mannschaftsgefüge, das auch in kritischen Situationen stabil geblieben sei. Noch einmal möchte der FC-Coach diese Defizite aber nicht erleben. Denn er erwartet 2019/2020 eine attraktive, richtig spannende Liga, in der es viel schwerer werde, die eigene Position zu halten. Als deutlicher Wermutstropfen in der ansonsten erfreulichen Entwicklung einer neuen Mannschaft bleibt die rote Laterne in der Fairnesstabelle mit fünf Roten und neun Gelb-roten Karten. „Das ist ein absolutes No-Go“, zieht Parisi eine klare Grenze und erwartet eine deutlich verbesserte Disziplin in der neuen Spielzeit. Bis auf die Wechsel von Eric Becker und Vitali Netzel zur SG Westerfeld sowie Brian Steinheimer zur SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach und den Auslandsaufenthalt von Torwart Leonard Nestler bleibe der Kern der Mannschaft zusammen. „Wir werden wieder etwas Neues basteln und den Nachwuchs aus den eigenen Reihen einbinden“, zeigt sich der Neu-Anspacher Coach zuversichtlich, dass der Klassenerhalt auch 2020 gesichert wird und zumindest eine ähnliche Rolle wie in der abgelaufenen Saison möglich ist.



Aufrufe: 011.6.2019, 12:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor