2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
Tenshi Kleiner (links) und der FC Ostrach setzen sich am Samstag knapp, mit 1:0, gegen den FV Bad Schussenried (rechts: Manuel Westhäußer) durch. Die Zebras müssen nun in Ravensburg ran.
Tenshi Kleiner (links) und der FC Ostrach setzen sich am Samstag knapp, mit 1:0, gegen den FV Bad Schussenried (rechts: Manuel Westhäußer) durch. Die Zebras müssen nun in Ravensburg ran. – Foto: Foto: Thomas Warnack
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Nur der FC Ostrach erreicht die nächste Runde

Fußball, WFV-Pokal, 1. Runde: Mengen, Sigmaringen und Riedlingen scheiden aus

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Bad Saulgau / mac/aw/sz - Der FC Ostrach ist die einzige Mannschaft aus der Region, die den Sprung in die zweite Runde des Pokals des Württembergischen Fußball-Verbandes (WFV) geschafft hat. Die Zebras setzten sich am Samstagmittag durch ein Elfmetertor von Andreas Zimmermann gegen den Ligakonkurrenten FV Bad Schussenried mit 1:0 durch. Nächster Gegner ist der FV Ravensburg II. Ausgeschieden sind der FC Mengen (0:2 gegen Weiler), der SV Sigmaringen (1:5 gegen den SSV Ehingen-Süd) und der TSV Riedlingen, der seine Haut beim Landesligatitelkandidaten FC Albstadt teuer verkaufte, mit 1:0 zur Halbzeit führte und schließlich nur knapp, mit 1:2, unterlag.

FC Ostrach - FV Bad Schussenried 1:0 (0:0). - FCO: Löffler - Arnold, Lück, Riegger, Kleiner - Rambacher - Schöb (56. L. Ender), A. Zimmermann - Eberle, G. Fischer (81. Y. Ender) - Schiemann (68. R. Zimmermann). - FVBS: Harsch - Junker, L. Kraft (78. Haage), Umgemach, Zeh (40. Westhäußer), Baur, S. Wildenstein, Maucher, Metzger, Rafaila, - Bonelli. - Tore: 1:0 Andreas Zimmermann (62./FE). - SR: Daniel Dosch (Aldingen) . - Z. 100.

"Ein schweres Stück Arbeit", sagte Ostrachs Trainer Christian Luib in der Rückschau der Partie am Sonntag. "Der FV Bad Schussenried hat das in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht, hat die Räume gut zugestellt, dagegen haben wir lange kein richtiges Mittel gefunden. Und: Bad Schussenried hatte die besseren Chancen. Thomas Löffler (Torwart, d. Red.) hat uns einige Male vor einem Rückstand bewahrt. Wir dagegen hatten keine echte Chance." Luib begann in einem 4-3-3, die Mannschaft sollte den Gegner hoch anlaufen. "Doch die Schussenrieder hatten daran überhaupt kein Interesse, haben es vorgezogen gegen den Ball zu arbeiten, nach Ballgewinnen schnell umgeschaltet und in die Spitze gespielt", sagte Luib. Dagegen hatte die Heimmannschaft eigentlich keine nennenswerten Möglichkeiten. "Aus unserer Sicht war das beste das Ergebnis." In der zweiten Halbzeit kam der FC Ostrach dann besser ins Spiel. Die Zebras hatten nun mehr Raum, auch weil Bad Schussenried langsam aber sicher der ersten Halbzeit Tribut zollen musste. Dann kam die 65. Minute. Luis Eberle hob den Ball über seinen Gegenspieler, kollidierte dann aber mit Bad Schussenrieds Torwart Florian Harsch. "Eine schwierige Entscheidung, ich hätte mich, glaube ich, auch beschwert, wenn es in so einer Situation Elfmeter gegen uns gegeben hätte", anerkannte Luib, dass der Elfmeter zumindest umstritten war. Kapitän Andreas Zimmermann traf trotzdem souverän zum letztlich entscheidenden 1:0. "Andererseits hatten die Gäste Glück, dass es in einer anderen Situation, nach einem Foul Harschs an Rene Zimmermann, keinen Elfer gab", sagte Luib. Nach und nach verdiente sich Ostrach die Führung. Kurz vor Schluss traf der eingewechselte Luke Ender mit einem Schuss noch den Pfosten und Yannick Ender verpasste es, mit dem Abpraller für Klarheit zu sorgen. "Einige junge Spieler haben heute gesehen, dass noch etwas fehlt, dass sie in den Tests gegen die Bezirksligisten etwas mehr Platz hatten", sagte Luib. Ostrach muss in Runde zwei nun reisen, trifft auf den FV Ravensburg II, der überraschend den TSV Berg ausschaltete. Zuvor bestreitet der FC Ostrach am Mittwoch noch ein Testspiel gegen den südbadischen Landesligisten SV Denkingen. Einen Dank sprach Christian Luib noch an den FV Bad Schussenried aus. "Der FV Bad Schussenried hat auf den für ihn sehr wichtigen Simon Kraft verzichtet, da dieser im Urlaub war und sein Coronatest noch nicht vorlag. Und das, obwohl er nicht in einem Risikogebiet war. Das fand ich sehr fair vom FV Bad Schussenried."

FC Mengen - RW Weiler 0:2 (0:2). - FCM: D. Merk - Bachhofer, Hartock (46. Y. Merk), Ivanesic, U. Willbold - K. Hartl (76. Tutic) - Schuler, P. Klotz - Nörz, Varady (76. Beyer) - A. Klotz. - FVRW: Hane - Diieng, Karg, Heinrich (76. Snelinski), Wucherer, Stadelmann, R. Hehle, Ilzköfer, Fink (90. +1 Riedesser), Hartmann (79. Rasch), Schwarz (71. A. Hehle). - Tore: 0:1, 0:2 Janne Heinrich (8./40.). - SR: Max Angenendt (Asch-Sonderbuch). - Z.: 200.

"Ich habe mir das Spiel heute Morgen noch einmal auf Video angeschaut. Es war alles nicht gut. Das Spiel meiner Mannschaft, aber vor allem auch mein Coaching", ging Mengens Trainer Miroslav Topalusic in der Rückschau am Sonntag mit seiner Mannschaft aber vor allem mit sich selbst hart ins Gericht. "Ich habe zu spät, oder besser erst heute erkannt, welches die richtigen Lösungen gewesen wären. Deshalb kann ich meiner Mannschaft gar keinen so großen Vorwurf machen, den muss ich mir selbst machen", sagte Topalusic offen und ehrlich. "Trotzdem: Weiler ist eine sehr gute Mannschaft. Hut ab, wie sie zunächst die 90 Kilometer lange Anreise weggesteckt hat, angesichts dieser Temperaturen, und wie die Mannschaft dann gespielt hat. Das ist eine Mannschaft, die am Ende zu den besten vier Teams der Liga gehören wird." Trotzdem ärgerte sich Topalusic über die Fehler, die letztendlich zu den beiden Gegentoren führten. Beide Male nutzte Janne Heinrich einen Fehler der Mengener im Spielaufbau (8./40.). Der 19 Jahre alte Youngster aus der Weiler Jugend führte so mit zwei Treffern in seinem dritten Pflichtspieleinsatz für Weiler bereits vor dem Wechsel die Vorentscheidung herbei. "Im ersten Abschnitt haben wir einfach zu viele Fehler gemacht", sagte Topalusic. "Das wurde im zweiten Abschnitt besser, so haben wir wenigstens in den zweiten 45 Minuten quasi ein 0:0 erzielt." Aber man habe sich insgesamt auch viel zu wenig Chancen erspielt. "Ein gebrauchter Tag. Wir hatten zwei Halbchancen durch Alex Klotz, aber richtige Chancen kann man das nicht nennen", sagte Topalusic. "Jetzt haben wir leider am kommenden Wochenende kein weiteres Pflichtspiel. Wir hätten sehr gerne gegen Straßberg gespielt, das wäre ein guter Gegner gewesen." Und so empfängt Mengen am kommenden Samstag, 17 Uhr zu einem weiteren "normalen" Testspiel den FC Überlingen (Landesliga Südbaden).

FC 07 Albstadt - TSV Riedlingen 2:1 (0:1). - FCA: Leitenberger; Schetter (77.Titer), Akbaba, Rodriquez, Lukovnjak (62. Anicito), Hakan Aktepe, Odradovic, Endriß, Fiorenza, Macanovic (62. Banda), Güngör (77. Crincoli). - TSV: Hermanutz - N. Büchele (28. Widmer), Sontheimer, M. Binder, H. Schmid (80. K. Büchele), P. Schoppenhauer, Trenz, D. Altergot (69. Mehidi), Ragg, Schrode, Fauler (73. Maurer). - Tore: 0:1 Ragg (42.), 1:1 Macanovic (52.), 2:1 Endriß (54.). - SR: Dennis Wahl (Mettenberg). - Zuschauer: 150.

Die Haut teuer verkauft hat Landesligaaufsteiger TSV Riedlingen in der ersten Pokalrunde beim Titelkandidaten FC Albstadt. Im Albstadion erarbeitete sich der ersatzgeschwächt angetretene Gastgeber nach einem Lukovnjak-Standard die erste Halbchance (3.). Der Aufsteiger aus dem Bezirk Donau kam einmal gefährlich zum Abschluss, doch Tobias Trenz blieb in der gut organisierten FC07-Defensive hängen (5.). Die Partie verflachte nun. Albstadt hatte mehr Ballbesitz, doch TSV-Keeper Stefan Hermanutz wurde nicht wirklich gefordert. Die erste echte Chance hatten die Rothosen. Nach einem Schmid-Eckball kam Pascal Schoppenhauer unbedrängt zum Abschluss, traf mit dem Pass in die Box aber die falsche Entscheidung (16.). Einen Distanzschuss von Martin Schrode parierte Albstadts Torhüter Chris Leitenberger (18.). Albstadt blieb immer wieder am gut strukturierten Gegner hängen. Die Rothosen verteidigten hoch, setzten immer wieder Nadelstiche. Der Ex-Verbandsligist ließ Präzision, Tempo und Laufbereitschaft vermissen. Riedlingen hatte die besseren Möglichkeiten. Wiederum kombinierte sich der TSV schnell und direkt über die linke Seite durch, Fabian Ragg köpfte unbedrängt drüber (37.). Dann traf FC07-Rückkehrer Pietro Fiorenza nach feiner Ballstafette nur den Pfosten (41.). Kurz vor der Pause zog Fabian Ragg ab, eigentlich harmlos, doch Leistenberger patzte - 0:1 (42.). Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Eberhart-Elf zunächst blass. Dann verwertete Aleksandar Macanovic einen Abpraller zum Ausgleich (52.). Der FC 07 war nun wach, Fiorenza köpfte zunächst aus kurzer Distanz drüber (54.), ehe der Ausgleich fiel: Fiorenza steckte an der Strafraumgrenze den Ball auf Matthias Endriß durch, der aus zehn Metern zum 2:1 traf (55.). Dann klärte Hakan Aktepe riskant einen Gästekonter (59.), Fiorenza passte erneut auf Endriß, doch dieser kam einen Schritt zu spät (61.). Zu Beginn der Schlussphase traf Fiorenza erneut nur das Gebälk (72.), sodass es beim 2:1 blieb.

SV Sigmaringen – SSV Ehingen-Süd 1:5 (0:2). - SVS: Imeri - Röder, G. Klasan, Henning, Lukanowski (46. Saller) - Kalyoncu, Geigle, Z. Klasan, Streich (63. Rumpel), Abdulahad - Reuter. - Süd: Heiland - Vöhringer, Daur, Schenk, Schmid - Sutalo, Hahn, Stoß (73. Barwan), Telalovic - Dilger, Tupella. - SR: Kurban (TSV Altingen). - Tore: 0:1 Simon Dilger (24.), 0:2 Marco Hahn (27.), 0:3 Ilir Tupella (52.), 1:3 Kevin Reuter (60.), 1:4 Semir Telalovic (87.), 1:5 Timo Barwan (89.). - SR: Burak Kurban (Altingen). - Z.: 100.

Schon lange habe er "kein so schlechtes Spiel" seines Teams gesehen, sagte Süd-Trainer Michael Bochtler nach der Partie. "Wir haben viel vermissen lassen." "Süd" erlaubte sich Fehlpässe, ließ Chancen liegen und leistete sich Nachlässigkeiten, die dem Gegner die eine und andere gute Gelegenheit bescherte. Zwar zeigte Ehingen-Süd durch Ilir Tupella (1.) und Semir Telalovic (2.) die ersten gefährlichen Aktionen, doch dann hatten die Sigmaringer ihre Möglichkeit zur Führung, doch ein abgefälschter Schuss verfehlte das Tor knapp (4.). Zehn Minuten später, nach einem zu kurzen Rückpass von Max Vöhringer zu Torwart Fabian Heiland, bot sich SVS-Kapitän Daniel Abdulahad die Riesenchance. Heiland parierte stark. "Wenn wir da in Führung gehen, 1:0, vielleicht 2:0, wer weiß, wie das Spiel dann läuft", sagte Sigmaringens Coach Helmut Ulmer. Der Gastgeber stand tief, so kompakt wie möglich und schob die Abwehrkette immer rasch nach vorne, um den Gegner ins Abseits zu stellen. Bei Ballverlusten versuchte der SV Sigmaringen meist mit langen Bällen hinter die Abwehr von Süd zu kommen. Die Taktik ging lange auf, Süd tat sich schwer. In der 21. Minute tappten die Gäste mal nicht in die Abseitsfalle und es glückte das letzte Zuspiel vor dem Abschluss, doch Marvin Schmid scheiterte an Keeper Gentian Imeri. Unmittelbar nach der ersten Trinkpause musste der Gastgeber zwei Gegentore schlucken. "Da sage ich meinen Spielern in der Pause noch: Passt auf", so SVS-Coach Helmut Ulmer. Die Warnung verhallte: Mit der ersten Aktion und nach Standardsituation brachte Simon Dilger Süd in Führung (24.), kaum drei Minuten später erhöhte Marco Hahn, wieder aus kurzer Distanz, auf 2:0. "Ärgerlich", fand das Ulmer. Mit der ersten guten Chance nach dem Wechsel erzielte Ilir Tupella das 3:0 für Süd (52.). Nun lief beim SSV trotz Bemühens nur wenig zusammen und nach knapp einer Stunde überrumpelte der Kreisligist die Hintermannschaft des Verbandsligisten, Kevin Reuter vollendete einen Konter mit einem platzierten Linksschuss - 1:3 (60.). Fünf Minuten später war Zvonimir Klasan frei und mit Ball im Strafraum der Gäste, doch ihm versprang der Ball (65.). Die Gäste wurden nun zielstrebiger und druckvoller – auch dank der Einwechslung von Timo Barwan. Semir Telalovic traf den Außenpfosten (77.), dann parierte Imeri zweimal gegen Barwan (79./80.), Tupella scheiterte freistehend (84.), doch Semir Telalovic (87.) und Timo Barwan (89.) bei seinem Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause machten den Sack zu. Helmut Ulmer war einverstanden mit dem, was sein Team geboten hatte. "Wir haben uns gut verkauft", so der SVS-Coach. "Und wir wollten nicht mehr als fünf Treffer kassieren, das haben wir erreicht." Am Erfolg des Verbandsligisten gab es für Ulmer indes nichts zu rütteln. "Die spielerische Klasse ist bei Ehingen-Süd vorhanden, der Sieg ist verdient." Nächster Gegner von Ehingen-Süd ist der FC Albsatdt.

Aufrufe: 09.8.2020, 20:05 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor