2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Alte Kumpel wiedervereint: Muriz Salemovic (l.) und Andreas Fülla treffen sich in Memmingen wieder. F: Halmel,
Alte Kumpel wiedervereint: Muriz Salemovic (l.) und Andreas Fülla treffen sich in Memmingen wieder. F: Halmel,

Salemovic und Fülla im großen Doppel-Interview

Saisonstart gegen die Löwen ist für die beiden Kicker des FC Memmingen das Highlight

Bis vor ein paar Wochen war Muriz Salemovic noch der einzige Fußballer aus dem Landkreis Schongau beim FC Memmingen. Mit seinem alten Landsberger Teamkollegen Andreas Fülla bekam der Schongauer jetzt aber Unterstützung beim Regionalligisten.

Für den FCM-Neuzugang aus Peiting und seinem Sturmkollegen, der auch noch sein Arbeitskollege ist, wartet am ersten Spieltag gleich der Saisonhöhepunkt, wenn Absteiger 1860 München zur Auftaktpartie nach Memmingen kommt. Im Doppelinterview sprechen die Offensivspieler über ihre Zukunftspläne und die Liebe zu rot oder blau.

Herr Fülla, was gab den Ausschlag, nach Memmingen in die Regionalliga zu wechseln?

Fülla: Die Regionalliga ist natürlich reizvoll. Sicher war ich hin- und hergerissen, weil ich mit 29 Jahren nicht mehr ganz so jung bin. Ich haben mich dann aber entschlossen es zu probieren. Noch dazu konnte ich dann wieder mit meinem alten Freund und Arbeitskollegen Muriz Salemovic zusammenspielen.

Was sagen Sie nach den ersten Trainingseinheiten? Wie sind die Eindrücke?

Fülla: Vom Tempo und körperlich her, ist das ganz was anderes. Die Zweikämpfe werden viel intensiver geführt. Ich denke aber, daran gewöhnt man sich. Das Vorbereitungsprogramm ist sehr straff und hart, aber nicht so lange. Nach dreieinhalb Wochen geht es schon in der Liga los.

Salemovic: Als ich vor eineinhalb Jahren nach Memmingen kam, war die Anfangszeit auch sehr hart. Ich hatte Bedenken, ob es der richtige Schritt war. Fußballerisch hatte ich keine Probleme, aber läuferisch. Erst nach drei Monaten wurde es besser. Dabei ging es ja nur eine Liga nach oben von der Bayern- in die Regionalliga, aber da ist ein Riesen-Unterschied.

Zum Saisonstart wartet jetzt gleich der absolute Höhepunkt mit dem Heimspiel gegen 1860 München?

Fülla: Wenn mir vor drei Monaten einer gesagt hätte, dass ich im Punktspielbetrieb die Möglichkeit habe, gegen die Löwen zu spielen, hätte ich ihn ausgelacht. Das wird bestimmt ein geiles Erlebnis vor vollem Haus. Da freue ich mich drauf. Das wird eine einmalige Sache. Da möchte ich um jeden Preis dabei sein.

Salemovic: Das Spiel wird mit 5000 Leuten ausverkauft sein. Man hat überlegt, Zusatztribünen wie bei einem Freundschaftsspiel gegen Bayern aufzubauen. Da hätten dann 12 000 Zuschauer reingepasst. Die Verantwortlichen entschieden sich dagegen, weil der Aufwand zu hoch ist. Sport 1 überträgt live im Fernsehen. Klar wird das ein absolutes Highlight.

Wie sind so Ihre Fan-Gefühle bei den Löwen?

Fülla: Ich tendiere mehr zu rot wie blau. Im Gegensatz zu meinen Kumpel Muriz, der ist ja Bayern-Hasser.

Salemovic: Stimmt. Ich würde mich als Bayern-Gegner bezeichnen. 60er Fan bin ich nicht, aber Sympathisant. Ich gehe deshalb mit guten Gefühlen in die Partie. Ich freue mich drauf. Geschenke werden aber keine verteilt. Ich mochte Daniel Bierofka, den Löwen-Coach, schon als Spieler. Er ist auch ein sehr guter Trainer. Mir gefällt es, was er macht. Ich denke, mit ihm machen die 60er schon ihren Weg.

Herr Fülla, wie sind ihre Ambitionen in Sachen Stammplatz und welche Position würden sie gerne spielen?

Fülla: Ich würde lügen, wenn ich sagen würe, dass ich nicht spielen will. Aber das wird richtig schwierig, da mache ich mir keine Illusionen. In jedem Training muss ich Vollgas geben. Dann werden wir sehen. Vorne links ist eigentlich die Position, die der Trainer für mich vorgesehen hat und die ich auch gerne spiele. Da gibt es aber zwei, drei Konkurrenten, gegen die ich mich erst mal durchsetzen muss.

Wie schaut die Zukunft von Muriz Salemovic aus. Geht es vielleicht noch eine Liga höher?

Salemovic: Ich hatte schon höherklassige Angebote. Nur es lohnt sich nicht wirklich, in der 3. Liga zu spielen. Ich werde im September 29 Jahre als, da kann man nicht unbedingt sagen, dass die 3. Liga ein Sprungbrett für noch weiter nach oben wäre. Mit 22 oder 23 wäre das anderes. In Memmingen bin ich sehr zufrieden.

Interview: Roland Halmel

Aufrufe: 010.7.2017, 10:48 Uhr
Roland Halmel - Schongauer NachrichtenAutor