2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielvorbericht
F: Zink
F: Zink

Saisonendspurt für Memmingen: Platz drei ist möglich

Die "kleinen" Nürnberger sind zu Gast

FC Memmingen - Nur noch drei Spieltage, dann ist für den FC Memmingen die Saison 2016/17 in der Regionalliga Bayern auch schon wieder Geschichte. Am Freitag steht das vorletzte Heimspiel. Um 19.30 Uhr geht es noch einmal unter Flutlicht gegen den 1. FC Nürnberg II und für den FCM darum, als bester Amateurverein abzuschließen.

Aktuell gilt es Rang vier zu behaupten. Zum 50. Mal treffen beide Mannschaften seit 1970 aufeinander. Nur gegen den FC Bayern München II (52 mal) haben die Memminger öfter gespielt.

Gegen Ende jeder Spielzeit ruft der Fußballclub seine Fans dazu auf, den „Spieler der Saison“ zu wählen – seit über 30 Jahren wird das gemacht. Vergangenes Jahr gewann Torhüter Martin Gruber die Abstimmung. Heuer ist Torjäger Stefan Schimmer der Topfavorit. Klar, wer aus der Landesliga kommt, so prima in der vierthöchsten Klasse einschlägt und bislang 25 Treffer erzielt hat, avanciert naturgemäß schnell zum Publikumsliebling. Auch verdientermaßen.

Trainer Stefan Anderl lobt immer wieder sein Kollektiv, das den erfolgreichen Kick möglich macht. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit dürfen aber neben Schimmer auch noch weitere Spieler hervorgehoben werden, die heuer Großes geleistet haben.

Das Beispiel Fabian Lutz: Der 21-jährige hat nach seiner Jugendzeit und einem Jahr in der zweiten Mannschaft heuer den Regionalliga-Durchbruch geschafft. Vermeintlich unauffällig spielt er einen ganz starken Part in der Außenverteidigung. Richtig auf der Rechnung hatte ihn im vergangenen Sommer kaum einer. Nur drei Punktspiele hat Lutz versäumt, zwei wegen einer Verletzung, eine zuletzt in Schweinfurt wegen einer Gelb-Sperre. Von 28 Einsätzen war er 27 Mal volle 90 Minuten auf dem Platz, lediglich einmal wurde er ausgewechselt. Der Bad Grönenbacher ist für den nachrückenden Nachwuchs wie aktuell Lukas Rietzler oder Achim Speiser ein Vorbild, wie man es packen kann.

Lutz kann sich hinten drin auf seinen Abwehrchef verlassen. Sebastian Schmeiser ist auch erst 24 Jahre, strahlt aber eine große Souveränität aus. Durch seine Körpergröße mag er manchmal schlacksig oder langsam wirken. Die Zweikampf-Statistik spricht eine ganz andere Sprache. An Schmeiser gibt es kaum ein Vorbeikommen. Wie gut sein Auge ist, gegnerische Angriffe sauber zu entschärfen, beweist auch die Zahl der Verwarnungen. In 26 Einsätzen hat Schmeiser lediglich eine Gelbe Karte kassiert. Topwert für einen Verteidiger.

Mit Muriz Salemovic verfügen die Memminger über einen ganz wichtigen kreativen Baustein. Die feine Ballbehandlung des 28-jährigen lässt die Fans immer wieder mit der Zunge schnalzen. Dabei muss er es immer wieder hinkriegen, dass er vom Job rechtzeitig zu Training und zu den Spielen da sein kann. Seine Bilanz: 15 Vorlagen und damit Topwert der Liga sowie sechs selbst erzielte Tore.

Sicher könnten noch weitere Akteure hervorgehoben werden, die Genannten sind exemplarische Beispiele, warum es heuer viel Spaß macht, dem FC Memmingen zuzusehen. Schmeiser und Lutz werden gegen Nürnberg II am Freitagabend wieder ordentlich zu tun bekommen. Mit 68 Treffern weisen die Club-Amateure nach dem feststehenden Meister SpVgg Unterhaching den zweitbesten Offensivwert der Liga auf. In der Ausbeute vorne werden sich Schimmer und Salemovic mit Dominic Baumann messen. Der junge Nürnberger Stürmer kommt auf 18 Saisontreffer und 12 Vorlagen, macht zusammen stolze 30 Punkte.

Aufrufe: 04.5.2017, 15:15 Uhr
Andreas SchalesAutor