2024-04-19T07:32:36.736Z

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Fußball ist in China eine beliebte Sportart: Das Land will sich in der Fifa-Rangliste verbessern – und investiert deshalb kräftig in die Nachwuchsförderung. Dazu gehört auch, Mannschaften wie die U15 des FV Illertissen (kleines Bild) einzuladen. 	F.: Jeon Heon-Kyun, dpa / FVI
Fußball ist in China eine beliebte Sportart: Das Land will sich in der Fifa-Rangliste verbessern – und investiert deshalb kräftig in die Nachwuchsförderung. Dazu gehört auch, Mannschaften wie die U15 des FV Illertissen (kleines Bild) einzuladen. F.: Jeon Heon-Kyun, dpa / FVI

Als Fußball-Botschafter ins Reich der Mitte

Eine Jugenddelegation mit Spielern des FV Illertissen und FC Memmingen fliegt als Vertreter des Bayerischen Landes-Sportverbands für elf Tage nach China

China will eine erfolgreiche Fußballnation werden. Auf der Weltrangliste der Fifa befindet sich die Volksrepublik derzeit jedoch „nur“ auf Platz 57. Um weiter aufzusteigen, investiert die Regierung viel Geld – und lässt beispielsweise Fußballschulen im ganzen Land bauen. Dabei entstehen auch immer mehr internationale Kooperationen. Von einer solchen profitieren nun auch einige Allgäuer Nachwuchsspieler.

Vom FV Illertissen sind es die 18 Kicker der U15, die sich nach Fernost aufmachen. Eine Fußball- und Kulturreise solle das werden, sagt Trainer Florian Hörmann. Er hatte seine Mannschaft bei einem Bewerbungsverfahren des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) angemeldet. Der Verband arbeitet mit dem chinesischen Fußballverband zusammen. Heuer waren schon zwei Auswahlmannschaften aus China in Deutschland zu Besuch. Im Gegenzug lädt das Jugendsportzentrum Jinan, einer Millionenmetropole in der Provinz Shandong, zwei Mannschaften nach China ein, die der BLSV auswählen musste. Bei der bayernweiten Ausschreibung des Landessportverbands haben sich am Ende die Illertisser Mannschaft und die U13 des FC Memmingen gegen rund 40 Mitbewerber durchgesetzt.

Ausschlaggebend für die Entscheidung für den FVI war wohl die attraktive Jugendarbeit des Vereins, glaubt Trainer Hörmann. „Die jungen Spieler repräsentieren in China den bayerischen Fußball.“ Zu schlecht dürften die Mannschaften dann wohl nicht sein, die die Reise antreten. Die Profivereine hätten ihre Nachwuchsmannschaften jedoch wohl nicht angemeldet, da sie meist eigene Kooperationen betreiben, sagt Hörmann.

Auch um das Programm für die elftägige Reise hat sich der chinesische Gastgeber bereits gekümmert. Und der Terminkalender der Illertisser ist ziemlich voll. Es wird ein kleines Turnier geben, außerdem ein Spiel gegen eine chinesische Auswahlmannschaft. Ausgetragen werden diese Spiele im Olympiastadion der Stadt Jinan. „Das ist sicher ein Höhepunkt für die Jungs“, sagt der Trainer. Auch wenn das Stadion mit rund 55.000 Plätzen wohl nicht voll besetzt sein wird, ist es dennoch eine einmalige Gelegenheit vor solch einer Kulisse aufzulaufen. Bei drei öffentlichen Trainingseinheiten wollen sich chinesische Übungsleiter ein Bild von der deutschen Art der Spielerausbildung machen. Als Fußballweltmeister genießen die Deutschen im Ausland einen sehr guten Ruf, was die Nachwuchsförderung anbelangt, erklärt Hörmann.

Die Kultur des Gastgeberlandes soll bei den Besuchern aus Schwaben auch nicht zu kurz kommen. Ein Ausflug in die Geburtsstadt von Konfuzius ist geplant und natürlich eine Besichtigung der Millionenmetropole Jinan, wo die Fußballer untergebracht sind. Wenn die Zeit dafür reicht, werden die Fußballer noch die Chinesische Mauer besichtigen, sagt der Trainer.

Für die Reise müssen die Spieler und ihre Eltern nichts bezahlen. Flüge, die Unterbringung in einem Vier-Sterne-Hotel, Ausflüge und Eintritte sind in der Einladung des Jugendsportzentrums Jinan inbegriffen. Das Sportzentrum wiederum wird von einer chinesischen Firma gesponsert. Um die deutsch-chinesische Sprachbarriere macht sich der Illertisser Trainer keine Sorgen. Auch zwei Dolmetscherinnen werden die Reisegruppe bestehend aus den Illertisser Fußballern, der Memminger Mannschaft und deren Betreuern während der Zeit in China begleiten.

Neben den beiden Trainern Florian Hörmann und Andreas Wenzel fahren als Betreuer der Physiotherapeut Manfred Hoidem und Diana Baur vom Vereinsmanagement mit. Sie alle wollen Erinnerungen an spannende Erlebnisse aus dem Reich der Mitte mitbringen.

Aufrufe: 026.10.2017, 12:26 Uhr
Illertisser Zeitung / Franziska WolfingerAutor