2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait
Leistungsträger: Mike Kraft, hier beim Schiedsrichter-Hallenturnier, hat für den FCL schon fünf Saisontore erzielt.	Foto: hbz/Henkel/Archiv
Leistungsträger: Mike Kraft, hier beim Schiedsrichter-Hallenturnier, hat für den FCL schon fünf Saisontore erzielt. Foto: hbz/Henkel/Archiv

Erfolgreicher Schwur nach verpasstem Aufstieg

FC Lörzweiler dominiert dank gutem Teamgeist die C-Klasse Mainz-Bingen Ost I +++ Zwölf Siege in zwölf Spielen

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Lörzweiler. Die Erfolgsgeschichte beginnt am 21. Mai 2017 gegen 17 Uhr mit einem Tiefpunkt. Völlig enttäuscht sitzen die Fußballer des FC Lörzweiler in der Kabine. Mit einem Sieg an diesem Nachmittag gegen UDP Mainz in der C-Klasse Mainz-Bingen Ost II hätte sich der Klub den Aufstieg in die B-Klasse gesichert. Doch die Gastgeber kamen über ein 1:1 nicht hinaus. „Wir hatten es selbst vermasselt. Da haben wir uns geschworen: So kann es nicht gehen. In der nächsten Saison greifen wir wieder an“, berichtet Sebastian Hof, Co-Trainer und Torhüter in Personalunion. Und das machen die Lörzweiler in dieser Saison in beeindruckender Weise. In der C-Klasse Mainz-Bingen Ost I, in die sie im Sommer eingeordnet wurden, haben sie bisher alle zwölf Saisonspiele gewonnen. 36 Punkte, 60:11 Tore – da wehren sich auch die Lörzweiler selbst nicht, den Aufstieg als Saisonziel auszugeben.

Hinrunden-Siege gegen die Hauptkonkurrenten

Zumal sie die beiden mutmaßlichen Hauptkonkurrenten FC livingroom Mainz (3:1) und Mombach 03 (2:1) in der Hinrunde schon besiegt haben. Dabei warten die Lörzweiler noch immer auf ihr erstes echtes Heimspiel in dieser Saison. Weil sich der Verein seinen lang gehegten Wunsch, den Hartplatz in einen Kunstrasen umzuwandeln, nun umsetzen kann. „Das ist nicht ideal, aber es klappt bisher dank der Hilfe anderer Vereine gut“, sagt Abteilungsleiter René Siebert. Einen besonderen Dank schicken die Verantwortlichen an den 1. FC Nackenheim. Auf dessen Sportplatz darf die Mannschaft trainieren und ihre Heimspiele abhalten. Die zweite Mannschaft kickt übergangsweise in Bodenheim, notfalls wäre auch Gau-Bischofsheim eine Option. „Die ganze Verbandsgemeinde ist involviert“, freut sich Siebert über das gute Zusammenspiel der Vereine.

Wann die Lörzweiler dann ihre echte Heimpremiere auf dem neuen Kunstrasen absolvieren, ist aktuell noch offen. Bis dahin spielt der FCL noch in der Fremde. Was Sebastian Hof nicht nur negativ sieht. „Vielleicht war der Hartplatz in der vergangenen Saison nicht immer ein Vorteil für uns“, sagt er.

Auf der anderen Seite habe der heute im Fußball-Kreis kaum mehr vorhandene Belag auch zu einer besonderen Stärke in Lörzweiler geführt. „Der Zusammenhalt musste immer gut sein, weil man nur dadurch Leute überzeugen konnte, auf einem Hartplatz zu spielen“, erklärt Hof. Und das ist für den FCL zu einem Erfolgsrezept geworden. „Unser Kader hält sehr gut zusammen. Dadurch werden auch Zugänge schnell integriert“, analysiert René Siebert.

Dazu trägt auch bei, dass es dem FCL gelungen ist, viele ehemalige Jugendspieler wieder in den Verein zurückzuholen. Viele von ihnen waren zwischenzeitlich durch Spielgemeinschaften verloren gegangen und tragen jetzt wieder das FCL-Trikot. Oder sie waren ganz bei anderen Klubs aktiv wie Trainer Thomas Kraft und dessen Söhne Mike und David. Thomas Kraft trainierte vor knapp zehn Jahren die E- und D-Junioren der Lörzweiler, ging dann mit seinen Söhnen zum SV Gonsenheim und kehrte zur Saison 2015/16 zu seinem Heimatklub zurück.

David und Mike Kraft zählen auch zu den Führungsspielern des C-Klassen-Spitzenreiters. David erzielte bisher acht Tore und bereitete zwölf vor, Mike traf fünfmal bei drei Vorlagen. Getoppt werden die beiden aber noch von Asiedu Dompreh Duah, der schon 16 Mal die gegnerischen Torhüter überwand. „Er macht das vorne sehr gut. Aber wir haben mehrere Hochkaräter im Kader, und da ist keiner dabei, der irgendwie die Show macht“, freut sich Siebert.

Breiter Kader lässt den Trainern viele Möglichkeiten

Hof wiederum sieht den Kader mit 18, 19 Spielern in dieser Saison so breit aufgestellt, „dass wir manchmal einem guten C-Klassen-Kicker erklären müssen, dass er diesmal nicht von Beginn an spielt“. All dies führt zu 36 Punkten aus zwölf Spielen und Hofs Aussage, „dass der Aufstieg nun das große Ziel ist“. Doch so weit möchte er noch nicht denken, sondern sich lieber auf die nächsten Aufgaben konzentrieren. „Wir müssen uns noch mächtig anstrengen, denn jeder Gegner möchte jetzt unsere Serie beenden“, weiß er. Als nächstes kann dies Inter Mainz gelingen. Die treten am Sonntag um 17 Uhr beim FCL an.



Aufrufe: 08.11.2017, 11:00 Uhr
Bardo RudolfAutor