2024-04-24T13:20:38.835Z

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Uli Bärmann, der Trainer des FC Löffingen, rätselt nach dem 2:2 in Furtwangen. | Foto: Wolfgang Scheu
Uli Bärmann, der Trainer des FC Löffingen, rätselt nach dem 2:2 in Furtwangen. | Foto: Wolfgang Scheu

Die Höhen und Tiefen des FC Löffingen und FC Neustadt

FC Löffingen stark in Halbzeit eins und der FC Neustadt geht erst aus sich heraus, als es zu spät ist

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Das 90-Minuten-an-der-oberen-Leistungsgrenze-Spiel gibt es ganz selten. Es ist eine Rarität, weil sich die berühmten 110 Prozent nur schwer über die Dauer eines Fußballmatches aufrechterhalten lassen. Und weil die Mannschaftsleistung von elf Individuen abhängt. Meistens lassen sich die Kicks in gute und weniger gute Phasen einteilen: Beim 2:2 im Landesligaderby beim FC Furtwangen habe seine Löffinger Mannschaft „eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt“, sagt Trainer Uli Bärmann.

Einziges Manko war die Defensivarbeit bei Standardsituationen: „Da sind wir ein paar Mal geschwommen“, den 0:1-Rückstand handelten sich die Löffinger nach einem Eckball ein. „Die Zuordnung hat nicht gestimmt. Wir haben gepennt, das kann bei Standards schon mal passieren“, gibt sich der Löffinger Coach nachsichtig. Dem gegenüber standen viele Pluspunkte: großes Engagement, ein gutes Offensiv- und Mittelfeldpressing, schnörkelloses Umschaltspiel und Effizienz in Abschluss. Der Ausgleich fiel nach einer Balleroberung im Mittelfeld: Der Pass in die Tiefe auf Benjamin Gaudig sezierte die Furtwanger Abwehr, der Löffinger Torjäger legte quer auf Florian Isele, der die sehenswerte Aktion erfolgreich abschloss (28.). Fußball kann so herrlich einfach sein, das zeigte das zweite Tor der Löffinger: Ein langer Abschlag von Torhüter Dominik Osek erreichte Gaudig. Er nahm den Ball an, drehte sich um den Gegenspieler und versenkte das Spielgerät trocken im Furtwanger Tor (35.). Die Löffinger gingen mit einer 2:1-Führung in die Pause. Verdient.

Die nicht so gute Phase der Rothosen folgte in der zweiten Halbzeit. Das Pressing wurde von den Gästen nicht mehr so konsequent betrieben wie zuvor. Die Gegenspieler wurden nicht mehr entschlossen angelaufen, die Zweikampfzone verlagerte sich in die Löffinger Hälfte, der Druck der Furtwanger nahm zu. Es ergaben sich jedoch Kontersituationen, dass seine schnellen Offensivspieler sie nicht besser ausspielten, das wurmt Bärmann: „Wir können das besser.“ Dass der 2:2-Ausgleich mit der letzten Aktion in der vierten Minute der Nachspielzeit fiel, findet der Löffinger Übungsleiter „unheimlich ärgerlich“. War aber aufgrund der Furtwanger Leistungssteigerung im zweiten Durchgang nicht unverdient.

Trainer Gallmann bemängelt Einstellung und Körpersprache

Benjamin Gallmann weiß über Fußballspiele sehr viel zu erzählen. Er pflegt seit Kindesbeinen an eine innige Beziehung zu dieser Sportart, er war Spieler und ist jetzt Trainer. Fußball zieht ihn derart in den Bann, dass er Spielszenen und Tore fotografisch abspeichert. Er geht auf in Analysen und Bewertungen. Normalerweise. Nach der 0:1-Heimniederlage im Landesligaspiel gegen den FC Schonach wirkt der Trainer des FC Neustadt erstaunlich einsilbig, ob der uninspirierten Leistung seiner Mannschaft. Er findet die Sprache wieder und sagt: „Die Einstellung zu diesem wichtigen Spiel hat gefehlt, die nötige Körpersprache war nicht vorhanden und die Leistung war absolut enttäuschend. Der Sieg für Schonach geht in Ordnung. Über die gesamten 90 Minuten war das die bessere Mannschaft“.

Da Innerverteidiger Ranil Weerakkody mit muskulären Problemen kämpft, saß er zunächst auf der Bank. Thomas Fischer und Niklas Eckert bildeten das Neustädter Innenverteidigerpaar. Nach der mäßigen Leistung in den ersten 45 Minuten, versuchte Gallmann mit einem Doppelwechsel in der Pause – Amadou Gibba und Sascha Waldvogel kamen für Josip Katava und Daniel Kapetanonvic – dem Geschehen einen anderen Impuls zu geben. Doch erst in der Schlussphase, als den Blauen im Angesicht der Niederlage das Wasser Unterkante Oberlippe stand, erspielte sich die Mannschaft noch einige Ausgleichschancen. Gallmann wird deutlich: „Der Ausgleich wäre unverdient gewesen, Schonach hätte da schon höher führen können. Wenn man berücksichtigt, dass wir unter der Woche mit sieben Spielern die Grundlage für dieses wichtige Spiel gelegt haben, dann ist das 0:1 das verdiente Ergebnis.“

Aufrufe: 022.10.2018, 17:15 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor