2024-03-28T15:56:44.387Z

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Corona stimmt ihn nachdenklich: Mario Heinrich
Corona stimmt ihn nachdenklich: Mario Heinrich – Foto: Wolfgang Scheu

Mario Heinrich, FC Lenzkirch: "Fußball ist Nebensache"

BZ-INTERVIEW mit Trainer Mario Heinrich vom FC Lenzkirch

Fußball ist eine Herzenssache für Mario Heinrich. Dennoch fordert der Trainer des FC Lenzkirch im Gespräch mit Johannes Bachmann ein Innehalten. „Fußball unter Corona-Bedingungen ist auf Dauer nicht zu verantworten.“
BZ: Corona, Corona, Corona. Werden Sie allergisch, wenn Sie das hören?
Heinrich: Da darf man nicht allergisch werden. Fußball ist absolut im Hintergrund. So lange wir noch spielen können und dürfen, gilt es, das zu genießen.

BZ: In Lenzkirch gab es mehrere Covid-19-Fälle. Die jüngsten zwei Partien Ihrer Mannschaft wurden abgesetzt.
Heinrich: Wir hatten nur einen Kontaktfall im Team, der wurde negativ getestet. In Absprache mit dem Verband wurden die Spiele abgesetzt. Das war richtig so.

BZ: Wie kann man unter diesen Bedingungen trainieren?
Heinrich: Wir haben natürlich das Training ausgesetzt und standen am vergangenen Dienstagabend erstmals wieder bei Übungseinheiten auf dem Platz.

BZ: Der Ligaspielplan ist löchrig, Quervergleiche sind schwierig.
Heinrich: Das ist alles sehr verzerrt. Auch die enge Taktung der Nachholspieltage birgt ein hohes Risiko. Wenn es Corona-Verdachtsfälle in einer Mannschaft gibt, beutelt das die Teams zusätzlich.

BZ: Ihre Mannschaft steht auf Rang zehn mit nur fünf statt sieben Partien.
Heinrich: Jetzt ist alles durcheinander geschüttelt. Es ist extrem unübersichtlich und schwierig.

BZ: In der Kreisliga A soll bis 6. Dezember gekickt werden, angesichts zahlreicher Corona-bedingter Nachholspiele womöglich noch länger. Ist das realistisch?
Heinrich: Nein. Punkt.

BZ: Die Kegler haben Ihre Saison unterbrochen, die Volleyballer auch.
Heinrich: Wir müssen relativ schnell Entscheidungen trefffen, zum Schutz aller. Angesichts vieler persönlicher Kontakte, die ja jeder Kicker hat, ist Fußball auf Dauer nicht mehr zu verantworten.

BZ: Am Sonntag sind Sie mit Ihrem Team in Öfingen gefordert. Die Kienast-Elf ist die Schießbude der Liga.
Heinrich: Die Öfinger sollte man nicht unterschätzen. Die sind noch in der Findungsphase. Daheim sind die ein unangenehmer Gegner.
Aufrufe: 022.10.2020, 19:00 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor