2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Manchmal macht auch der Trainer den gewissen Unterschied: Thomas Holzapfel erlebte zuletzt mit dem FC Lauingen viele gute Tage.  Foto: Karl Aumiller
Manchmal macht auch der Trainer den gewissen Unterschied: Thomas Holzapfel erlebte zuletzt mit dem FC Lauingen viele gute Tage. Foto: Karl Aumiller

Das Zünglein an der Waage sein

Wie der freche Bezirksliga-Aufsteiger FC Lauingen seinen Höhenflug weiter fortsetzen will

Im Frühjahrscheck der Donau-Zeitung steht diesmal der FC Lauingen auf dem Prüfstand, der in der Bezirksliga Nord für Furore sorgt.

Soll & Haben

Es war eine imponierende Vorrunde, welche der Aufsteiger da zurückgelegt hat. Mit 33 Punkten und den meisten erzielten Toren aller Teams (51 Treffer) liegt der FC Lauingen auf Platz drei. „Damit haben wir nicht gerechnet“, gibt Teammanager Joachim Hauf offen zu. Nach dem Abstieg im Sommer 2014 habe sich diese rasante Entwicklung nach oben mit dem sofortigen Wiederaufstieg und dem Sprung in die Spitzengruppe der Bezirksliga Nord nicht abgezeichnet.

Hin & Weg

Mit Felix Gruber hat der FCL einen absoluten Leistungsträger nach Dorfmerkingen ziehen lassen müssen. Demgegenüber stehen die beiden Neuzugänge Peter Stegner und Sebastian Letzing. Beide kommen vom Kreisligisten SSV Höchstädt und haben laut Hauf gute Chancen auf einen Platz in der Startelf.

Team & Chef

Thomas Holzapfel übernahm in der Winterpause der Saison 2013/2014 die Gelb-Schwarzen. Den Abstieg konnte er in seinem ersten halben Jahr zwar nicht mehr verhindern, doch eine Saison später marschierte der FCL unangefochten mit Holzapfel zum Titel in der Kreisliga Nord. Vom Höhenflug in dieser Saison gar nicht zu sprechen. Kein Wunder, dass die Lauinger Verantwortlichen den Vertrag mit dem 50-Jährigen für ein weiteres Jahr verlängert haben. Joachim Hauf: „Er wird auch 2016/2017 unser Trainer sein.“ Unterstützt beim Training und den Spielen wird Holzapfel von Torwarttrainer Walter Fuchsluger und von Betreuer Werner „Bella“ Klug. Letzteren bezeichnet Teammanager Hauf gar „als unverzichtbare gute Seele“ seiner FCL-Kicker.

Glücks- und Sorgenkinder

Es fällt Joachim Hauf schwer, irgendwelche „Glückskinder“ zu nennen. Am Schluss seiner Überlegungen läuft es aber doch auf die beiden Torjäger Hakan Polat (21 Treffer) und Christoph Marek (11 Treffer) hinaus. Auch Torwart Tobias Fuchsluger sei eine feste Größe im Team. „Aber eigentlich“, so Hauf, „haben alle unsere Spieler bisher hervorragendes geleistet.“ Als Sorgenkind Nummer eins gilt derzeit Andreas Glogger. Er hat sich nach dem siebten Spieltag einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt für den Rest der Saison weiter aus. Wie viele Kapitän Markus Nsouli in der Frühjahrsrunde bestreiten kann, ist offen. Den 30-Jährigen plagen Knieprobleme, er kann derzeit nur eingeschränkt trainieren.

Test & Taktik

Wenn man Torjäger wie Polat und Marek in seinen Reihen hat, bietet sich ein System mit zwei echten Spitzen normalerweise an. Aber es hat auch schon Begegnungen gegeben, bei denen einer von beiden auf die Außenbahn gerückt ist und die Grundformation 4-2-3-1 lautet. „Wir sind da sehr flexibel“, verrät Joachim Hauf. Auf die Ergebnisse in den Testspielen hat man beim FCL keinen so großen Wert gelegt. Wichtig sei, dass sich da keiner verletzt, erklärt Hauf.

Start & Ziel

Die ersten drei Spiele gegen Günzburg (H), Dinkelscherben (A) und Ehekirchen (H) sollen den Weg zeigen, wohin die Reise führt. Für Joachim Hauf zählt, trotz Rang drei, zunächst weiter nur der „Klassenerhalt“. Sollte die Rückrunde ähnlich gut laufen wie die Herbstserie und am Ende gar der Aufstieg herausspringen, würde der FCL auf diesen nicht verzichten. In der Bezirksliga fühlen sich die Mohrenstädter allerdings „pudelwohl“, wie der Teammanager zu verstehen gibt.

Prognose

Die ersten sechs Mannschaften in der Tabelle trennen gerade einmal sieben Punkte. Mitten drin ist der FCL als Tabellendritter. Für den Neuling wird es nicht einfach, diesen Platz zu verteidigen, denn Teams wie Bubesheim und Neusäß drängen nach oben. Im Aufstiegsrennen können die Mohrenstädter allerdings das Zünglein an der Waage spielen. Platz vier ist realistisch.

Aufrufe: 010.3.2016, 21:12 Uhr
Donau-Zeitung / herAutor