2024-04-30T13:48:59.170Z

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Nach 25m-Traumtor: »Hoffe, das ZDF muss keine Untertitel einblenden«

Christian Zitzelsperger, Stürmer des niederbayerischen A-Klassisten FC Langdorf dank herrlichem Treffer am Samstagabend an der Torwand im "Aktuellen Sportstudio"

Christian Zitzelsperger (31) ist zuverlässiger Torjäger und treue Seele des FC Langdorf in der A-Klasse Regen - dank FuPa und Hartplatzhelden darf er am kommenden Samstagabend live ab 23 Uhr im ZDF die "große" Fußballbühne im "Aktuellen Sportstudio" betreten. Im Interview verrät er FuPa, wie er den Tag in Mainz verbringen wird, welches Karriere-Highlight er am Tag nach seiner Hochzeit erlebte und warum das ZDF wohl Untertitel einblenden muss.

Der Traumschuss, der Christian ins Sportstudio brachte:



FuPa: Wie hast du reagiert, als die Sportstudio- Einladung bei dir eintraf?
Als mich unser 2. Vorstand anrief, dachte ich zuerst es wäre ein Scherz. Erst nachdem er mich fragte, ob er meine Nummer an FuPa weitergeben darf, wurde ich nervös und konnte es gar nicht fassen. Danach kam der Anruf von FuPa und ich habe mich unglaublich gefreut, dabei sein zu dürfen.

Du wirst an der Torwand antreten gegen einen prominenten Studiogast. Was nimmst du dir vor für das Duell?
Ich gehe hoffentlich mit klarem Kopf in dieses Duell, aber wie man weiß, ist das Torwandschießen auch mit ein bisschen Glück verbunden und deshalb hoffe ich und wünsche mir, dass das Glück nochmal auf meiner Seite steht und ich den Sieg mit nach Niederbayern nehmen kann.

Ein Beruhigungsdrink und die richtige mentale Vorbereitung.

Wie wir dein Tagesablauf aussehen vor dem Sendetermin und wer begleitet dich?
Als Begleitung habe ich meine Frau gewählt, weil diese auch immer bei jedem meiner Spiele dabei ist, egal bei welcher Wetterlage. Der Tagesablauf wird sich so gestalten, dass ich noch zusammen mit meiner Familie frühstücken werde, da wir auch eine Tochter haben und diese bei der Oma bleiben darf. Anschließend werden wir in aller Ruhe losfahren und wenn uns noch die nötige Zeit bleibt, auch noch einen Beruhigungsdrink zu uns nehmen und eventuell ein bisschen durch die Stadt schlendern. Es bleiben dann hoffentlich noch ein paar Minütchen übrig, damit ich mich auf den Auftritt mental vorbereiten kann. Ich hoffe, dass mich alle mit meinem Dialekt verstehen können, ohne dass Untertitel eingeblendet werden müssen (lacht).

Du hast dich mit einem tollen Weitschuss in der Relegation für die Torwand qualifiziert. Versuchst du's öfter aus der "zweiten Reihe" oder bist du eher ein Strafraumstürmer?
In meinen Fußball-Anfangsjahren war ich Konter- und Strafraumstürmer, da mich meine Schnelligkeit und mein Abschluss auszeichnete. Mein erster Herreneinsatz war mit 17, in dem ich gleich nach 20 Sekunden ein Tor erzielten konnte, an welches ich mich immer noch sehr gerne erinnere. In der Saison fehlte meiner Mannschaft ein "Sechser" und es waren bereits zwei etablierte Stammspieler Stürmer. Also hat mein damaliger Trainer beschlossen, mich auf Grund meiner Wendigkeit und Zweikampfstärke auf dieser Position spielen zu lassen. In den letzten Jahren wurde ich dann zum Allrounder und habe bis zum Torwart alle Positionen durchgespielt. Aus der „zweiten Reihe“ habe ich jedoch schon öfter ein Tor geschossen. Wenn ich sehe, dass der gegnerische Torwart zu weit vom Tor raus ist, versuche ich's einfach.

War's das beste Tor deiner Laufbahn oder fällt dir noch ein schöneres oder wichtigeres ein?
Das schönste Tor, an das ich mich erinnere, liegt auch noch nicht lange zurück und war in derselben Saison 2018/19: Der Sonntag gleich nach unserer Hochzeit gegen die SpVgg Zwieselau. Der Ball kam aus einer Klärungsaktion des gegnerischen Torwarts, den ich direkt per Dropkick von 45 Metern direkt unter die Latte knallte. Natürlich war das Tor in dem Relegationsspiel nicht wesentlich schlechter, ich werde mich an beide Tore gerne später in meiner Fußball-Rente zurückerinnern. Die wichtigsten Tore sind die, die uns zu einem Sieg verholfen haben (lacht).



Du hast anscheinend deine gesamte Laufbahn bisher beim FC verbraucht. Kam ein Wechsel nie infrage für dich?
Natürlich gab es immer wieder genügend Angebote, die mich auch sehr reizten, allerdings ist der FC Langdorf mein Heimatverein und mein ganzes Herzblut hängt an diesem Verein. Als es dann einmal soweit war und ich mir wirklich überlegt habe, noch einmal einen Wechsel zu wagen, habe ich von allen Seiten zu hören bekommen: „Warum wechselst du denn, wir brauchen dich, der FC Langdorf ohne dich ist nicht vorstellbar!“ Dann überlegt man nochmal, ob man den geliebten Heimatverein verlassen oder doch lieber die jungen Spieler weiter mit seiner Erfahrung und mit seinem Ehrgeiz (auch wenn mich dieser oft übermannt) unterstützen soll. Im Moment liegt es mir einfach sehr am Herzen, dass auch wir als kleiner „Dorfverein“ weiter bestehen bleiben.

»Unverschämt, dass in der Pandemie-Zwangspause Wechsel stattfinden dürfen.«

Wie bewertest du die Saisonfortführung in Bayern und welche Auswirkungen hat er auf die sportlichen Ziele? Ihr habt ja aktuell neun Punkte Rückstand auf Platz 2.
Zunächst finde ich es eigentlich unverschämt und schade, dass in dieser Pandemie-Zwangspause Wechsel stattfinden dürfen. Wir als kleiner Verein haben dadurch fast keine Chance mehr auf die Top-Plätze. Die Lage für solche Vereine ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, da der Nachwuchs immer mehr ausbleibt. Es wäre es vielleicht besser gewesen, die Saison 19/20 als Geister-Saison zu werten und ohne Wertung abzubrechen. Natürlich sehen es Vereine in den vorderen Plätzen vielleicht anders, als die Vereine, die abstiegsgefährdet sind. Aber egal wie und wann es weitergeht, wir als FC Langdorf sind eine tolle Truppe und werden alles geben, um nochmal vorne mitzumischen.



Aufrufe: 029.9.2020, 08:00 Uhr
Michael GrünbergerAutor