2024-04-16T09:15:35.043Z

Team Rückblick
Die Meistertafel als verdienter Lohn: Kilia Kiel mischt zukünftig wieder in der SH-Liga mit.
Die Meistertafel als verdienter Lohn: Kilia Kiel mischt zukünftig wieder in der SH-Liga mit.

Kilia Kiel in der SH-Liga

Ein Traditionsverein meldet sich zurück

Kilia Kiel ist endgültig wieder da. Der Traditionsverein vom Hasseldieksdammer Weg in Kiel, der nach dem Abstieg aus der SH-Liga 2009 bis in die Niederungen der Kreisliga durchgereicht worden war, ist wieder Mitglied der höchsten Klasse des nördlichsten Bundeslandes. Die Elf von Trainer Özcan Atasoy, erst im Sommer des vergangenen Jahres in die Verbandsliga Nord-Ost aufgestiegen, marschierte durch die Klasse und gewann völlig verdient den Titel mit großem Vorsprung vor dem Eckernförder SV.

Atasoy, der erst im Winter die Mannschaft von Stefan Köpke, den es aus persönlichen Gründen zur TSG Concordia Schönkirchen zog, übernommen hatte, stellt auch dessen Verdienste um die letztlich erzielten Erfolge heraus: ,,Stefan Köpke hat diese Mannschaft ja aufgebaut und geformt und mir als seinem Nachfolger ein Fundament hinterlassen."

An diesem hatte aber auch schon Atasoy mitgewirkt, der zuvor als Co-Trainer an Köpkes Seite tätig war und deshalb die Mannschaft bestens kannte und von dieser auch sogleich in der neuen Rolle als ,,Chef" akzeptiert wurde. ,,Das ist ja auch nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Bei uns aber hat das reibungslos funktioniert", meint Atasoy, der aber auch gar nicht so viel geändert hat, war er doch auch schon vorher in sämtliche Abläufe integriert und trug diese in Abstimmung mit Köpke schon in der Hinserie mit.



In dieser wurde schnell deutlich, dass Kilia Kiel kein gewöhnlicher Aufsteiger sein würde. Die Kieler setzten sich sofort oben fest, thronten schon im Winter auf Platz eins. Am 3. Oktober, am Tag der Deutschen Einheit jedoch, setzte es daheim gegen den TSV Klausdorf eine angesichts des Spielverlaufs viel zu hoch ausgefallene 1:5-Niederlage, die aber der Startschuss für eine imposante Siegesserie sein sollte.

Die Kieler, durch jene Niederlage auf Platz sechs abgerutscht, gewannen bis zur Winterpause alle acht Partien, fertigten dabei auch die Spitzenteams aus Osterrönfeld (6:0) und Eckernförde (4:0) ab. Jenes 4:0 sollte auch der Startschuss einer eindrucksvollen ,,Torjägerkarriere" sein. Yannik Jakubowski, erst Mitte der Hinserie in den Sturm beordert, gelangen gegen den ESV sämtliche vier Treffer. Der ,,Hochgeschwindigkeitsdribbler" hatte fortan Blut geleckt, schnappte sich schließlich mit 27 Toren auch den ersten Platz in der Torschützenliste.

Doch es ist nicht nur Jakubowski, der dem Spiel des späteren Titelträgers seinen Stempel aufdrückte. Auch Leitwolf Fynn Gutzeit, der im Mittelfeld die Fäden zog und ebenfalls als Torschütze glänzte (24 Tore), ragte heraus. ,,Fynn ist für uns enorm wichtig und hat immer Verantwortung übernommen", lobt Atasoy, der aber auch betont, dass der Erfolg der Kieler ein Erfolg des Kollektivs ist. ,,All das ist nur wegen der mannschaftlichen Geschlossenheit überhaupt möglich gewesen", sagt Atasoy, der aber auch weiß, dass sich viele Akteure im Schatten von Jakubowski und Gutzeit prächtig entwickeln konnten.

Marius Reese, Niklas Lott, Marian Ruhberg oder auch Vitaljis Stols - ihn allen gelang ein großer Leistungssprung. ,,Aber auch Florian Frisch ist zu nennen, der als absoluter Teamplayer wahnsinnig wichtig für uns ist", ergänzt Atasoy, dessen Mannschaft auch unter seiner Führung im Frühjahr Konstanz bewies und von Sieg zu Sieg eilte.

,,Ja, letztlich war es dann auch ein Erfolg basierend auf der hohen Qualität unserer Spieler", meint der Trainer, dessen Elf in der Rückserie nur gegen den Gettorfer SC verlor. Die Kieler standen indes schon als Meister fest, sodass diese Niederlage auch nicht mehr wirklich wehtat.

In der kommenden Saison mischt der Kieler Traditionsverein also wieder in der Beletage des schleswig-holsteinischen Fußballs mit. Und in dieser ist den Rot-Weißen durchaus eine gute Rolle zuzutrauen. ,,Ich denke schon, dass für uns ein sicherer Mittelfeldplatz möglich sein dürfte", glaubt Jakubowski an die Qualitäten seiner Mannschaft.

Doch er und Coach Atasoy meinen unisono, dass auch - gerade mental - eine große Umstellung droht. ,,Wie die Mannschaft reagiert, wenn sie auch einmal eine Durststrecke erlebt, bleibt abzuwarten", sagt Atasoy, dessen Equipe in den vergangenen beiden Meisterjahren kaum Rückschläge hat wegstecken müssen.

Dass es von diesen zukünftig aber nicht so viele geben soll, dafür sollen auch gleich acht Neuzugänge sorgen. Mit Tim Ollenschläger, Alexander und Aaron Meyerfeldt (alle TuS Hartenholm), Thies Waschewski (TuRa Meldorf), Christoph Schultz (TSV Bordesholm), Jonas Nöhr und Cedrik Mawuenam Quadjovie (beide aus der A-Jugend des TSV Kronshagen) und Leon Kramer (U19 Holstein Kiel) stehen spielstarke Neuzugänge parat, die den Konkurrenzkampf befruchten dürften. Denn der FC Kilia Kiel ist nicht nur wieder da, sondern auch gewillt, dazubleiben.

Aufrufe: 021.6.2015, 16:03 Uhr
SHZ / hluAutor