FC Kilia Kiel richtet den Blick nach vorn

Dabei ging es einerseits um Zahlen aus der Vergangenheit, viel mehr als das aber auch um den Wunsch eine vorwärtsgerichtete Haltung zu entwickeln. Die Ligamannschaft, die zwecks Risikovermeidung in die BEL ausgegliedert ist, sei ein Projekt, so Lemke, zu dem er die nächsten zehn Jahre stehe. Der 1. Vorsitzende des American Sports Club Kiel e.V. hält an der Symbiose mit Kilia Kiel eisern fest, auch wenn die visionäre Möbel Kraft-Arena weiter auf sich wird warten lassen.

Das Minus der vergangenen Saison wird auf 26000 Euro beziffert, aktuell gebe es Ausstände in Höhe von 5000 Euro. Zahlen, die die Gesellschafter nicht beunruhigen. Auf der Talsohle, als Braun die Mannschaft vor vier Jahren in der Kreisliga unter seine Fittiche nahm, betrug das Minus 40000 Euro und der Schuldenberg war auf 100000 Euro angewachsen - nun, so Braun, schreibe man immerhin eine ,,schwarze Null".

,,Wir haben mit unserem kaufmännischen Leiter Marco Hinz in dieser Saison einfach etwas Pech gehabt. Wenn Herr Hinz die Reißleine am 2. Mai nicht selber gezogen hätte, dann hätten wir dies getan." Fehlerhafte Kommunikation zwischen Hinz und Braun sorgte für ebenso fehlerhafte Kalkulationen. Hinz, der als Bevollmächtigter der BEL handelte, setzte Verträge für die kommende Saison auf, die in dieser Form nicht einhaltbar waren.

,,Wir machen diesen Irrsinn der völlig überhöhten Spielergehälter nicht mit. Die Spieler des FC Kilia Kiel sollen Bock auf den Verein haben und nicht des Geldes wegen hier sein", bringt Braun die Philosophie am Hasseldieksdammer Weg auf den Punkt. Der Abgang von Hinz schlug ein wie eine Bombe und besorgte Trainer Lars Dubau in einer Phase in der es um den Klassenerhalt ging eine zusätzliche Baustelle neben der sportlichen Aufgabe: ,,Ich habe danach mit jedem einzelnen Spieler unter vier Augen gesprochen und jedem klar gemacht, dass die Verträge hinfällig sind. Die neuen Zahlen sind gering, sehr gering. Die meisten Spieler waren damit einverstanden und stehen weiterhin zu Kilia."

Neben dem Absprung von Timo Nath, der vom TSV Schilksee kommen sollte, stattdessen aber den Weg zum PSV Neumünster wählte und dem Abgang einiger Leistungsträger, konnte man den Kern der Mannschaft für die kommende Saison zusammenhalten. ,,Ich bin sowieso kein Freund von zu großen Kadern und halte es für Quatsch, dass jede Position doppelt besetzt sein muss. So wird man zu einer echten Einheit und hat den Teamgeist als zwölften Mann an Bord", erklärt Dubau, dass ein Kader von 22, 23 Spielern seiner Idealvorstellung entspricht.

Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit wirft bereits klar konturierte Schatten voraus. Die Spieler haben für die jetzigen Tage einen Laufplan an die Hand bekommen. Am 20. Juni beginnt Lasse Bork, der nun auch als Fitness-Trainer fungieren wird, mit der Mannschaft an Ausdauergrundlagen zu arbeiten, ehe am 27. die fußballerische Vorbereitungsphase eingeläutet wird.