2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Trainer Uwe Hansen und der FC Isny brachen das Spiel gegen Heimenkirch nach der schweren Verletzung von Tolga Korkmaz ab. Jetzt muss das Sportgericht entscheiden, wie es gewertet wird. Florian Wolf
Trainer Uwe Hansen und der FC Isny brachen das Spiel gegen Heimenkirch nach der schweren Verletzung von Tolga Korkmaz ab. Jetzt muss das Sportgericht entscheiden, wie es gewertet wird. Florian Wolf
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Allgäuderby ist ein Fall fürs Sportgericht

Fußball-Bezirksliga: Isny bricht Spiel beim Spitzenreiter Heimenkirch nach Verletzung ab

Ravensburg / ke - Die Begegnung TSV Heimenkirch – FC Isny vom 8. Spieltag der Fußball-Bezirksliga hat ein Nachspiel. Nach der schweren Verletzung des Isnyer Spielers Tolga Korkmaz in der Nachspielzeit wollte der FC das Spiel nicht mehr fortsetzen, wie sich im Nachhinein herausstellte. Wie die Begegnung letztendlich gewertet wird, muss jetzt das Sportgericht entscheiden.

Am Wochenende geht es weiter mit dem neunten Spieltag. Bis auf die Begegnung SV Beuren – TSV Berg II (Freitag 18.30 Uhr) finden alle Spiele am Sonntag statt, Anpfiff ist um 15 Uhr, nur das Frühschoppenspiel SV Seibranz – FC Leutkirch beginnt schon um 11 Uhr.

Was war passiert? Beim Topspiel TSV Heimenkirch – FC Isny zeigt Schiedsrichter Thomas Wachter nach neunzig Minuten vier Minuten Nachspielzeit an. Als der Ball eine Minute später im Seitenaus landet, springt der Isnyer Spieler Tolga Korkmaz dem Ball hinterher, wollte ihn schnell holen, stolpert allerdings so unglücklich, dass er sich einen komplizierten Beinbruch zuzog. Nach der Versorgung des Spielers sah sich der Isnyer Trainer Uwe Hansen und sein Team nicht mehr in der Lage, das Spiel fortzusetzen. Nach Spielende wertete Wachter das Spiel zunächst mit 1:0 für den TSV, noch am selben Abend wurde das Spiel allerdings auf Abbruch gesetzt, da die Nachspielzeit noch nicht beendet war, die gehört bekanntlich zum Spiel. Auf Nachfrage der "Schwäbischen Zeitung" bestätigte der Unparteiische diesen Sachverhalt, bei dem jetzt das Sportgericht gefordert ist.

"Danach hatte verständlicherweise keiner mehr Lust auf Fußball", sagt Uwe Hansen. Mit dem SV Kressbronn wartet schon die nächste Hürde auf den FCI. "Wenn wir um Platz zwei mitreden wollen, müssen wir in Isny punkten", weiß Kressbronns Coach Stefan Krause, dessen Team zuletzt unglücklich verloren hat. "Mit Marko Föger habe ich wieder alle Mann an Bord", sagt Krause, "da müsste etwas drin sein".

"Die letzten Spiele haben viel Kraft gekostet, wir haben oft am Limit gespielt", sagt Trainer Simon Schnepf vom Tabellenführer TSV Heimenkirch, "dazu noch die Geschehnisse am letzten Spieltag", auch der TSV muss beim FV Waldburg zur Tagesordnung übergehen. "Wir wollen weiter in der Erfolgsspur bleiben", sagt Schnepf, "Waldburg wird sicher kein Selbstläufer." Der TSV geht verlustpunktfrei, "und mit der nötigen Lockerheit in dieses Spiel", wie Schnepf sagt.

Für die SG Aulendorf stehen die Wochen der Wahrheit an. Erster Gegner aus der unteren Tabellenregion ist der SC Unterzeil-Reichenhofen. "Meine Mannschaft hat die Qualität, die Klasse zu halten", ist SG-Trainer Wolfgang Steinbach überzeugt. Mit minimaler Spielerdecke habe die SG nahezu alles ausgeschöpft, "im Winter müssen wir uns verstärken", fordert Steinbach. Nichts desto trotz, "aus den nächsten drei Spielen benötigen wir sechs Punkte". Trainer Marco Mayer weiß, "der SV Beuren liegt klar hinter seinen Erwartungen zurück". Ehrgeiziges Ziel bleibt, "bis zur Winterpause 25 Punkte zu holen", fehlen also noch 16. "Wir wollen die Grundlage für den Klassenerhalt in der Hinrunde schaffen", sagt Mayer, "und dafür müssen wir was tun". Ob gegen den TSV Berg II drei Punkte dazu kommen, "gut möglich." Auch Berg dürfte mit dem bisher erreichten nicht wirklich zufrieden sein. "Wer gewinnt, ist oben mit dabei, wer verliert, muss nach hinten schauen", so sieht Christian Jacob, Trainer der SG Kißlegg, die Ausgangslage bei der SG Argental. Argentals Trainer Philipp Meißner sieht das etwas anders: "Ich sehe uns zwar im Mittelfeld, der Abstand nach unten ist aber deutlich geringer." Jacob erwartet in Argental, "viele lange Bälle, viele Zweikämpfe, das liegt uns jetzt nicht so".

Schlusslicht FC Leutkirch fährt mit dem Erfolgserlebnis des vergangenen Spieltages im Rücken zuversichtlich zum SV Seibranz. "Ich hoffe, wir haben den Bock jetzt umgestoßen, der uns dauernd im Wege stand", sagt FC-Coach Roland Wiedmann. "Wir müssen jetzt dran bleiben", fordert Wiedmann, "Ziel ist, den letzten Tabellenplatz zu verlassen."

Da will der Tabellenvorletzte SV Haisterkirch erst gar nicht hin. Trainer Uwe Reh plagen schon wieder Personalsorgen. Torhüter Sebastian Haibel ist verletzt, Daniel Ströbele Gelb-Rot gesperrt, und auf Daniel Allgäuer wartet noch ein MRT. "Wir werden trotzdem alles daran setzen, um bei der FG 2010 WRZ zu bestehen", sagt Reh.

Kann der SV Mochenwangen vorne dran bleiben? Kann sich Aufsteiger TSV Meckenbeuren dem Sog der Abstiegsplätze entziehen? Beide treffen am Sonntag aufeinander, und dabei werden beide Fragen sicher beantwortet. "Mit der Erfahrung, die wir haben, muss es unser Anspruch sein, den Aufsteiger zu schlagen", sagt SV-Coach Dino Salerno. Noch feilt der SV an seiner Stabilität, "wir wollen uns aber vorne festbeißen".

Aufrufe: 029.9.2016, 17:49 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Klaus EichlerAutor