2024-04-25T14:35:39.956Z

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Es läuft im Moment einfach nicht rund beim FC Ismaning um Coach Rainer Elfinger. Im kniffligen Kellerduell in Traunstein hofft der FCI auf den Befreiungsschlag. F: Leifer
Es läuft im Moment einfach nicht rund beim FC Ismaning um Coach Rainer Elfinger. Im kniffligen Kellerduell in Traunstein hofft der FCI auf den Befreiungsschlag. F: Leifer

Ismanings Misere: »Wir spielen nicht schlecht Fußball«

Späte Gegentreffer, mentales Problem, viele Ausfälle: Die Gründe, warum der FCI im Tabellenkeller steht, sind vielschichtig +++ Am Samstag steht das richtungweisende Kellerduell bei wiedererstarkten Traunsteinern auf dem Programm

Der FC Ismaning taumelt dieser Tage durch die Bayernliga Süd. Das Match am vergangenen Samstag gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten BCF Wolfratshausen war wieder einmal sinnbildlich für eine bis dato merkwürdige Spielzeit der Münchner Vorstädter. Zweimal ging der FCI in der ersten Halbzeit in Führung, doch wieder einmal kassierte die Elfinger-Elf einen Gegentreffer in der Nachspielzeit und ging mit 2:3 als Verlierer vom Platz. Wieder einmal waren die Ismaningern nicht schlechter, standen aber mal wieder mit leeren Händen da. Lange Gesichter allenthalben. Wie schon in Augsburg in den Schlussminuten Punkte hergeschenkt. Ist es einfach ein Konzentrationsproblem? Oder geht der Truppe um Kapitän Maxi Siebald hinten raus schlicht die Luft aus? FuPa hat bei Coach Rainer Elfinger nachgehakt.

Der FC Ismaning hat ein Problem damit, Führungen über die Runden zu bringen. Beispiele gefällig? Im Hinspiel in Wolfratshausen führten die Männer um Sturmroutinier Mijo Stijepic mit 3:0, Endergebnis: 3:3. Gegen Vilzing und Heimstetten ging der FCI ebenfalls in Front, am Ende setzte es deutliche Niederlagen. Bei der 2:3-Pleite in Augsburg kassierten die Blauen drei Treffer in der Nachspielzeit, eigentlich eine Sache fürs Kuriositätenkabinett. Am Samstag verfielen die Schützlinge von Rainer Elfinger erneut in die altbekannten Muster. "Ein Fitnessproblem ist es definitiv nicht. Eher andersrum: Wir wollen dann oft zu viel", erklärt Chefcoach Rainer Elfinger und präzisiert, was er damit meint: "Wir spielen dann zu viel Hurrafußball, wollen unbedingt die drei Punkte und geben dann oft das Zentrum auf. Dadurch kassieren wir völlig unnötige Gegentreffer." Dass die mehrfachen Nackenschläge in der Nachspielzeit zur psychischen Belastung für seine Akteure werden, will Elfinger gar nicht verhehlen: "Natürlich spielt dann auch der Kopf eine große Rolle, das belastet die Jungs enorm. Und dann macht sich halt hinten raus Nervosität breit."

Elfinger: »Es ist schwierig, die Jungs nach den Rückschlägen mit Worten wieder hochzubringen. Wir müssen den Bock einfach umstoßen und brauchen jetzt ein Erfolgserlebnis.«

Groß Trübsal blasen will Elfinger aber zum Trotz nicht: "Wir erarbeiten uns ja jedes Spiel viele Chancen. Schlimm wäre es, wenn dem nicht mehr so wäre. Wir spielen aber nicht schlecht Fußball." Freilich weiß der 49-jährige Lehrer aber auch, dass er seinen Spielern in der Kabine noch so viel erzählen kann, der Knopf muss endlich auf dem Platz wieder aufgehen: "Es ist schwierig, die Jungs nach den Rückschlägen mit Worten wieder hochzubringen. Wir müssen den Bock einfach umstoßen und brauchen jetzt ein Erfolgserlebnis. Dann bin ich mir sicher, dass sich die Blockade lösen und es wieder laufen wird." Passend zur bisher mauen Spielzeit zieht sich auch die lange Ausfallliste wie ein roter Faden durch die Saison. Am schlimmsten hat es Yemi Oyewoie im September im Spiel bei den Junglöwen erwischt. Der 26-Jährige, der im Sommer aus Dachau gekommen war und sich auf Anhieb zu einem Fixpunkt im Ismaninger Spiel entwickelt hatte, erlitt einen Totalschaden im Knie und wird in dieser Spielzeit nicht mehr ins Geschehen eingreifen können. Am kommenden Samstag fehlt neben den Verletzten auch Manuel Ring, der nach seiner roten Karte gegen Wolfratshausen pausieren muss. Macht die Sache nicht leichter gegen ein Team, das nach wochenlanger Durststrecke klar im Aufwind ist. "Ich weiß um die Brisanz der Partie. Es prallen zwei gegensätzliche Serien aufeinander. Traunstein wird nach drei Siegen in Folge mit ordentlich Selbstvertrauen an die Aufgabe rangehen. Aber ich bleibe weiterhin ruhig und kämpferisch", betont Elfinger.

Aufrufe: 015.11.2017, 12:27 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor