2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielvorbericht
Hochspannung in der Bayernliga: Der SV Heimstetten ist zu Gast beim FC Ismaning (Foto: Brouczek, Frötsch)
Hochspannung in der Bayernliga: Der SV Heimstetten ist zu Gast beim FC Ismaning (Foto: Brouczek, Frötsch)

Derby-Hochspannung: Heimstetten trifft auf Ismaning

Wiedersehen alter Weggefährten

Beim heutigen Derby zwischen Heimstetten und Ismaning kommt es zum Wiedersehen alter Weggefährten.

Nein, dieses Spiel wird alles andere als normal für Rainer Elfinger. Der Trainer des FC Ismaning trifft heute (17.45 Uhr) im Bayernliga-Derby auf seinen Ex-Verein SV Heimstetten – und auf seinen ehemaligen Mannschaftskapitän Christoph Schmitt. Nur dass der nicht mehr selbst kickt, sondern den SVH coacht. Das Duell Zehnter gegen Neunter verspricht Hochspannung.

Von 2011 bis 2015 trainierte Elfinger den SV Heimstetten und hatte als Nachfolger des heutigen Drittliga-Trainers Claus Schromm (SpVgg Unterhaching) ein schweres Erbe anzutreten. Jedoch gelang ihm der bislang einzige Regionalliga-Aufstieg des SVH und dann immerhin zweimal der Klassenerhalt in Bayerns höchster Amateurliga. Nach sieben Punkten aus sieben Spielen wurde er denn allerdings anfangs der Abstiegssaison 14/15 entlassen. „Das war eine kurze, schlechte Momentaufnahme“, sagt Elfinger, „aber die Animositäten von damals sind lange vergessen.“

Das bestätigt auch der SVH-Vorsitzende Ewald Matejka: „Wir begrüßen uns immer freudig an Fußballplätzen, und der SV Heimstetten ist Rainer Elfinger auch dankbar für die von ihm aufgebaute Jugendstruktur.“ Natürlich ist aber zu spüren, dass der Ismaninger Trainer die Partie besonders gerne gewinnen möchte. Genau genommen steht er in der Pflicht, eine der schönsten FCI-Traditionen aufrecht zu erhalten.

Noch nie konnte Heimstetten ein Liga-Punktspiel beim Nachbarn gewinnen, auch wenn die Kicker aus dem Landkreis-Osten schon das eine oder andere Mal knapp dran waren. Dennoch kommt Ewald Matejka immer gerne nach Ismaning: „Der Verein war für mich zu den Zeiten des Vorsitzenden Helmut Horst immer ein Vorbild, auch wegen der Vereinsstruktur.“

Die Gegenwartsgeschichte ist die der beiden Trainer: Rainer Elfinger (50) und Christoph Schmitt (32), sein ehemaliger Kapitän. „Das ist schon eine außergewöhnliche Situation“, sagt Elfinger. Diese gab es vor der Saison schon einmal im halboffiziellen Rahmen, als Heimstetten 1:0 in Ismaning gewann im Qualifikationsspiel für den Toto-Pokal. „Da hat der Schüler schon einmal gezeigt, was er beim Meister gelernt hat“, witzelt Ewald Matejka. Der Vorsitzende möchte nur eben zu gerne diesen ersten Liga-Sieg beim Nachbarn erleben: „Ich bleibe einfach so lange Vorstand, bis es geklappt.“

Schmitts Weg zum jüngsten Chefcoach der Liga verwundert Ex-Coach Elfinger nicht: „Er war schon damals als Spieler sehr intelligent.“ Der Trainer ist für ihn aber nicht Grund genug, um den jungen Weg des SVH anzupreisen: „Heimstetten macht immer so auf Jugendpolitik und tatsächlich haben sie einen der erfahrensten Kader der Liga.“

Fakt ist, dass beide Vereine sich nicht gegen einen erneuten Anlauasasf in der Regionalliga wehren würden, die Aufstiegshoffnung aber öffentlich aus verschiedenen Gründen eher defensiv verkünden. Der Sieger der Partie darf sich definitiv wieder zur erweiterten Spitze der Liga zählen. Es geht um viel mehr, als ein Duell Zehnter gegen Neunter eigentlich vermuten lässt.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Ismaning: Fritz – Ehret, Kubina, Siedlitzki – Soave (Ring), Killer – Siebald, Fischer, Oyewoie – Stijepic, Hajdarovic

Heimstetten: Riedmüller – Mömkes, Schäffer, Beierkuhnlein, Hintermaier – Steimel, Schmitt, Regal, Date – Nappo, Riglewski.

Aufrufe: 08.9.2017, 10:49 Uhr
Nico Bauer - Münchner Merkur (Nord)Autor