2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Dieser Joker stach: Der Olper Michel Alfes (Rückennummer 16), der sich in der Szene gegen zwei Iserlohner durchsetzt, erzielte beim 5:2-Sieg zwei Tore in drei Minuten. Foto: leem
Dieser Joker stach: Der Olper Michel Alfes (Rückennummer 16), der sich in der Szene gegen zwei Iserlohner durchsetzt, erzielte beim 5:2-Sieg zwei Tore in drei Minuten. Foto: leem

"Iserlohn ist eine Reise wert"

Olpe gewinnt irre Partie im Hemberg-Stadion - Alfes und Ziegler treffen doppelt - Finnentrop/Bamenohl verliert zwei Zähler in Schlussphase

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FC Iserlohn - SpVg. Olpe 2:5
Die Glückszahlen lauten: 6:2, 3:2, 5:2. Nein, dabei handelt es sich nicht etwa um Ziffern aus den Lotto- oder Totowettbewerben, sondern vielmehr um die Erfolgsreihe der SpVg Olpe. Mit 6:2-Toren gewann sie am 20. September 2015 in Iserlohn, am 19. Februar 2017 gab es ein 3:2 und am 20. August 2017 an gleicher Stelle ein 5:2. Resultate, die beeindrucken. Vor allem das letzte vom heutigen Sonntag. 5:2 – wer die Partie nicht gesehen hat, glaubt’s nicht!

„Iserlohn ist eine Reise wert“, stellte Marek Lesniak, der Olper Trainer nach der Torflut nüchtern fest. Hemberg-Stadion. Naturrasen. Hört sich gut an, war‘s aber nicht, denn wer den Teppich im Kreuzberg-Stadion mit dem Geläuf in Iserlohn verglich, musste den Eindruck haben, dass die Elf vom Biggesse einen Abstecher auf einen besseren Bolzplatz unternommen hatte. Der Rasen war ungleich geschnitten, der Boden holprig, so dass technische Feinheiten selten zu sehen waren. „Ihr müsst den Platzwart wechseln“, merkte Lesniak in der Pressekonferenz an. „Wenn man so viele Chancen besitzt wie wir, muss man nicht auf den Platzwart schimpfen“, meinte sein Gegenüber Christian Hampel.

Fest steht: Der FC Iserlohn erarbeitete sich reihenweise beste Möglichkeiten, die für fünf Siege in Folge gereicht hätten. Aber: Die super Stürmer Lukas Lenz (25 Tore in der letzten Saison) und Kingsley Kanayo Nweke (19 Tore in der letzten Saison) trafen jeweils „nur“ einmal. Zu wenig. Der FC Iserlohn spielte und spielte und spielte, die SpVg Olpe ließ die gefährlichen Gastgeber austoben und schlug eiskalt zu.
Die Begegnung, die in der ersten Halbzeit bis auf die mangelhafte Chancenverwertung der Hausherren nicht viel Unterhaltsames bot, nahm nach der Pause Fahrt auf und lieferte ein spektakuläres Ende. Bis zur 70. Minute lautete das Ergebnis 0:0. Was die 151 Zuschauer dann erlebten, hatte Seltenheitswert. Michel Alfes, in der 52. Minute für Jannik Buchen eingewechselt, egalisierte zunächst die Iserlohner Führung durch Kingsley Kanayo Nweke und erzielte drei Minuten später das Olper Führungstor. Zwei Treffer in drei Minuten – ein außergewöhnliches Ereignis. Damit jedoch nicht genug. Lukas Lenz gleicht in der 83. Minute aus. Alle Beobachter im weiten Rund des Stadions stellen sich auf eine Punkteteilung ein und machen dabei die Rechnung ohne Thomas Ziegler auf, denn der Olper Mittelfeldspieler erzielt in zwei Minuten zwei Tore. Wahnsinn! In der 88. schiebt er aus zehn Metern überlegt zum 2:3 ein, 120 Sekunden später trifft er mit einem Kopfball zum 2:4. Beeindruckend! Sehenswert! Unglaublich!

Und als Philipp Bredebach noch in der derselben Minuten einen Freistoß zum 5:2-Sieg der Olper verwandelt, versanken die Iserlohner endgültig im Tal der Tränen. „Fußball kann brutal sein“, resümierte Christian Hampel und fügte an: „Heute war er besonders ekelhaft.“ Neben ihm im Clubhaus saß Marek Lesniak und stellte eine Frage in den Raum: „Haben wir verdient gewonnen oder hatten wir den Papst in der Tasche?“ Die Antwort lieferte er ein paar Minuten später selbst: „Wir haben glücklich gewonnen, aber viel zu hoch.“ Die Rechnung ging jedenfalls auf.

Und neben den schmeichelhaften drei Punkten nahmen die Kreisstädter eine ganz wichtige Erkenntnis mit auf die Heimreise: Sie sind konditionell topfit. „Die Iserlohner waren am Ende stehend k.o. Wir hatten die größeren Kraftreserven“, stellte Lesniak fest. Stimmt. Der FC Iserlohn, einer der Meisterschaftskandidaten, belegt mit nunmehr null Punkten den vorletzten Tabellenplatz. Trotzdem steht für Lesniak fest: „Hier werden nicht viele Mannschaften gewinnen.“

Schiedsrichter: Thorsten Kleiböhmer (SG Vorhalle) - Zuschauer: 151
Tore: 1:0 Kingsley Kanayo Nweke (70.), 1:1 Michel Alfes (74.), 1:2 Michel Alfes (77.), 2:2 Lukas Lenz (83.), 2:3 Thomas Ziegler (88.), 2:4 Thomas Ziegler (90.), 2:5 Philipp Bredebach (90.)



Kirchhörder SC - SG Finnentrop-Bamenohl 12/27 2:2
Die SG Finnentrop/Bamenohl ist für das Schlager- und Heimspiel gegen den Tabellenzweiten SpVg Erkenschwick (Sonntag, 15 Uhr) gerüstet. Der Aufsteiger in die Westfalenliga empfahl sich mit einem hochverdienten 2:2 (1:0)-Unentschieden beim Kirchhörder SC für diesen interessanten Vergleich. ,,Wir haben zwei Punkte verloren“, resümierte SG-Trainer Ralf Behle, der nach dem 2:1 durch Tim Schrage einer höheren Führung nachtrauerte: ,,Wir haben in dieser Phase drei, vier hundertprozentige Chancen nicht genutzt und hätten 3:1 oder 4:1 führen müssen.“

Schiedsrichter: Christian Liedtke (Neuenrade) - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Tim Schrage (5.), 1:1 Alexander Deiters (63.), 1:2 Tim Schrage (67.), 2:2 Christian Wazian (85.)



Aufrufe: 020.8.2017, 21:15 Uhr
Werner LeemreizeAutor