2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
So sehen Sieger aus: Jubel bei Türkspor Neu-Ulm nach dem Endspiel.
So sehen Sieger aus: Jubel bei Türkspor Neu-Ulm nach dem Endspiel.
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Türkspor hat im Finale den längeren Atem

Nach Verlängerung 3:2 gegen kleine Spatzen - Gastgeber Türkgücü mit Integrations-Cup vollauf zufrieden

Integration durch Fußball: Bezirksligist Türkgücü Ulm praktizierte als Ausrichter bei der vierten Auflage des Ulmer Integrations-Cups multikulturellen und sozialen Austausch. Turniersieger wurde Türkspor Neu-Ulm.

Fußball-Bezirksligist Türkgücü Ulm schloss sein selbst organisiertes Hallenfußballturnier um den Ulmer Integrations-Cup in der Kuhberghalle zwar nicht als sportlich beste Mannschaft ab, dafür lebte der türkische Verein, der seine Heimspiele auf dem alten Sportplatz in Einsingen austrägt, den Begriff Integration beispielhaft vor.

"Wir sind mit dem sportlichen sechsten Platz nicht unzufrieden, können aber auf einen gelungenen Turnierverlauf stolz sein", sagte Abteilungsleiter Ali Incecara bei der Siegerehrung der mittlerweile vierten Auflage dieser Veranstaltung. Er dankte den insgesamt 23 beteiligten Mannschaften für ihr Kommen. "Miteinander statt gegeneinander! Erfolg ist schön, aber fair geht vor!" lautete das Motto.

Dennoch wurde natürlich auch ein sportlicher Sieger gekürt. Der Dritte des vergangenen Jahres, Türkspor Neu-Ulm, bezwang im Endspiel die zweite Mannschaft des SSV Ulm 1846 nach Verlängerung mit 3:2 und sicherte sich die 500 Euro Preisgeld. Die Mannschaft von Trainer Rene Lichtblau blieb als einziges Team nach insgesamt 74 Partien ungeschlagen. "Das ist ein toller Erfolg. Ich denke wir sind souverän aufgetreten", sagte ein stolzer Coach Lichtblau. Für den Trainer des Tabellenführers der Kreisliga A/Iller ist freilich "die Meisterschaft wichtiger". Im Punktspiel-Alltag hat sein Team zur Winterpause als Spitzenreiter zwei Punkte Vorsprung vor dem SV Tiefenbach.

Dass sich Türkspor Neu-Ulm gegen Bezirksligisten behaupten kann, hat der Klub am Sonntag nicht zum ersten Mal bewiesen. Der SSV 1846 II musste sich wie im vergangenen Jahr mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Für Trainer Andres Miller war das kein Beinbruch, musste seine Mannschaft doch im Turnier ohne etatmäßigen Torwart auskommen. Sie hatte aber mit Feldspieler Jonas Angerer einen mehr als adäquaten Ersatz zwischen den Pfosten.

Von den auswärtigen Teams überzeugte die SGM TT Göppingen. Der souveräne Tabellenführer (acht Punkte Vorsprung) aus der Kreisliga A im Bezirk Neckar/Fils belegte Platz fünf. Im Gegensatz zum TSV Neu-Ulm, der in der Zwischenrunde nach Niederlagen gegen Türkspor Neu-Ulm und SGM TT Göppingen ausgeschieden war, belegte Liga-Konkurrent SV Grimmelfingen nach einer 2:4-Niederlage gegen Srbija Ulm den vierten Rang, durfte sich aber zusätzlich über den Fairplay-Pokal freuen. Als beste Torschützen konnten sich Denis Divkovic (Srbija Ulm) und Onur Alkan (Türkspor Neu-Ulm) mit jeweils zwölf Treffern auszeichnen.

"Mit diesem Turnier wird das Augenmerk auf Vielfalt, Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt gerichtet. Vor diesem Hintergrund sind wir stolz, dass der Verein Türkgücü Ulm hier eine Vorreiterrolle leistet", lobte der anwesende Bezirksvorsitzende Manfred Merkle das Engagement der Gastgeber.

Am Rande der Bande gab es in vielen Gesprächen ausführliche Gelegenheit, interkulturellen Austausch zu pflegen. Beim Turnier war auch für das leibliche und sonstige Wohl bestens gesorgt. "Wir hoffen, dass mit diesem Turnier kultureller Austausch und Solidarität gestärkt wird", verabschiedete Abteilungsleiter Incecara die teilnehmenden Mannschaften mit dem Versprechen, dass es im kommenden Jahr die fünfte Auflage geben wird.

Aufrufe: 015.12.2014, 16:15 Uhr
WINFRIED VOGLER | SWPAutor