Mit 16 Treffern im Bayernliga-Team der Ingolstädter hat Philipp Herrmann nämlich mit Nachdruck auf sich aufmerksam machen können in dieser Saison, seiner ersten im Seniorenbereich. Die engagierten Darbietungen sind natürlich auch Proficoach Jeff Saibene (51) nicht verborgen geblieben. Zur Belohnung für die starken Auftritte darf der Youngster seit vier Wochen mit der ersten Mannschaft trainieren, die um die Rückkehr in die zweite Liga kämpft. Die Aufregung, bei den Profis aufschlagen zu dürfen, war flugs weg: "Ich kenne noch ein paar Jungs aus dem letzten Jahr. Außerdem wurde ich super aufgenommen, da gab`s keine Blicke von oben herab nach dem Motto: Jetzt kommt der von der Zweiten." Nun scharrt der Jungspund mit den Hufen und wittert seine Chance auf das Profidebüt.
Und ja, es hätte wahrlich schlechter für ihn laufen können in der zurückliegenden Halbserie. U21-Trainer Alex Reifschneider schenkte ihm bisher in allen 22 Partien von Beginn an das Vertrauen. Die Spielpraxis zahlt sich aus, Herrmann kann wichtige Erfahrungen sammeln: "Die Bayernliga kann man nur schwerlich mit der Jugend-Bundesliga vergleichen. Bei den Herren wird viel körperlicher gespielt, auch cleverer. Und mit Pipinsried oder Wasserburg beispielsweise tummeln sich in der Bayernliga einige richtig starke Teams." Im Sturmzentrum der Schanzer Perspektivtruppe hat er Duftmarken setzen können, bei der Analyse werden die gegnerischen Trainer nicht umhin kommen, ihre Abwehrreihen eindringlich vor dem treffsicheren Youngster zu warnen. "Ich bin zufrieden, wie es bisher läuft. Ich denke, ich habe mich in diesem Jahr gut weiterentwickelt", meint Herrmann und weiß um seine Stärken: "Ich profitiere von meiner Schnelligkeit, kann mich im Eins-gegen-Eins gut behaupten und bin abschlussstark." Und woran muss er noch verstärkt arbeiten? "Körperlich muss ich noch zulegen und mein Kopfballspiel ist definitiv ausbaufähig."
Und wenn`s nicht klappt wie erhofft? Herrmann schwebt ein Sportmanagement-Studium vor, detailliert hat er sich darüber aber noch nicht den Kopf zerbrochen. In den Weihnachtsferien geht`s zum Abschalten ins Warme nach Dubai, und dann wird er "daheim im Fitnessstudio einige Einheiten einlegen". Mit aufgeladenem Akku will er im Januar wieder Druck auf die Arrivierten ausüben. Selbst wenn er sich für sein Profidebüt weiter in Geduld üben muss, ruft er weiterhin in der Bayernliga seine Leistung ab und kann er seine Trefferquote bestätigen, wird es keine Frage sein, ob er den Sprung schafft, sondern lediglich wann. Geduld und Beharrlichkeit lauten die Zauberwörter. Hört sich in der Theorie einfach , ist aber in der Praxis doch so schwer umzusetzen - vor allem mit 19.