2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Die Jahn-Fans werden ihr Team auch in Ingolstadt lautstark unterstützen.  F: Staudinger
Die Jahn-Fans werden ihr Team auch in Ingolstadt lautstark unterstützen. F: Staudinger

Jahn muss sich ein letztes Mal aufraffen

SSV fährt ersatzgeschwächt zum Derby nach Ingolstadt

Das Jahn-Jahr dreht bis ganz zum Schluss auf höchsten Touren. Quasi kurz vor der Bescherung steigt am Samstag um 13 Uhr noch einmal ein ganz besonderes Highlight, das bereits zur Rückrunde zählende Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt 04.

Vor allem für den Anhang des SSV gehören die Begegnungen mit dem ungeliebten Nachbarn zu den wichtigsten Terminen überhaupt. Denn Siege gegen die Schanzer schmecken immer ein wenig süßer als gegen andere Teams. Den Aktiven geht es da kaum anders. Als Trainer Achim Beierlorzer vor dem ersten Saisonspiel im Juli darauf angesprochen wurde, dass der Stachel bei Ingolstadt nach den zwei Niederlagen des Vorjahres sicher noch tief sitze, meinte er selbstbewusst: „Dann versuchen wir, ihn noch ein bisschen tiefer zu setzen.“ Prompt gewann der Jahn mit 2:1.

Seit dem Zweitligaaufsteig 2017 gingen also alle drei Duelle zwischen Regensburg und Ingolstadt an den SSV. Für einen vierten Triumph in Serie würde viele Jahn-Anhänger wohl das Gros ihrer Weihnachtsgeschenke eintauschen – doch die Vorzeichen sprechen dieses Mal nicht unbedingt für die Rot-Weißen. Denn obwohl der FCI Tabellenletzter ist und seit 13 Spielen auf einen Sieg wartet, zeigte er sich zuletzt unter dem neuen Trainer Jens Keller verbessert. Bei den Unentschieden in Darmstadt und gegen Heidenheim schrammte man jeweils knapp an einem Dreier vorbei, die nominell hohe Qualität des Ingolstädter Kaders steht ohnehin außer Zweifel. Die Regensburger hingegen treten 70 Kilometer Donau abwärts ziemlich ersatzgeschwächt an. Vom Stammpersonal fehlt neben dem verletzten Jonas Föhrenbach das Goalgetter-Duo Marco Grüttner/Sargis Adamyan. Die beiden jeweils achtfachen Torschützen holten sich beim 2:2 in Sandhausen ihre fünften Gelben Karten ab und müssen am Samstag zuschauen – und Offensivkräfte wie Sebastian Stolze, Sebastian Freis, Albion Vrenezi oder Jonas Nietfeld müssen in die Bresche springen.

Wer die Leistung von Sandhausen intensiv studiert hat, sieht allerdings ein weitaus größeres Problem als diese notgedrungene Personalrochade: Der SSV kam bei den Kurpfälzern einfach nicht ins Rollen und bekam trotz frühzeitiger Führung keinerlei Zugriff aufs Spiel. Dass es am Ende des von zahllosen Fehlpässen geprägten Spiels dennoch 2:2 stand, war tatsächlich Glückssache. Um auch in Ingolstadt bestehen zu können, braucht der Jahn eine in jeder Beziehung deutlich bessere Leistung. Zu dieser muss er sich am Samstag ein letztes Mal für 2018 aufraffen. An der Unterstützung wird es auf jeden Fall nicht fehlen: Gut 3000 Fans folgen dem SSV zum Derby und wollen schon die Anreise im Konvoi zum Event machen.

Aufrufe: 020.12.2018, 08:43 Uhr
Rainer Wendl / RundschauAutor