2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Guido Finke
Guido Finke

Hude legt Protest bei Sportgericht ein

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Paukenschlag in der Fußball-Bezirksliga: Eigentlich hatte der FC Hude den Klassenerhalt auf sportlichem Wege verpasst und muss nach einem Herzschlagfinale und nur einem Punkt Rückstand auf das rettende Ufer in die Kreisliga zurück.
Allerdings stellte der Verein einen mutmaßlichen Regelverstoß seitens des SV Tur Abdin Delmenhorst fest und hat jetzt das zuständige Sportgericht eingeschaltet.

Die Huder gehen in die Offensive sie streben eine Entscheidung am grünen Tisch an. Wird ihrem Anliegen stattgegeben, wäre der Verbleib in der Bezirksliga eventuell doch noch möglich. "Das ist eine ganz heikle Geschichte, aber wir haben uns entschieden, aufgrund dieses Vorfalls das Sportgericht anzurufen", sagt Hudes Vorsitzender Peter Burgdorf. "Tur Abdin hat wissentlich einen Spieler eingesetzt, der nicht spielberechtigt war. Die Sache ist aus unserer Sicht eindeutig."

Ins Kreuzfeuer der Kritik rückt Manuel Celik. Abdins Leistungsträger sah in der Partie gegen den FC Rastede offensichtlich seine fünfte gelbe Karte und hätte demnach ein Spiel aussetzen müssen soweit so gut. Allerdings taucht die gelbe Karte nicht im "DFBnet" auf, sodass Celik laut dem offiziellen Internetportal lediglich vier Verwarnungen auf seinem persönlichen Belastungskonto hatte. "Die Karte wurde nicht ins System eingetragen. Das ist natürlich ein ärgerlicher Fauxpas vom Schiedsrichter, denn der Spielbericht wurde ja so unterschrieben", erklärt Burgdorf. "Es gibt Zeugen, die bestätigen, dass Celik die gelbe Karte gegen Rastede tatsächlich bekommen hat. Und in einem Presseartikel über das Spiel bedauert der Trainer sogar, Celik in Wilhelmshaven nicht mehr einsetzen zu dürfen." Obendrein soll der Spieler sogar mit einer falschen Rückennummer aufgelaufen sein. Die Partie wurde vom Unparteiischen Mirko Kornau (Barnstorf) geleitet.

Der FC Hude blickt nun gespannt auf das weitere Vorgehen des Sportgerichts, dem Peter Bartsch aus Emden vorsitzt. Sollte das Gremium der Argumentation des Clubs aus dem Klosterort folgen, droht Tur Abdin der Abzug von drei Punkten aus dem Spiel gegen den STV Wilhelmshaven. Die Begegnung gewannen die Delmenhorster eine Woche nach dem 3:1 gegen Rastede am letzten Spieltag der Saison mit 5:1 und schafften damit den Klassenerhalt. Manuel Celik stand 90 Minuten auf dem Platz.

Der SV Tur Abdin kann die Aufregung der Huder unterdessen überhaupt nicht nachvollziehen. Vom Einspruch des FCH zeigte sich der Vereinschef Wahib Yousef im Gespräch mit der NWZ überrascht: "Ich weiß von nichts wenn das so wäre, wäre ja ein ,Schloss vor dem Spieler gewesen." Es sei alles kontrolliert worden. Zudem habe er noch keine Benachrichtigung vom Staffelleiter erhalten.

Das sieht der Rivale aus dem Landkreis jedoch anders: "Auch in Zeiten des Internets ist es Sache der Vereine, zu überprüfen, ob ein Spieler gesperrt ist", betont der Huder Vorsitzende. "Es kann allerdings nicht Sache der Vereine sein, dies im Nachhinein zu prüfen." Von der Staffelleitung erhielten die Bezirksliga-Teams ein Schreiben mit der Bitte, die Abschlusstabelle anzuerkennen. "Das werden wir selbstverständlich nicht machen", so Burgdorf.

Die Spielordnung des Niedersächsischen Fußballverbandes besagt unter Punkt 7.1.1 ("Verwarnung/Gelbe Karte"): "Die Vereine und Spieler sind für die Einhaltung vorstehender Bestimmungen verantwortlich." Sollte Tur Abdin gegen die geltenden Regeln verstoßen haben und die Sportrichter tatsächlich drei Zähler aberkennen, würde Hude (39 Punkte) in der Tabelle wieder vor Abdin (aktuell 40 Punkte) rutschen.

Aufrufe: 03.6.2017, 08:01 Uhr
Guido Finke und Ellen KranzAutor