2024-04-15T13:50:30.002Z

Analyse
Wie in einer Schießbude dürfte sich Horgaus Torhüter Michael Feistle bei der 5:7-Niederlage in Adelzhausen vorgekommen sein. Nicht nur Dominik Müller stand da frei vor ihm.  Foto: Reinhold Rummel
Wie in einer Schießbude dürfte sich Horgaus Torhüter Michael Feistle bei der 5:7-Niederlage in Adelzhausen vorgekommen sein. Nicht nur Dominik Müller stand da frei vor ihm. Foto: Reinhold Rummel

Torhagel im Graupelsturm

In Adelzhausen ging es „vogelwild“ zu +++ Meitingen zeigt bei „Kackwetter“ tolle Moral

Dauerregen, kalter Wind – vor allem der Sonntag war garstig. Kein Wunder, dass viele Vereine ihre Plätze als unbespielbar meldeten und die angesetzten Spiele abgesagt wurden. Diesmal musste wirklich nicht spekuliert werden, ob die Absage denn „taktische“ Gründe haben könnte oder – noch schlimmer – der „Joker“ gesetzt worden war. Es war definitiv kein Fußballwetter!

Vogelwild war es, was die fröstelnden Zuschauer in Adelzhausen geboten bekamen. Auf tiefem, glitschigem Rasen bei böigem Wind gab es zwölf Treffer, drei Strafstöße, drei Rote Karten – so einen ungewöhnlichen Fußballnachmittag erlebt man selten. „Ein irres Spiel“, konstatierte Peter Eggle, der Trainer des BC Adelzhausen nach dem 7:5 gegen den FC Horgau. Zu diesem Spektakel hat nicht nur Wettergott Petrus, sondern auch Schiedsrichter Uhrmann aus Kaufbeuren beigetragen. Er zog sich vor allem den Zorn des FC Horgau zu. „Die beiden Roten Karten waren schon eine sehr harte Bestrafung“, so Spielertrainer Franz Stroh, dem jetzt mit Markus Metzler und Tobias Kirschner zwei weitere Spieler fehlen werden. In den Schlussminuten brachten ihn unerklärliche Schiri-Entscheidungen auf die Palme: „Vor den beiden letzten Gegentreffern hätte er das Spiel unterbrechen müssen, da jeweils ein Foulspiel vorausging“, so Franz Stroh. „Die sieben Gegentreffer müssen wir uns aber schon selbst zuschreiben. Da hat der Schiedsrichter keinerlei Schuld.“

„Ich bin ein Freund, zu spielen, wenn es zu spielen geht“, sagt Torsten Vrazic, der Abteilungsleiter des TSV Meitingen, „aber das waren keine regulären Bedingungen. Aber Hollenbach wollte unbedingt spielen.“ Vor allem der Treffer zum 2:0 sei im wahrsten Sinne des Wortes „durch den Wind“ gewesen. Der Abschlag von Torhüter Tobias Hellmann blieb in der Luft stehen und kam wie ein Boomerang zurück. „Mit Wind war Hollenbach besser, mit Graupel wir“, so Vrazic, der die beiden späten Tore von Alexander Heider zum 2:2 im dichten Schnee- und Regengemisch gar nicht mehr gesehen hat. „Wir haben bei diesem Kackwetter eine tolle Moral gezeigt und sind deshalb mit einem blauen Auge davongekommen“, bezeichnete er den Einstand des neuen Trainers Pavlos Mavros dennoch als geglückt. „Über die beiden Gegentore müssen wir allerdings diskutieren.“

Aufrufe: 014.11.2017, 10:33 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor