2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Die Horgauer machten dem TSV Gersthofen das Leben schwer. Hier kümmern sich die Kleeblätter Stephan Donderer und Severin Blochum (von rechts) um TSV-Torjäger Stefan Schnurrer.  Foto: Marcus Merk
Die Horgauer machten dem TSV Gersthofen das Leben schwer. Hier kümmern sich die Kleeblätter Stephan Donderer und Severin Blochum (von rechts) um TSV-Torjäger Stefan Schnurrer. Foto: Marcus Merk

Das Leben schwer gemacht

Mark Huckle macht Horgaus Schlachtplan zunichte +++ Glötts Niederlagenserie wird immer länger

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Dass sich der FC Horgau und der TSV Gersthofen noch nie in einem Punktspiel gegenüber gestanden haben, war eine Falschmeldung. Karl-Heinz Wagner, Ehrenpräsident des TSV Gersthofen, erinnert sich: „Im Jahre 1986 sind die Gersthofer Kicker bis in die B-Klasse Nordwest abgestiegen. Dort spielte damals auch der FC Horgau. Das Hinspiel endete mit einem 0:0. Ich war damals mit dabei und musste mir viel Gespött von der Verwandtschaft anhören.“ Das Rückspiel gewann der TSV Gersthofen, der unter Trainer Faustus Weigl sofort wieder aufstieg, mit 3:2. Zweifacher Torschütze war Günther Heichele, FCH-Vorstopper Alfred Schuster steuerte ein Eigentor bei. Die beiden Horgauer Treffer markierte Jugendspieler Thomas Klemmer, der heute am Seniorenstammtisch im Sportheim Platz nehmen darf.

Als die beiden Mannschaften vor 31 Jahren zum letzten Mal aufeinandertrafen, waren die Protagonisten des Bezirksliga-Derbys FC Horgau – TSV Gersthofen mit Ausnahme von FCH-Trainer Franz Stroh und dem später eingewechselten Baptist Michale noch gar nicht geboren. Der 34-Jährige musste einspringen, weil die Horgauer Verletztenliste überquillt. Und dann das noch. „Anspiel, Eckball, Tor – nach einer Minute war unser ganzer Schlachtplan hinüber“, so Stroh. Man wollte so lange wie möglich ein 0:0 halten, doch Mark Huckle hatte etwas dagegen. „Da haben wir Glück gehabt, dass uns dieser Dosenöffner gelungen ist“, spricht Gersthofens Trainer Eddi Keil von dem erwartet ekligen Spiel. „Horgau hat gefightet, wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht und den Gegner aufgebaut. Nur gut, dass wir gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit das 0:2 nachlegen konnten.“

Dass der Gersthofer Erfolg verdient war, darüber waren sich beide Trainer einig. „Viele junge Spieler haben sich die Bezirksliga-Reife erst erarbeitet“, so Stroh. Doch bis auf einen Pfostenschuss von Fabian Tögel sei gegen die ausgebufften Gäste nicht mehr drin gewesen. „Gersthofen ist im Vergleich zu Neuburg oder Meitingen kompakter, geschlossener und konsequenter im Defensivverhalten und steht deshalb verdient ganz vorne“, lautet Strohs Urteil. Er selbst muss mit seiner Truppe am Sonntag ins Kellerduell beim Schlusslicht FC Lauingen. „Ein absolutes Endspiel. Da freuen wir uns, da müssen wir“, sagt Stroh. Ein Endspiel um die inoffizielle Herbstmeisterschaft hat der TSV Gersthofen am Freitagabend gegen den TSV Meitingen anstehen.

Für die SSV Glött wird die Niederlageserie in der Bezirksliga Nord von Woche zu Woche länger. Auch der FC Ehekirchen erwies sich beim 1:4 für die Lilien als eine Nummer zu groß. Phasenweise sieht das Glött-Spiel zwar nicht ganz schlecht aus, doch früher oder später unterlaufen den SSV-Kickern katastrophale Fehler – die auf dieser Ebene gnadenlos bestraft werden. So auch am Sonntag, wie Trainer Stefan Schneider feststellt: „Bis zum Platzverweis und dem 1:3 haben wir das ganz ordentlich gemacht. Nach dem Anschlusstreffer schnupperten wir kurzzeitig sogar am Ausgleich. Doch momentan unterlaufen uns einfach zu viele individuelle Schnitzer“. Nach dieser achten Saisonniederlage sind die Glötter nun auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht.

Aufrufe: 017.10.2017, 12:46 Uhr
Augsburger Allgemeine / oli, röbAutor