2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der FC Hertha (links Norbert Szimhardt im Hinspiel) kämpfte gegen den SCF und brachte sich um den eigenen Lohn. F: Metzler
Der FC Hertha (links Norbert Szimhardt im Hinspiel) kämpfte gegen den SCF und brachte sich um den eigenen Lohn. F: Metzler

Hertha-Coach Baum: "Ich habe nach wie vor Bock"

Hertha München sucht nach dem lösenden Moment

FC Hertha München - Der FC Hertha München legt derzeit eine Serie hin. Leider ist es eine von fünf Niederlagen am Stück in der Bezirksliga Süd. Das freut natürlich die Konkurrenz wie den TSV Oberalting-Seefeld oder den SC Fürstenfeldbruck, die an den vergangenen zwei Wochenenden je drei Punkte gegen die Mannschaft von Patrick Baum einheimsen konnten. Doch jede Serie endet auch einmal. Manchmal dauert es ein bisschen und je nach Fall braucht es auch mal ein besonderes Ereignis - gerade dieses will man sich am Surheimer Weg erarbeiten.

Denn trotz der hängenden Köpfe nach dem wiederholten Zusammenbruch zuhause gegen den SC Fürstenfeldbruck sieht Coach Baum die positiven Dinge: "Wir haben unter meiner Leitung bisher nach jeder ersten Halbzeit geführt oder die Null gehalten." Bis dorthin hat es also gepasst. Aber was nach dem Seitenwechsel immer wieder vor sich ging, wirft Rätsel auf.

Individuelle Fehler oder Querschläger, die vor des Gegners Füßen landen, führten allzu häufig zum 0:1 nach der Pause. In den allermeisten Fällen hätten die Herthaner den Führungstreffer selber landen können, scheiterten jedoch allzu häufig am Aluminium, der Präzision des letzten Passes oder der eigenen Ruhe vor dem Tor.

Auch in der Partie gegen den SCF hatte man sich Chancen herausgespielt und nicht verwerten können. In einer rassigen Schlammschlacht zeigten die Gastgeber gute 45 Minuten und ließen dann alles aus der Hand gleiten. Das 0:1 glich man durch Maximilian Kellner noch schnell aus, danach ging es dahin. Das 1:2 und zwei total unnötige gelb-rote bzw. glatt rote Karten für Georgios Karasavvidis nach wiederholtem Foulspiel sowie Ibrahim Öztürk, der seinen Gegner tritt, verhinderten jegliches Comeback des bis dahin aufopferungsvoll kämpfenden FCH. Schlussergebnis: 1:5.

Auch wenn dem einen oder anderen aktuell kein probates Mittel mehr einfällt, um den freien Fall zu beenden, will Baum nichts von einem besiegelten Schicksal wissen. Man habe genug Zeit die Lage noch zu meistern, aber vor allem gehe es um die Aufrechterhaltung der Einstellung, die zumindest in der ersten Halbzeit zu sehen war: "Wir müssen weiter an uns arbeiten. Ich habe nach wie vor Bock darauf!"

Folgend die Berichte zu den Spielen Oberalting - FCH, FCH - Herakles sowie FCH - Aubing.

Oberalting - FC Hertha München 0:4

0:4 stand es am Ende aus Sicht der Gäste in Seefeld. Zur Halbzeit hatte sich ein solches Ergebnis keineswegs angekündigt, im Gegenteil. Nach überwiegend fahrigem Spiel mit vornehmlich langen Bällen - kein Wunder aufgrund des überaus schwer zu bespielendem Kunstrasen unter Dauerregen - war es Mahmut Öztürk, der kurz vor der Halbzeit nach erfolgreicher Arbeit von Yannik Scheurer und Alex Eichner blank vor dem Kasten stand. Doch sein Volley ging, wie allzu häufig in den meisten Spielen dieser Saison, am Tor vorbei.

Mit Ausnahme von einer Topchance für Oberalting, die Torwart Tashi Bhutia erstklassig im Herauslaufen klärte, gab es sonst nur einige halbgefährliche Situationen in beiden Strafräumen. Bis nach knapp einer Stunde ein klärender Kopfball durch Martin Schmitt vor den Füßen des Oberalting-Kapitäns landete, der einen Strahl aus 20m in die Maschen donnerte.

Von da an war die Moral der Gäste gebrochen. Jeder Freistoß der Heimmannschaft wurde gefährlich und innerhalb von 15 Minuten stand es 4:0. Mit hängenden Köpfen verließen die Herthaner anschließend das Feld, nicht jedoch ohne die Botschaft von ihrem Trainer Patrick Baum: "Wenn wir so weiterspielen und -trainieren, werden wir irgendwann belohnt. Also: weiter arbeiten!"

FC Hertha München - SV Herakles München 1:2

Mit einem 1:2 hätte kaum ein Zuschauer gerechnet, der die erste Hälfte der Partie zwischen dem FC Hertha München und dem SV Herakles München gesehen hat. Weitestgehend lief der Ball nur in den Reihen der Gastgeber, die diesen Ballbesitz aber trotz zahlreicher Chancen nicht in Tore umwandeln konnten.

Die Liste der potenziellen Torschützen war lang - Karasavvidis, Öztürk, Kellner, Scheurer, Furlong, nur um ein paar zu nennen. Immer wieder gelang es den Herthanern, mit schnellen Pässen in die Spitze zu spielen und dort für Gefahr zu sorgen. Wie es der Fußballgott aber derzeit so haben will, reichten weder Konzentration noch Glück, um vor dem gegnerischen Gehäuse erfolgreich zu sein. Folglich ging es mit einem 0:0 in die Kabine.

Von diesem Punkt an trat unglücklicherweise auch ein dritter Akteur in den Fokus. Der Schiedsrichter der Partie erwischte mitunter nicht seinen besten Tag, wie sich in der zweiten Halbzeit herausstellen sollte. Neben unterschiedlichen Auslegungen der Vorteilsregel während der Partie und anderen merkwürdigen Entscheidungen war es vor allem das 0:1 der Gäste, das für Bestürzen bei den Beobachtern sorgte.

Herakles-Kapitän Roberto Fuschillo beförderte eine Flanke eindeutig per Handspiel in die Maschen - zumindest nach Ansicht sämtlicher Hertha-Spieler und -Anhänger, die gleichzeitig in die Höhe sprangen und reklamierten. Der Schiedsrichter und sein Assistent änderten allerdings auch nach Besprechung ihre Entscheidung nicht.

Dieser Rückstand nahm dem FCH den Wind aus den Segeln. Nach mehreren gefährlichen Situationen für Herakles war es dann ein Kollektiv-Ausfall, der das 0:2 nach sich zog. Iulian Stancu dribbelte während eines Konters durch zahlreiche Verteidiger und legte auf Paul Bejan ab, der sicher verwertete.

Fortan übernahmen die Männer vom Surheimer Weg noch einmal die Initiative und pressten auf die Abwehr der immer tiefer stehenden Griechen. Nach vielen nicht zielstrebig genug ausgeführten Flankenläufen kam ein Querball von Marko Ivic dann doch bei Mahmut Öztürk an, der aus 2 Metern einschob. Der Anschlusstreffer war aber auch der letzte der Partie. Öztürks Bruder Ibrahim holte sich noch die Ampelkarte beim inzwischen unsicher auftretenden Unparteiischen ab, dann war Schluss.

Der FC Hertha zeigt sich momentan wieder als überwiegend geschlossene Mannschaft. Im Abstiegskampf, der zweifelsohne am Surheimer Weg angekommen ist, wird das die wichtigste Eigenschaft sein. Die zweite Baustelle darf man allerdings auch nicht vernachlässigen - wer keine Tore schießt, wird es schwer haben, Spiele zu gewinnen.


FC Hertha München - SV Aubing 0:3

Hertha hatte zwei Wochen zuvor noch eine 2:0 Führung gegen den Tabellenletzten SV Untermenzing aus der Hand gegeben und sich dementsprechend einiges vorgenommen. Der Gegner war aber alles andere als eine leichte Aufgabe. Aubing grüßte vom zweiten Tabellenplatz und hatte die letzten fünf Spiele in Folge gewonnen.

Hertha hatte einen klaren Matchplan, defensiv sicher stehen, indem man in der eigenen Hälfte aggressiv verteidigte um anschließend nach Balleroberung mit schnellen Gegenangriffen zum eigenen Torerfolg zu kommen. In den ersten Minuten lief alles nach Plan. Doch dann der erste Schock, nach einem Rückpass zu Keeper Bhutia sprang der Ball bei der Annahme an dessen Schienbein, Torjäger Koch war zur Stelle nahm den Ball auf und schob nach 8 Minuten zum 1:0 ins leere Tor ein.

Hertha berappelte sich kurz und hatte im Gegenangriff direkt die Chance zum Ausgleich. Georgios schloss seinen Sololauf durch die Aubinger Defensive mit einem Pfostenschuss ab.

Dann nach 15 Minuten die nächste Slapstick-Einlage des FC Hertha. Diesmal rutsche Innenverteidiger Kokou vor der Ballannahme unglücklich aus, die Aubinger Offensive war wieder zur Stelle, lief allein auf den Keeper zu und besorgten so das 2:0 nach 15 Minuten.

Hertha steckte aber noch nicht auf, stets hielt man sich an den Matchplan und lies hinten eigentlich keine Chancen aus dem Spiel zu.

Offensive wurde Hertha das ein oder andere Mal gefährlich Öztürk und Scheurer scheiterten aus guten Position. So ging es trotzdem mit einem 0:2 Rückstand in die Pause, der Spielstand spiegelte das Spiel so eigentlich nicht wieder.

So witterte der FCH zur zweiten Hälfte weiterhin seine Chancen zum Anschlusstreffer und zeigte weiterhin eine solide Leistung. In der 55. Minuten gab es dann einen Freistoß in der Hälfte des FC Hertha, der Ball wurde scharf an den Fünfer gebracht wo ein Aubinger Verteidiger freistehend zum 3:0 einschieben konnte. Hertha war sichtlich geschockt und lag nun mit drei Toren zurück. Man steckte zwar nicht auf... der letzte Wille und Glaube die Partie noch zu drehen schien durch den Standard aber gebrochen. Das Spiel plätscherte von da an vor sich hin. Es kam noch zu der ein oder anderen Torraumszene viel passierte aber nichtmehr. Das Spiel endete mit 3:0 für den SV Aubing.

Am Ende eine bittere Partie für den FCH, Aubing zeigte sich in der Manier eines Spitzenteams eiskalt und holte am Ende souverän drei Punkte. Die Einstellung Herthas stimmte nun muss man die individuellen Fehler schleunigst abstellen und gegen die direkten Gegner im Abstiegskampf punkten.

Aufrufe: 08.11.2017, 10:49 Uhr
cf/lp - Hertha MünchenAutor