2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gut 1200 Zuschauer kamen zum ersten Spiel der Münchner Löwen beim FC Hertha München zum Zuschauen an den Surheimer Weg. F: Pichler
Gut 1200 Zuschauer kamen zum ersten Spiel der Münchner Löwen beim FC Hertha München zum Zuschauen an den Surheimer Weg. F: Pichler

1860-Gastspiel voller Erfolg! Herthas Vorbereitungsbilanz

Bezirksliga Süd kann beginnen

FC Hertha München - Für die erste Mannschaft des FC Hertha München endete die Vorbereitung am vergangenen Sonntag mit dem ersten Punktspiel gegen Herakles München. Die vorausgegangenen sechs Wochen hatten es in sich - in mehrerlei Hinsicht.

Den emotionalen Höhepunkt bildete gleich das erste "Testspiel". Keinen geringeren als den TSV 1860 München um seinen Trainer Daniel Bierofka durften die Herthaner am Surheimer Weg empfangen, zusammen mit über 1200 Zuschauern, die die erste Partie der Löwen seit dem Abstieg in die Regionalliga verfolgen wollten. Erstklassige Bedingungen vom Rasen über das Wetter bis hin zur Stimmung sorgten für ein fantastisches Erlebnis.

Die Partie selbst verlief für die Gastgeber in der ersten Halbzeit überraschend gut. Mit aufopferungsvoller Abwehrarbeit und vereinzelten Nadelstichen nach vorne konnte man gegen den ansonsten überlegenen Gegner nach 45 Minuten die Null halten - nicht zuletzt durch eine erstklassige Parade von Torhüter Tashi Bhutia. Sogar Löwen-Coach Bierofka ließ sich nach dem Spiel ein Kompliment nicht nehmen und attestierte der Elf seines Gegenübers Zeljko Kovacevic den Willen, nicht nur zu zerstören, "sondern auch Fußball zu spielen".

Dieser Wille war auch im zweiten Durchgang zu sehen, konnte aber nicht mehr in sportliche Konkurrenzfähigkeit umgewandelt werden. Nachdem die Giesinger mit elf frischen Regionalliga-Akteuren aus der Kabine kamen, war es schnell Schluss mit der weißen Weste. Während Kovacevic allen seinen Bankspieler Spielminuten geben wollte, stürmten die Gäste immer unaufhaltsamer auf das Tor der Herthaner zu. Nach 90 Minuten stand ein 0:7 zu Buche.

Trotz der am Ende klaren Niederlage zeigten sich alle Parteien höchst zufrieden und glücklich - die Löwen und ihre Fans ob des Sieges, das Heimteam und dessen Unterstützer und Organisatoren aufgrund des tollen Erlebnisses und des reibungslosen Verlaufes aller Geschehnisse. Kein Wunder, denn eine vierstellige Zuschauerzahl hat man an der Bezirkssportanlage schon lange nicht mehr betreuen müssen. Umso erfreulicher war die ein paar Tage später eintreffende Dankesnachricht von Seiten der Sechziger, die sich rundum wohl fühlten beim FC Hertha.

Nach diesem Highlight ging es für die Mannschaft dann richtig los - Chefcoach Kovacevic zog es in den dreiwöchigen Urlaub und Co-Trainer Matthias Dietrich übernahm das Zepter. Harte Einheiten mit Läufen, Kraft- und Konditionsübungen standen auf dem Programm, die dem ein oder anderen Akteur seine körperlichen Grenzen aufzeigten. Trotz eng getakteter Trainings und schwerer Beine zeigte sich das Team geschlossen und arbeitsfreudig. Diese Maßnahmen waren auch das Resultat des Saisonfazits nach der vergangenen Rückrunde - immer wieder kam ein stark dezimierter Kader zu den Punktspielen, der die Verluste vieler Mitspieler aufgrund von Muskelproblemen zu beklagen hatte. Diesen Ausfällen sollte mit einer besseren Vorbereitung und Kadervergrößerungen entgegengewirkt werden.

Stand heute dürfen sich fünf neue Spieler das Trikot des FCH überstreifen. Georgios Karasavvidis (von Hellas München), Stefan Gundel (vom TSV Grünwald), Alexander Dekant (vom SC Sinzing nahe Regensburg) und Ogün Algül (vom SV Türkgücü-Ataspor) verstärken die Offensive, hinzu kommt Fabian Altstädtler vom TSV Ottobrunn für die defensiven Reihen. Außerdem verließen zwei Außenverteidiger den Verein: Stefan Storch schloss sich dem TSV Großhadern an, Daniel Hey zog es zurück in seine fränkische Heimat.

In Sachen Entertainment dürfte kaum eine Mannschaft im Großraum München so unterhaltsam gewesen sein wie der FC Hertha in seinen Vorbereitungsspielen. Ganze 35 Tore durften in sechs Spielen bejubelt oder beklagt werden (einschließlich des Löwen-Spiels). Neben Siegen gegen den Ligakonkurrent Planegg-Krailling (3:1) und den SC Unterpfaffenhofen-Germering (4:1) gab es Niederlagen gegen den FC Schwabing (3:6) und die zweite Mannschaft des FC Deisenhofen (1:3). Hinzu kam ein 3:3-Unentschieden gegen den TSV Eching.

Unter dem Strich konnten Interims-Chefcoach Dietrich und der eine Woche vor Saisonbeginn zurückgekehrte etatmäßige Trainer Kovacevic ein altbekanntes Fazit ziehen: die Offensive des FCH funktioniert prächtig, die Defensive hat noch Nachholbedarf. Das dürfte zum einen an der teilweise weit verbreiteten Müdigkeit im Kaders liegen, der seine hart erarbeitete Fitness wohl erst zum Saisonbeginn auskosten kann, zum anderen am primären Trainingsfokus auf das Offensivspiel und neuen Ansätzen im Spielaufbau. Überraschenderweise zeigte das erste Saisonspiel das genaue Gegenteil: vorne konnte man keine der vielen Chancen nutzen, hinten blieb man ohne Gegentor. Bei Herakles München ging es dennoch hoch her - zum Spielbericht geht es hier.

Noch verzichten muss die Mannschaft auf Mahmut Öztürk, der sich gegen 1860 eine Muskelzerrung zuzog, und auf Neuzugang Altstädtler, der sich im Testspiel gegen Planegg-Krailling eine Bänderverletzung holte. Torhüter Andreas Fukerider, der Teile des Vorbereitung aufgrund von einer Operation und Urlaub verpasste, steht hingegen wieder bereit.

Alles in allem ist der FC Hertha München gut gerüstet für die Saison 17/18. Mit einer erhofften Lernkurve aus den Erfahrungen der letzten Spielzeit und der Hilfe der Neuzugänge soll es diesmal nicht im letzten Saison-Drittel gegen den Abstieg gehen. Die nächste Partie steht gleich am kommenden Mittwoch an. Dann empfängt man den TSV Oberalting-Seefeld zum ersten Heimspiel. Um 18:30 Uhr ist Anstoß am Surheimer Weg.

Aufrufe: 025.7.2017, 12:50 Uhr
cf - Hertha MünchenAutor