2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Tobias Günther (Mitte) trifft mit dem SSV 04 auf seine einstigen Teamkollegen aus Hennef. Foto: Bröhl
Tobias Günther (Mitte) trifft mit dem SSV 04 auf seine einstigen Teamkollegen aus Hennef. Foto: Bröhl

Das große Wiedersehen

Altmann trifft auf seine "alte Liebe" - SSV-Quartett kehrt nach Hennef zurück

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FC Hennef 05 - Siegburger SV 04 (So 15:00)

Schiedsrichter: Sascha Zink (RW Lessenich)

So schnell kann's manchmal gehen. In der Hinrunde hütete Niclas Altmann noch das Tor des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburg 04. Am Sonntag (15 Uhr) trifft er nun mit seinem neuen Klub, dem FC Hennef 05, auf seine „alte Liebe“. Jenes Team, mit dem ihm vor knapp einem Jahr der Durchmarsch von der Bezirks- in die Mittelrheinliga gelang. „Natürlich ist das kein Spiel wie jedes andere für mich“, betont Altmann, „schließlich habe ich in Siegburg viereinhalb Jahre lang mit meinen Kumpels zusammenspielen dürfen.“ Die Freundschaft zu Denis Radermacher und Co. wird am Sonntag 90 Minuten ruhen, nachdem Altmann im Winter die Zelte in Siegburg abgebrochen hat.

Angebot zur rechten Zeit

Perspektivische Gründe waren damals ausschlaggebend gewesen. SSV-Trainer Kinan Moukhmalji hatte Alexander Heil drei Spieltage vor der Winterpause zur vorläufigen Nummer eins erklärt. Zudem hätte sich Altmann auch in der Rückrunde auf einen Dreikampf einstellen müssen, denn während der Saison war mit Michael Vogel ein weiteres Torwart-Juwel zum SSV 04 hinzugestoßen. „Natürlich war ich enttäuscht, zumal Alex bis dato die wenigsten Einsätze von uns dreien verbucht hatte. Dann kam das Angebot aus Hennef und ich habe mich für einen Neustart entschieden“, so Altmann. Man sei jedoch keinesfalls im Schlechten auseinandergegangen, betont der 22-Jährige.

Beim 1:1 im Hinspiel rettete Altmann den Siegburgern mit seinen Paraden einen Punktgewinn, am Sonntag will er seinem neuen Verein zu mehr verhelfen: „Für mich zählen nur drei Punkte.“ Drei Punkte, die wohl auch nichts mehr am Abstieg ändern würden. „Zu 95 Prozent werden wir dran glauben müssen“, sagt Altmann angesichts eines Acht-Punkte-Rückstands auf den Viertletzten FC Inde Hahn, der den ersten Nicht-Abstiegsrang belegt. Der Gang in die Landesliga wäre für den jungen Keeper allerdings „kein echter Rückschritt. Dann stellen wir uns im Sommer eben neu auf und peilen die direkte Rückkehr an.“ Nicht nur die positive Denkweise schätzt Trainer Sascha Glatzel an seinem Torhüter: „Nic ist das, was man einen mitspielenden Torwart nennt. Er kann mit der Kugel umgehen und strahlt darüber hinaus viel Ruhe aus.“

Letztere Stärke zeichnet auch Heil aus. Den Status als Nummer eins hat der SSV-Keeper inzwischen trotzdem wieder verloren. In den jüngsten beiden Partien stand Vogel zwischen den Pfosten, im anstehenden Derby ist Heil aber wieder an der Reihe. „Klar ist er besonders heiß“, sagt Moukhmalji über den 29-Jährigen, der 2014 mit dem FCH den historischen Sprung in die Regionalliga schaffte, dann aber René Monjeamb vor die Nase gesetzt bekam und so nur zu zwei Liga-Einsätzen kam. Es folgten der Wechsel zu seinem Heimatklub Troisdorf 05 und vor dieser Saison zu den 04ern.

Heil ist jedoch nur einer von vier Akteuren, die am Sonntag an alte Wirkungsstätte zurückkehren. Stefan Ullmann (31), Lucas Inger (26) und Tobias Günther (28) wechselten nach dem Regionalliga-Abstieg 2015 allesamt vom FCH nach Siegburg. „Natürlich brennen wir besonders darauf, Hennef zu schlagen“, sagt Günther. Während er seinen Weggang einst selbst forcierte, wurden Inger und Co. mehr oder weniger ausgesiebt. „Jetzt wollen sie zeigen, dass man zu Unrecht nicht mit ihnen geplant hat“, so der Spielmacher.

Er wünsche den Hennefern jedoch nicht den Abstieg, „das Derby würde schließlich auch uns fehlen“. Wie sich Siege gegen den Ex-Verein anfühlen, durfte der Edeltechniker bereits im Kreispokal erfahren. Im vergangenen August schalteten er und seine Teamkollegen die 05er im Elfmeterschießen aus. „Wir würden auch diesmal gerne den Spielverderber geben“, so Günther. Zumal auch seine Elf noch dringend Punkte benötigt, sollten am Ende doch vier Teams absteigen. Inde Hahn hat nur sechs Zähler Rückstand auf den in der Rückrunde stark enttäuschenden Aufsteiger.

Entsprechend gut vorbereitet ist man vor dem Derby. Moukhmalji beobachtete den FCH beim jüngsten Coup in Bergisch Gladbach (0:1). Wertvolle Tipps dürfte er auch von Günther erhalten haben, schließlich schnürte der sechs Jahre lang die Schuhe für Hennef. Er kennt die Gefahr, die am Sonntag auf der Gegenseite lauert: „Für mich ist René Dabers nach wie vor einer der besten Angreifer der Liga.“ Ein Wiedersehen mit Florian Schöller (Mittelfußbruch) bleibt indes aus. Der Ausfall des Hennefer Kapitäns und von Rachid Bouallal (Achillessehnenblessur) sei „schade, aber sicherlich kein Nachteil für uns“. Das Gleiche gelte für Denis Wegner, der wohl ebenfalls verletzungsbedingt passen muss.

Auf Siegburger Seite fällt Florian Hahn (Knöchelblessur) aus. Dafür kehren seine Mitspieler Arne Vignold, Aaron Wieland und Niklas Welt allesamt nach Gelbsperre zurück – ebenso wie Marius Ehrenstein bei den 05ern. Sie alle fiebern dem Derby entgegen, doch wohl keiner so sehr wie Altmann und die vier Rückkehrer auf der anderen Seite.

  • Siegburg hat in 9 Spielen gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel 18 Punkte eingefahren
  • In der Vorrunde endete diese Begegnung 1:1
  • Auf dem 14. Tabellenplatz rangiert der FC Hennef seit 10 Spielen

Torjäger kehrt nach Windeck zurück

FC Inde Hahn - TSV Germania Windeck (So 15:00)

Schiedsrichter: Jonas Windeln (Rath-Anhoven)

Germania Windeck ist trotz des nahezu besiegelten Abstiegs der nächste Transfer-Streich geglückt. Nach Florian Buchholz (30/SV Deutz 05) hat man auch Manuel Schwarz (24/SSV Nümbrecht) zu einer Rückkehr im Sommer bewegen können. Zwischen 2012 und 2015 war er bereits für Windeck aufgelaufen (51 Einsätze/14 Tore). Vor dem Duell beim FC Inde Hahn (So., 15 Uhr) verspricht Trainer Marcus Voike vollen Einsatz: „Wir werden alles geben, um Hennef Schützenhilfe zu leisten.“

  • In den letzten 9 Spielen konnte Windeck keinen Sieg mehr holen
  • Mit 67 Einschüssen hat Windeck die löchrigste Abwehr aller Teams
  • Mit 18 Niederlagen musste Windeck bisher die meisten aller Teams einstecken
Aufrufe: 027.4.2017, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor