2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligavorschau
Auf der Sechser-Position momentan gesetzt: Johannes Jahn (vorne) vom FC Hennef 05 Foto: Bröhl
Auf der Sechser-Position momentan gesetzt: Johannes Jahn (vorne) vom FC Hennef 05 Foto: Bröhl

Angreifen statt abwarten

Der Spitzenreiter Hennef will auch im Topspiel in Herkenrath mit offensivem Fußball begeistern

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TV Herkenrath - FC Hennef 05 (So 15:30)

Schiedsrichter: Daniel Meys (VfR Würselen)

Sascha Glatzel kennt nur eine Richtung: nach vorne. Auch vor dem anstehenden Duell beim Tabellenzweiten TV Herkenrath (So., 15.30 Uhr) schaltet der Trainer des FC Hennef 05 in den Angriffsmodus: „Wir gehen das Spiel an wie jedes andere und werden daher zur Attacke blasen.” Man könne auch Beton anrühren und auf Konter lauern, doch das widerspräche der grundlegenden Spielidee. Der Spitzenreiter wird also auch beim Gipfeltreffen versuchen, mit offensivem Fußball zu begeistern.

22 Tore haben die 05er in neun Ligapartien erzielt — so viele wie kein anderer Ligarivale. Nicht zuletzt dank ihrer neuen Unberechenbarkeit. Während Sakae Iohara die Torjägerliste in der Mittelrheinliga mit sieben Treffern anführt, tauchen mit Dennis Eck (6), André Klug und Sven Brand (beide 4) drei weitere Hennefer Akteure in den Top Ten auf. „Es ist schwer, sich auf uns einzustellen. Wir haben viele Jungs, die auf der Neuner-Position spielen und Tore schießen können”, sagt Glatzel.

Vor allem Iohara scheint in dieser Saison regelrecht aufzublühen. Wie groß sein Selbstvertrauen ist, dokumentierte der Japaner unter anderem im Duell mit Euskirchen (2:0), als er den Ex-Hennefer Keeper Marco Hoeschel mit einem frechen Lupfer überwand. „Er schießt die Tore nicht immer nach dem gleichen Muster”, sagt Glatzel, „das macht es schwierig, ihn zu verteidigen.” Auch aus der Distanz war der 25-Jährige in dieser Saison schon erfolgreich. Tore mit dem Kopf sind vom Mann mit der Rückennummer 13 jedoch ebenso wenig zu erwarten wie vom Rest der Mannschaft. „Nach Standards sind wir noch viel zu ungefährlich”, sagt Glatzel. Und das, obwohl er mit Johannes Jahn einen Experten für ruhende Bälle in seinen Reihen hat.

Der 25-Jährige ist derzeit ebenso wie Bünyamin Kilic gesetzt auf der „Doppel-Sechs”. Leidtragender ist nicht zuletzt Kapitän Florian Schöller, der nur in Freialdenhoven (1:2) von Beginn an ran durfte und insgesamt auf magere vier Einsätze kommt. Dabei war der 27-Jährige in den vergangenen Jahren nicht wegzudenken aus der Startformation. Zu wichtig waren seine Übersicht und Passgenauigkeit als Takt- und Ideengeber im Mittelfeld. „Die gleichen Qualitäten versuche ich jetzt auch einzubringen, aber offensichtlich sind diese nicht mehr so gefragt”, sagt Schöller. „Niemand sitzt gerne auf der Bank, aber wenn die Mannschaft mich braucht, werde ich da sein.”

Pfeilschnelles Trio

Glatzel weiß um die Verdienste des Spielführers, vermisst jedoch „die letzten paar Prozente. Wenn Flo alles raushaut, hat er gute Karten zu spielen. Noch ist er aber nicht der Alte.” Man müsse berücksichtigen, dass sich Schöller im Endspurt der vergangenen Saison verletzt und nur einen Teil der Vorbereitung absolviert habe. „Hinzu kommt, dass die Mannschaft auch ohne ihn super performt und nahezu alles gewonnen hat. Da ist es natürlich doppelt schwierig, wieder seinen Platz zu finden.”

Ob mit oder ohne Schöller: In Herkenrath erwartet den FCH der bislang größte Prüfstein. „Am Sonntag werden wir sehen, wie gut wir tatsächlich sind. Sollten wir noch Defizite haben, wird sie Herkenrath ganz sicher aufdecken”, so Glatzel. Die pfeilschnelle Sturmreihe um Vincent Geimer, Joshua Hauschke und Tiziano Lo Iacono flößt ihm ebenso viel Respekt ein wie die robuste Abwehr um den Ex-Bonner Ricardo Retterath. Außerdem besitze der TVH mit Geimer den „besten Standardschützen der Liga”. Es scheint, als bliebe den Hennefern nur die Flucht nach vorne.

Ohne Heinz, dafür mit Wipperfürth und Wieland

Siegburger SV 04 - Hilal-Maroc Bergheim (So 15:15)

Schiedsrichter: Denis Schmidt (1. FC Köln)

Die Personalsituation beim Siegburger SV 04 hat sich vor der Partie gegen Hilal Maroc Bergheim (So., 15.15 Uhr) zumindest etwas entspannt. Zwar zog sich Felix Heinz im jüngsten Duell beim FC Friesdorf (0:2) einen Muskelfaserriss zu, doch dafür stehen die zuletzt beruflich verhinderten Markus Wipperfürth und Aaron Wieland wieder im Aufgebot.

Christopher Mai winkt nach dem Comeback in Friesdorf sein Startelf-Debüt. Zudem ist Kapitän Tobias Günther nach seinem Muskelfaserriss wieder ins Training eingestiegen. Er wird jedoch frühestens in Breinig (5. November) wieder eingreifen. Mit Hilal Maroc erwartet SSV-Trainer Kinan Moukhmalji einen Gegner mit „quirligen, schnellen Spielern, die sich auch zu wehren wissen“.

Aufrufe: 027.10.2017, 07:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor