2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

Fünf-Promille-Hürde genommen

Wahlsamstag: Der Fels und das Top-Moppel ziehen in den Kreisliga-C-Landtag ein.

Kurz vor der Landtags-Wahl gab es am Samstag wieder eine neue Folge von 44388 Dortmund rund um den FC Hellweg II. Dieses Mal auf der neuen Vorzeigeanlage des TuS Bövinghausen, die eine Mischung aus Cocktailstrand, Nachtclub und Kreisliga-Edel-Wiese versprüht. Der Gegner hieß allerdings VfR Kirchlichnde III.

Und wie könnte es vor der sonntäglichen Wahl auch anders sein, schwadronierte ein bunter Reigen wochenendlicher Wortflatuenzen über den Platz. Sabbel-König Daniel Staturnus war dabei einmal mehr weiter vorne als die DDR zu Olympiazeiten ohne Dopingkontrolle. Das Kreuz auf seinem Zettel sollte trotzallem am Ende fehlen.

Doch auch sportlich spielte sich der ein oder andere aufs Podium. Allen voran Sascha Wiegand, die Ein-Mann-Mauer, dessen gefühlte Größe und Stabilität Trump veranlassen könnte, ihn einfach auf die mexikanische Grenze zu stellen. Der Fels in der grünen Brandung, der den Strafraum der schwarz-gelben streckenweise dichter hielt als Harrald Junke den täglichen Nachmittagszustand. Kurz gesagt, der Kaya Yanar der Kreisliga C, der mit einem kurzen "du kommst hier net rein" auch wirklich meinte: Du kommst hier net rein, zumindest wenn du ein blaues Trikot trägst.

Dann öffnete der VfR sein Wahllokal. Das erste Kreuz setze Mike Thillmann in der 19. Minute. Der fußballerische MLPD-Mann hätte auch noch den ein oder anderen Treffer mehr erzielen können. Doch sein sozialistisches Herz schien auf einen vorangegangenes Gegentor zu warten. Das fiel nicht. Dafür tänzelte sich Germanys Next Top-Moppel Markus Gronemeyer zehn Minuten später durch den Strafraum der Hellblauen. Der Dortmunder Bier-Prinz, eine Mischung aus Ronaldo und Ronaldo heute, schlängelte sich eleganter durch die Abwehrreihen als Politiker durch unangenehme Fragen in einer Fernsehtalk-Runde.

In der zweiten Halbzeit hatte Thillmann dann keine Lust mehr auf Gleichheit und setze in der 70. ein zweites Kreuz. Diesmal mehr im AFD-Stil: Schmutzig und ohne Konzept, aber kurzzeitig erfolgreich. Natürlich durfte auch der hauptberufliche Budensammler Marcus Trippe an diesem Tag nicht fehlen. Sein 24. Saison-Treffer zum 4:0 war eine Mischung aus Wollen, schlecht umsetzen, aber trotzdem dabei sein. Sozusagen der Grünen-Chef des FCH.

Nur eine Minute später, zu dieser Zeit schroben die Bücher die 76. Minute und nicht weniger als Gegenwarts-Geschichte, geschah Unglaubliches. Daniel Hörenkamp, genannt Knusprig (für viele wird der eigentliche Name bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt gewesen sein) überraschte mehr als ein Landtagseinzug der Tierschutzpartei. Die Kunsper-Granate markierte das 5:0 in der 76 Minute. Das amtliche Endergebnis.

Während der charmante Jünglin auch nach Apfiff überlegte, wie man dieses Tor nun als Muttertagsgeschenk verpacken könnte, versuchten die restlichen Spieler nach Apfiff die 5-Prozent-, bzw. Promillegrenze zu knacken, die bekanntermaßen erforderlich ist, um in den Landtag einzuziehen. Der Fels und das Top-Moppel sollten am Ende die große Koalition bilden.

Sein sie auch nächste Woche wieder dabei, wenn es heißt: 44388 Dortmund. 11 Männer, wenig Ästhetik aber viel Durst.

Aufrufe: 014.5.2017, 11:42 Uhr
Markus TrümperAutor