2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Dreikampf: Frankfurts Angelo Marcel Müller (l.) und Kevin Richter nehmen Hansas Leo-Jonathan Teßmann in die Zange.  ©Michael Benk
Dreikampf: Frankfurts Angelo Marcel Müller (l.) und Kevin Richter nehmen Hansas Leo-Jonathan Teßmann in die Zange. ©Michael Benk

Frankfurt nach Heimklatsche erstmals auf Abstiegsrang

MIT GALERIE: Der FC Hansa Rostock II beschert dem 1.FCF eine herbe 0:5-Niederlage im eigenen Stadion

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Mit dem 0:5 (0:2) am Sonntagnachmittag gegen den FC Hansa Rostock II mussten die Fußballer des 1. FC Frankfurt die fünfte Liga-Niederlage in Folge hinnehmen. Der Aufsteiger rutschte auf den 15. Platz ab und belegt nach elf Runden erstmals einen Abstiegsrang.

Nur anfangs konnten die Frankfurter von einem Punktgewinn träumen. Sie hatten leichte Feldvorteile und im Ansatz einige gute Aktionen - allerdings ohne echte Torchance. Doch spätestens nach einer Viertelstunde übernahmen die Gäste das Zepter. Sie wirkten nicht nur schneller, spritziger und technisch besser. Das Jung-Team der U21 zeigte sich auch taktisch clever, abgezockt in Angriff und Defensive - erstaunlich.

Bei gefühltem Ballbesitz von 70:30 für die deutlich überlegenen Rostocker waren Tore eigentlich nur eine Frage der Zeit. Beim ersten Treffer aus dem Gewühl heraus hatte Hasan Ülker noch ein wenig Glück. Die anderen waren meist fein herausgespielt mit präzisen Pässen. Auch das 0:3 war zwingend. In den Querpass rutschte Erik Huwe und vollendete unfreiwillig ins eigene Netz. Zuvor hatte Kapitän Fred Garling nach Eckstoß auf der Linie retten müssen (50.).

Spätestens da ergaben sich die Oderstädter, die auch konditionell stark abbauten, in ihr Schicksal. Sie wurden mehr oder weniger zum Spielball der Hanseaten degradiert. Nur im Gelbe-Karten-Verhältnis von 5:0 hatten die Platzherren die Nase vorn. Kein Wunder, konnten sie doch oft nur durch Fouls ihre antrittsschnellen, quirligen Partner wie Seref Özcan bremsen.

Dennoch bescheinigte Roland Kroos den Gastgebern "trotz harter Zweikämpfe eine faire Gangart". Der Hansa-Coach zeigte sich angetan über die gute Auswärtsvorstellung. "Wir hatten zuvor eine Ungeschlagenserie von sechs Vergleichen, das stärkt das Selbstvertrauen der jungen Burschen, allesamt vom Jahrgang 1995/96."

Sein Gegenüber Michael Pohl ist derzeit nicht zu beneiden. Der FCF-Trainer anerkannte problemlos die auch in der Höhe verdiente Niederlage. "Wir konnten mit athletischen Defiziten auf Dauer nicht gegenhalten, sind später richtig eingebrochen." Die Ursachen sieht er im technisch-taktischen und Fitnessbereich. "Bei nur sieben bis zehn Mann im Training kann man nicht viel Gemeinsames üben für Oberliga-Tauglichkeit", so seine Erkenntnis. Job, Studium und Ausbildung hätten nun mal Vorrang. Deshalb ziehe er den Hut vor der "tollen Mannschaft, die ohne große Verstärkungen weiter das Abenteuer Oberliga ohne große Illusionen, aber mit Mut und Willen angeht".

Inklusive der 1:2-Heimpleite beim Pokalaus gegen den FC Strausberg war es für die Oderstädter bereits die sechste Niederlage in Serie - bei einer Tordifferenz von 2:18. Die Möglichkeit diese schwarze Serie zu durchbrechen, besteht am kommenden Sonntag. Die Partie gegen Anker Wismar wurde vom 12. Dezember auf das Pokal-Wochenende vorgezogen, dafür geht es bereits eine Woche eher in die Winterpause. Anpfiff gegen den starken Aufsteiger aus dem Norden, der mit 15 Punkten derzeit auf Rang 8 steht, ist um 13 Uhr im Stadion der Freundschaft.

1. FCF: Reschke - Weiss-Motz, Hildebrandt, Felix Matthäs (70. Müller), Huwe - Garling (57. Richter), Schier - Grothe (57. Mbuku), Fiebig, Georgi - Aniol

FC Hansa: Schröder - Studzinski, Tille, Esdorf, Scherff - Ülker, Kant (64.Teßmann), Birkholz, Willms - Haritos (64. Kretschmer), Özcan (75. Grube)

Tore: 0:1 Ülker (34.), 0:2 Özcan (40.), 0:3 Huwe (Eigentor/50.), 0:4 Ülker (60.), 0:5 Grube (89.) - Schiedsrichter: Köber (Dresden) - Zuschauer: 340

Aufrufe: 09.11.2015, 07:45 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor