2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
F: Harneit
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Flutlicht, vier Tore und eine Punkteteilung

FC Hambergen gleicht in Schlussphase zum 2:2 aus

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Der Tabellenführer TuSG Ritterhude lief früh einem Rückstand hinterher, glich dann aus und drehte das Spiel mit dem zweiten Tor. Lange sah es nach einem knappen Sieg für die Elf von Coach Ralf Haase aus, doch in den Schlussminuten schlug Mareike Wohltmann vom FC Hambergen noch einmal zu und glich zum 2:2-Endstand aus.

FC Hambergen - TuSG Ritterhude 2:2

Das Spiel versprach im Vorfeld schon einiges, denn beide Coaches waren sich einig, den kommenden Gegner nicht zu unterschätzen - und dieses Szenario sollte genau so eintreffen. Die Heimelf hatte den besseren Start und verbuchte mehr Spielanteile, die Rieke Krensellack in der 11. Minute direkt in die Führung ummünzte: Mareike Wohltmann wurde angespielt, sah Krensellack mit ein wenig Platz, spielte den Ball zu ihr rüber und diese setze sich im Laufduell stark durch und schloß mit einem Schuss ins lange Eck zur Führung ab.

Doch dann nahm der Gast das Spiel in die Hand und drehte auf. Ein Freistoß aus dem Halbfeld wurde gefährlich, doch die Gäste konnten das Spielgerät nicht kontrollieren, sodass ein wenig Unruhe im Strafraum entstand. Sarah Meyerdierks im Tor des FC musste mit einer klasse Reaktion entschärfen. Immer wieder sahen sich die Frauen von Coach Romina Krensellack den Angriffen der Blau-Weißen ausgesetzt, konnte jedoch im letzten Moment klären. In der 27. Minute war es dann aber doch so weit: Laura Stamer passte auf dem linken Flügel auf, erlief sich einen zu kurz geratenen Pass und brachte den Ball in die Mitte wo Melanie Nodurft zum 1:1 Ausgleich einnetze. Hier war die starke Meyerdierks machtlos.

In einem kampfbetonten aber fairen Spiel setzte der Gast nun weiter nach und versuchte die Führung zu erzielen, allerdings konnte kein Team einen weiteren Torerfolg bis zur Halbzeitpause feiern. Mit einem bis dahin gerechten Remis ging es in die Kabinen.

Kabinenansprache von TuSG-Trainer zeigt Wirkung

Welche Worte Coach Haase dort fand, bleibt sein Geheimnis, aber sie wirkten. Sein Team kam auf den Platz und drückte die Heimelf nun in die eigene Hälfte. Vereinzelt gelang es dem FC noch Nadelstiche nach vorn zu setzen, aber mit zunehmender Spielzeit sah sich Meyerdierks immer mehr Angriffen ausgesetzt, die es zu entschärfen galt. Die stark aufspielende Denise Depken zog im Mittelfeld die Fäden und setzte ihre Teamkolleginnen immer wieder gut in Szene. Eine Hereingabe von der linken Seite von ihr konnte Mandy Depken nicht verwerten (47.), in der 59. Minute gab es dann die gleiche Kombination: Denise spielte einen langen Ball auf Mandy, die im spitzen Winkel allein aufs Tor zulief, doch Meyerdierks verkürzte klasse den Winkel und konnte den Ball klären. Als Mandy Depken in der 61. Minute wieder auf und davon lief und im letzten Moment beim Schuss von Leah Dohrmann gestört wurde und Meyerdierks so wieder entschärfen konnte, war zu spüren: Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Tabellenführer die Führung erzielt.


Eine verunglückte Kopfballabwehr von Leah Dohrmann verlängerte den Ball so, dass Melanie Nodurft durchstarten und ihn sich sichern konnte. Der weitere Klärungsversuch von Dohrmann endete zu körperbetont, sodass der Schiedsrichter auf Freistoß am rechten Sechzechnereck entschied. Das war der Auftritt von zwei TuSG-Akteuren: Denise Depken und Laura Stamer machten sich bereit. Depken überlief den Ball, sodass Stamer mit links den Ball aufs Tor brachte und mit einem platzierten Schuss in den rechten Winkel die Führung erzielte. Bei diesem Traumfreistoß hatte Meyerdierks im Kasten der Heimelf keine Chance (62.).

Eigentlich sollte diese Führung beruhigend für die Gäste wirken und etwas Hektik im Abschluss aus dem Spiel nehmen. Die TuSG drückte auf den dritten Treffer und die damit verbundene Entscheidung, doch sie standen sich mit den ungeduldigen Aktionen selbst im Weg. Mehrere Hochkaräter hatten die Ritterhuder in Durchgang zwei zu verbuchen, aber nur der ruhende Ball von Stamer fand den Weg ins Tor. Beim FC Hambergen schwanden die Kräfte mehr und mehr, jede Abwehraktion war ein Kraftakt und die letzte Viertelstunde wurde eine harte. Romina Krensellack versuchte an der Seitenlinie immer wieder ihr Team in die Spur zu bringen, dirigierte und motivierte. Das gab wohl den Ausschlag, dass noch einmal ein Ruck durch das Team ging: In der 87. Minute eroberte Rieke Krensellack den Ball an der Mittellinie und schickte Mareike Wohltmann auf die Reise. Die aufgerückte TuSG-Abwehr konnte nicht mehr eingreifen und so konnte sie mit einem schönen Heber aus 16 Metern die herauseilende Celina Volkens bezwingen und zum umjubelten 2:2 Ausgleich einschießen.

Borsing mit dem Schockmoment

Den letzten Schockmoment hatte dann noch Hambergens Marie Borsing für die Zuschauer in der Hinterhand: in der 91. Minute schlug sie als letzte rotgekleidete Akteurin an der Mittellinie so unglücklich über den Ball, dass Melanie Nodurft auf dem Weg zum FC-Tor war. Sie konnte allerdings noch ein wenig abgedrängt werden, sodass der Ball von der rechten Seite auf dem Weg ins lange Eck nicht präzise genug war und zwei Meter am Tor vorbei ging.

Als Meyerdierks in der Nachspielzeit wieder einen Schuss entschärfen konnte und der Schiedsrichter kurz darauf abpfiff, war eindeutig zu hören, wer mit dem Remis besser leben konnte. Die roten Anhänger jubelten über die Belohnung dieses Kraftaktes, die TuSG haderte nach der Überlegenheit, aber den vielen vergebenen Chancen mit diesem Punkt.

TuSG-Coach Ralf Haase fasste es in Worte: "Wir haben es verpasst mit den 5 oder 6 hochkarätigen Chancen frühzeitig das Spiel für uns zu entscheiden. Grundsätzlich hat mir aber, gerade in der zweiten Halbzeit, gut gefallen wie die Mannschaft agiert hat. Manchmal bringt einem so ein Spiel, wo man zwar nur einen Punkt mitnimmt, aber spielerisch überzeugen kann mehr als ein höherer Sieg, in dem man schlecht spielt, so wie es im Spiel gegen Wahnebergen der Fall war. Alles in allem müssen wir das Spiel aber trotzdem gewinnen und drei Punkte mit nach Hause nehmen."

Romina Krensellack war nach dem Abpfiff natürlich sichtlich erleichtert: "Wenn man so wie wir in der zweiten Halbzeit in die eigene Hälfte gedrückt wird und der Gegner Angriff um Angriff auf unser Tor bringt, ist das natürlich ein riesiger Kraftakt. Man hat gesehen, dass die Kräfte nach und nach schwanden und wir uns nur noch mit Mühe wehren konnten. In der ersten Halbzeit konnten wir uns in den Zweikämpfen noch gut durchsetzen, aber in der zweiten Halbzeit haben die Ritterhude uns teilweise überlaufen. Darum bin ich umso glücklicher, dass das Team noch so eine Moral an den Tag gelegt hat und den Ausgleich erzielen konnte. Ein glücklicher Punkt für uns, den wir gerne mitnehmen."


Schiedsrichter: Nabajyoti Das - Zuschauer: 45
Tore: 1:0 Rieke-Kattrin Krensellack (11.), 1:1 Melanie Nodurft (27.), 1:2 Laura Stamer (62.), 2:2 Mareike Wohltmann (87.)

Aufrufe: 016.9.2017, 20:57 Uhr
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