Diesing trifft vor Millionenpublikum

Am Sonnabend war es soweit: Kai Diesing hatte seinen großen Auftritt im ZDF-Sportstudio und machte sich zusammen mit seinem Kumpel Nicklas Grundmann, Bruder von Mitspieler Tim Grundmann, auf den Weg nach Mainz. Den Termin hatte das ZDF vorgeschlagen und dieser passte nahezu ideal in die Planungen Diesings und auch seines Vereins. „Das war der erste Vorschlag vom ZDF, es hätte aber auch Ausweichtermine gegeben“, so Diesing. Der FC Hagen/Uthlede trat bereits am Freitag in der Landesliga Lüneburg gegen Teutonia Uelzen an und der 25-Jährige traf beim 3:3 per Strafstoß und markierte so bereits seinen siebten Saisontreffer.

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Nachdem sich die beiden Freunde an der Anmeldung ihre Tagesausweise für das ZDF-Gelände abgeholt hatten, wurden sie von der Gästebetreuerin des Aktuellen Sportstudios in Empfang genommen. Einer freundlichen Begrüßung folgte die Führung in den VIP-Bereich für die Gäste des Sportstudios. Hier wurden beide mit Getränken versorgt und durften sich am Buffet bedienen.

Sechs am Stück in der Probe

Nachdem sich Diesing und Grundmann gestärkt hatten, führte sie der nächste Weg drei Räume weiter, um an einer aufgebauten Torwand zu üben. Hier konnten beide schon einmal die verschiedenen Techniken probieren, um an der Wand erfolgreich zu sein. Zwischen den Schüssen schaute auch Katrin-Müller-Hohenstein, Moderatorin und Gastgeberin der Sendung, kurz vorbei und unterhielt sich mit ihren Gästen. „Sehr sympathisch“, waren sich beide einig und nun schien der Hagener Spielmacher noch motivierter zu sein und traf gleich sechs Mal hintereinander in das Loch der Torwand. „Wenn das tatsächlich mal in der Sendung bei nur sechs Versuchen passiert, kommt Konfetti von oben, aber das ist bisher noch keinem Gast gelungen“, lachte die Gästebetreuerin.

Danach ging es in die Maske und Diesing wurde für seinen Auftritt vor einem Millionenpublikum professionell abgepudert.

Trainer und Manager von Hannover 96 als Gegner

Diesing jedenfalls war hochmotiviert und wartete im VIP-Bereich auf seine Kontrahenten an der Torwand. Dann kamen sie: „die optischen Zwillinge“ von Hannover 96. Trainer André Breitenreiter und Manager Horst Heldt hatten gute Laune mitgebracht. Seit dem Heimsieg am Freitag über den HSV war ihr Verein zumindest bis zu den Sonntagsspielen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Nach der Begrüßung wollten beide wissen, mit was für einem Tor er sich qualifiziert hatte. Diesing trat den Ball bei einem Vorbereitungsturnier in Bornreihe per Freistoß direkt in den Winkel und gewann in Konkurrenz zu anderen Traumtoren zunächst die Wochenwahl des schönsten Tores und dann das Monatsfinale bei den FuPa-Hartplatzhelden. Unterstützt von der gesamten FuPa-Lüneburg-Community und den Aufrufen der Social-Media Abteilung seines Vereins heimste sein Tor die meisten Votes ein.

Zwei Gegner sollten es also sein - das machte die Aufgabe nicht einfacher. Moderatorin Müller-Hohenstein begrüßte nun noch einmal die prominenten Gäste und erklärte kurz den Ablauf der Sendung. Das Sportstudio wird nicht immer um 23 Uhr live gesendet, sondern je nachdem wie schnell das Top-Spiel am Samstagabend vorbereitet, geschnitten und vertont ist, „live on tape“ aufgezeichnet. Am Samstag lag eine Differenz von ca. 15 Minuten zwischen Aufzeichnung und Ausstrahlung.

Bevor es ins Studio ging, wurde der Torwandkandidat noch verkabelt. Hinter der Stahltür hatten die Zuschauer bereits Platz genommen. Für den FuPa-Hartplatzhelden und eine Begleitperson waren Plätze extra reserviert. Kaum hatte Diesing dort Platz genommen, hörte er gemeinsam mit dem Rest des Publikums und nur kurz vor dem Millionen-Publikum an den Fernsehgeräten die berühmte Melodie, die jeden Samstag nach dem Heute-Journal erklingt. "3,2,1... Herzlich Willkommen zum Sportstudio." Moderatorin Müller-Hohenstein führte souverän durch die Sendung. Bei den Einspielern zu den einzelnen Bundesligaspielen wechselte sie die Position, das Bühnenbild wurde getauscht, und einige Zuschauer nutzten die kurze Pause, um sich zu strecken. Das Publikum hielt es schließlich schon fast zwei Stunden im Studio aus und hatte es weniger komfortabel als die Gäste im VIP-Raum.

Gleich der erste Schuss sitzt

Nachdem Kathrin Müller-Hohenstein die sportliche Leitung von Hannover 96 zum famosen Saisonstart befragt hatte und die letzten Ergebnisse des Tages abgelesen wurden, wurde die berühmte Torwand eingefahren. Bei Kai Diesing, der sich den ganzen Abend betont locker und unaufgeregt verhielt, ging der Puls nun doch langsam hoch. Er wurde ins Scheinwerferlicht geführt, hielt einen kurzen Smalltalk mit der Moderatorin und dann gab es die ersten Schüsse auf die Torwand. „Wenn man da vorne steht, ist auf einmal doch alles anders.“ Doch der Hagener blieb cool und traf gleich beim ersten Versuch. Es sollte der einzige Treffer für den Kunstschützen bleiben. Kein Konfettiregen, keine einmalige Fernsehgeschichte, aber ein trotzdem ein unvergessliches Erlebnis. Der Tagessieg ging an den Profi: Breitenreiter traf doppelt, Heldt einmal, und die Sendung war vorbei. Diesing legte einen starken, souveränen Auftritt hin und kann sich hocherhobenen Hauptes verabschieden.

Nach der Sendung ging es mit den Kontrahenten Heldt und Breitenreiter zurück in den VIP-Bereich, wo die Sendung gerade im TV lief. Man verfolgte den Rest der Aufzeichnung bei einem Kaltgetränk zusammen mit Katrin Müller-Hohenstein und verabschiedete sich danach ins Mainzer Nachtleben. „Ich hätte zwar gerne gewonnen, aber da gehört auch viel Glück zu. Es waren alle hier sehr nett und Katrin Müller-Hohenstein unwahrscheinlich professionell. Das war ein tolles Erlebnis.“, freute sich Diesing.

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