2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Dicht gedrängt am Spielfeldrand standen die Zuschauer beim Lokalderby SV Holzheim – SV Aislingen. 480 Besucher verfolgten die Partie. Nur 30 Zuschauer weniger sahen die Partie TSV Unterthürheim – FC Pfaffenhofen-Untere Zusam.	F.: Karl Aumiller
Dicht gedrängt am Spielfeldrand standen die Zuschauer beim Lokalderby SV Holzheim – SV Aislingen. 480 Besucher verfolgten die Partie. Nur 30 Zuschauer weniger sahen die Partie TSV Unterthürheim – FC Pfaffenhofen-Untere Zusam. F.: Karl Aumiller

Volle Hütte bei den Derbys

Rückblende: Jeweils knapp 500 Besucher bei den Spielen SV Holzheim – SV Aislingen und TSV Unterthürheim gegen den FC Pfaffenhofen-Untere Zusam +++ Drei Dillinger Landkreis-Teams sind in den Kreisligen akut abstiegsgefährdet sind

Seit drei Wochen befinden sich die neun Kreisligisten aus dem Landkreis Dillingen in der Winterpause. In der Hinrunde gab es Schützenfeste, herbe Enttäuschungen und Jubel in letzter Sekunde. Einige Teams überraschten positiv, andere Mannschaften hinken derweil ihren Erwartungen hinterher. Bevor die Hallensaison beginnt, blicken Donau-Zeitung und Wertinger Zeitung auf die Herbstrunde 2016/17 zurück. Über einigen Plätzen schwebt das Abstiegsgespenst.

Kreisliga West

SV Aislingen: Die Kicker vom Kappellenberg haben von den drei Teams aus dem Landkreis die meisten Punkte (25) gesammelt und überwintern auf Rang sechs. Insgesamt setzte Spielertrainer Simon Forster 20 verschiedene Akteure ein, von denen Torwart Matthias Klett, Stefan Stark, Simon Forster und Thomas Bronnhuber alle Partien bestritten. 13 Zähler sammelte der SVA zu Hause, zwölf Punkte gab es in den Auswärtsspielen. Eine Stütze des Teams war einmal mehr Mittelfeldspieler Florian Uhl. Der 26-Jährige zog geschickt die Fäden und traf insgesamt viermal. Er ist damit bester Torschütze seines Teams. Angesichts der Dichte im Mittelfeld der Tabelle ist von Rang vier bis Platz 13 alles möglich. – Zuschauerschnitt: 116

FC Gundelfingen U23: Mit insgesamt 33 Akteuren hat kein Team bisher mehr Spieler eingesetzt als die Reserve des Bayernligisten FC Gundelfingen. Diese nennt sich offiziell zwar „U 23“, doch 14 Akteure lagen bei der Altersgrenze zum Teil deutlich über der 23-Jahre-Marke. Unter anderem der 48-jährige Michael Fedchenheuer, der elfmal zum Einsatz kam. Auffälligster Spieler des Tabellensiebten (24 Punkte) war Abwehrspieler Moritz Werner. Er stand im Team von Trainer Hans Sperandio in allen 16 Partien auf dem Platz und erzielte obendrein fünf Tore. In der Heimtabelle steht der FCG mit 19 Punkten auf Rang drei, auswärts gelang nur ein einziger Sieg (2:0 in Holzheim). Mit 0:6 bei Türkspor Ichenhausen und dem 1:7 auf eigenem Platz gegen den TSV Burgau kassierte Gundelfingen zwei deftige Niederlagen, beim 8:0 im Rückspiel gegen Türkspor Ichenhausen gelang dagegen ein Kantersieg. – Zuschauerschnitt: 83

SV Holzheim: Der Vorjahresdritte ist aus Landkreis-Sicht das Sorgenkind. Die Truppe von Trainer Peter Reschnauer rangiert mit 18 Punkten derzeit auf einem Abstiegsplatz, hat jedoch erst sechs Heimspiele ausgetragen. Auswärts trat der SVH bereits zehnmal an und kassierte beim 1:4 in Thannhausen die höchste Saisonniederlage. In der Zuschauerstatistik stehen die Holzheimer jedoch ganz oben. Rekordbesuch gab es im Derby gegen den SV Aislingen, als 480 Zuschauer den umjubelten 1:0-Erfolg sahen. Sorgenkind ist diese Saison der Angriff, der bisher nur 16 Tore in 16 Spielen zustande brachte. Die Abwehr steht hingegen gut. Torhüter Florian Hofmeister, der als einziger Spieler alle Begegnungen bestritt, musste „nur“ 25 Mal hinter sich greifen. Insgesamt kamen bisher 21 Spieler zum Einsatz. Angesichts der zahlreichen Heimspiele im Frühjahr und der Klasse von Stürmer Timo Czernoch sollte der Klassenerhalt für den SVH keine Utopie sein. – Zuschauerschnitt: 211

Kreisliga Nord

TSV Wertingen: Am letzten Spieltag vor der Winterpause übernahm der Bezirksliga-Absteiger Platz eins, da die Partie des bis dahin führenden SV Donaumünster ausgefallen ist. Beim SVD kassierten die Wertinger zum Saisonauftakt mit 0:3 die einzige Niederlage. Einen besonders starken Lauf hatte die Truppe von Trainer Christian Mayer zwischen dem zweiten und siebten Spieltag, als fünf Spiele hintereinander gewonnen wurden (die Heimpartie gegen Holzkirchen fiel aus). Von den insgesamt 34 Punkten haben die Zusamstädter je 17 zu Hause und auswärts geholt. Mit Torwart Andreas Dirr, den Abwehrspielern Florian Eising und Michael Müller sowie Angreifer Christoph Müller (bisher acht Tore) bestritten vier Akteure alle 15 Punktspiele. Gemeinsam mit Donaumünster stellt der TSV die beste Offensive (je 38 Tore), kassiert pro Spiel einen Treffer. Das ist nach Donaumünster (14 Gegentore) und gemeinsam mit dem FC Maihingen der zweitbeste Wert. Angesichts dieser Zahlen ist der TSV Wertingen gemeinsam mit dem SV Donaumünster erster Anwärter auf den Titel. – Zuschauerschnitt: 140

SSV Höchstädt: Als Tabellenfünfter (27 Punkte) liegen die Rothosen in Lauerstellung und können mit einer starken Rückrunde durchaus noch ins Aufstiegsrennen eingreifen. Trainer Markus Zengerle setzte in den 16 Spielen insgesamt 23 verschiedene Akteure ein, wobei Patrick Wanek, Marcel Zengerle, Pawel Moltschanow und Andres Schnell alle Partien bestritten. Vor allem auswärts trumpften die Höchstäder auf. Sie sammelten auf fremdem Terrain 15 Punkte, lediglich Deiningen (19) und Wertingen (17) waren in dieser Statistik besser. Der höchste Saisonsieg gelang am 11. September mit einem 5:0 beim FC Pfaffenhofen-Untere Zusam, von den drei Niederlagen fiel die gegen den FC Mertingen mit 2:4 am höchsten aus. – Zuschauerschnitt: 148

TSV Haunsheim: Der Aufsteiger startete zäh. Doch nach dem ersten Saisonsieg am vierten Spieltag beim FC Pfaffenhofen-Untere Zusam (4:0) lief es richtig rund bei der Truppe um Spielertrainer René Günzel. Zwischen dem siebten und zwölften Spieltag blieb der TSV gar ungeschlagen. Mit 21 Punkten liegt Haunsheim jenseits von Gut und Böse. Wenn nicht großes Verletzungspech aufkommt, hat der Neuling mit dem Abstieg wohl nichts zu tun. In allen 15 Spielen waren neben Coach Günzel auch Philipp Seifried und Torwart Matthias Mönle dabei. Die meisten Treffer erzielte von 21 eingesetzten Spielern Yves Krpic (7). – Zuschauerschnitt: 108

TSV Unterthürheim: Als Siebter mit 20 Punkten liegen die Zusamtaler am Ende der oberen Tabellenhälfte und können ohne großen Stress in die Frühjahrsrunde gehen. Je zehn ihrer 20 Zähler haben die Schützlinge von Spielertrainer Moritz Hempel zu Hause und in der Ferne gesammelt. Der höchste Saisonsieg gelang beim 6:0 gegen die SSV Dillingen, in Maihingen setzte es allerdings mit 0:5 auch eine gehörige Schlappe. Kein Einziger der 19 eingesetzten Spieler hat alle Begegnungen bestritten, die meisten Einsatzminuten weist Torwart Andreas Eisenkolb auf. Co-Trainer Fabian Knötzinger ist mit acht Treffern erfolgreichster Torschütze. Mit 450 Besuchern im Derby gegen den FC Pfaffenhofen-Untere Zusam gab es am ersten Spieltag eine ansehnliche Kulisse. – Zuschauerschnitt: 161

FC Pfaffenhofen-Untere Zusam: Der Fusionsklub aus der Großgemeinde Buttenwiesen durchlebte nach der Auftaktniederlage in Unterthürheim und dem folgenden Heimsieg gegen Holzkirchen eine lange Durststrecke: Vom dritten bis zum achten Spieltag sprangen in sechs Spielen nur zwei Punkte heraus. Auch deshalb schwebt die Truppe des Trainer-Duos Fabian Röller/Alexander Steichele mit nur 15 Zählern in Abstiegsgefahr. Nur gut, dass sich der FC PUZ auf das Brüderpaar Marco und Gerd Gundacker verlassen kann. Die beiden Routiniers sind für das Team unverzichtbar. Gerd Gundacker zählt mit fünf Gelben und zwei Gelb-Roten Karten zu den „harten Typen“ der Liga. 26 Spieler wurden bisher eingesetzt, alle Spiele hat allerdings keiner bestritten. Etwas mehr Kontinuität im Frühjahr sollte es schon sein, um den Klassenerhalt zu schaffen. – Zuschauerschnitt: 124

SSV Dillingen: Der Tabellenletzte (sechs Punkte) machte bei Trainerentlassung von Andreas Mayer und dem baldigen Ausscheiden von dessen Nachfolger Yilmaz Celikörs von sich reden. Sogar bundesweite Schlagzeilen gab es, als die Verpflichtung von Ex-Nationaltorwart Tim Wiese bekannt wurde. Im neuen Jahr soll der jetzige Wrestler im Donaustadion zumindest für ein Spiel ins Tor zurückkehren. Den SSV-Abstieg kann diese PR-trächtige Maßnahme allein aber kaum verhindern. Außer bei Torwart Marco Manzano Vela waren die Leistungen der restlichen Spieler zu unbeständig. Fünf Rote Karten – Dominik Riedinger (2), Nuh Arslan, Yanislaf Delov und Eduard Bender – sowie zweimal Gelb-Rot (Anton Neustätter, Armend Nuraj) trugen ebenfalls zu den bisherigen zwölf Niederlagen bei. – Zuschauerschnitt: 126

Aufrufe: 018.12.2016, 10:08 Uhr
Wertinger-/Donau-Zeitung, herAutor