2024-04-25T10:27:22.981Z

Analyse
Wie bringen wir die Talente weiter? Stefan Werner (rechts), Leiter im Nachwuchsleistungszentrum des FC Gundelfingen, und Florian Strehle, Trainer des Kreisliga-Teams, beschäftigen sich intensiv mit dem Thema.   F.: Walter Brugger
Wie bringen wir die Talente weiter? Stefan Werner (rechts), Leiter im Nachwuchsleistungszentrum des FC Gundelfingen, und Florian Strehle, Trainer des Kreisliga-Teams, beschäftigen sich intensiv mit dem Thema. F.: Walter Brugger

Ausbildung als klares Ziel und Auftrag

Das Kreisliga-Team des FC Gundelfingen ist das Bindeglied zwischen Junioren- und Herrenlager

In ihre 22. Kreisliga-Saison in Serie gehen die „Reservisten“ des FC Gundelfingen, die seit einem Jahr als U23 geführt werden und in der West-Gruppe am Start sind. Dort legen die Grün-Weißen am Sonntag zuhause gegen die SpVgg Ellzee los.

Coach & Co

Neuer Trainer ist Florian Strehle, der zuletzt die A-Junioren der JFG Aschberg unter seinen Fittichen hatte und durch seine langjährige Arbeit im Nachwuchsbereich (auch beim FCG) einen guten Draht zu jungen Spielern hat. Weshalb es nicht verwunderlich ist, dass aus deren Kreis der Vorschlag kam, Strehle als Trainer zu verpflichten. Im Übungsbetrieb wird er vom neuen Fitnesscoach Felix Peter unterstützt, dazu kommt die enge Zusammenarbeit mit Landesliga-Trainer Karlheinz Schabel und Joachim Dewein, der für die A-Junioren zuständig ist.

Hin & weg

Auf einige etablierte Spieler wie etwa Dominik Veh (SV Kicklingen) oder Tobias Stangl (TSV Haunsheim) muss der FCG künftig verzichten. „Ein, zwei erfahrene Spieler mehr hätten dem Kader schon gutgetan“, weiß auch Abteilungsleiter Christian Renner. In diese Kategorie fällt Rückkehrer Peter Stegner (FC Lauingen). Auch Tobias Pillmeier (Grün-Weiß Ichenhausen) kickte schon für den FCG. Zuletzt schloss sich noch David Ricklefs vom niedersächsischen FC Nienburg den Gärtnerstädtern an, außerdem will der Gambier Buba Jabbie künftig für die Grün-Weißen spielen. Doch bei dem 17-Jährigen hat die Fifa noch keine Freigabe erteilt. Ein weiterer Zugang ist Keeper Oliver Handschiegl vom FC Rammingen, der laut Unger „ganz gut in die Truppe passt.“

Glücks- & Sorgenkinder

„Sorgenkinder haben wir reichlich“, gesteht Michael Unger. Der ehemalige Bayernliga-Kicker ist Teammanager und kümmert sich zusammen mit Joachim Dewein für den Übergang aus dem Junioren- ins Herrenlager. So hat es beispielsweise in der Vorbereitung gleich mal wieder Stephan Eska erwischt, der in fünf Jahren wegen diverser Blessuren lediglich 15 Mal auf dem Platz stand. Mit Knorpelschäden fallen Haydar Kaymaz und Emre Polat aus, Philipp Blank kuriert noch seinen Kreuzbandriss aus. „Aktuell haben wir zehn Verletzte“, weiß Unger, dem es daher schwer fällt, ein „Glückskind“ zu benennen.

Plus & Minus

Als großes Plus in der noch jungen Runde hat Michael Unger den neuen Coach Florian Strehle ausgemacht: „Es tut gut, dass er viele neue Ideen einbringt und sich voll engagiert.“ Strehle kann auch ein entscheidender Faktor sein, dass die U 23 als Bindeglied zwischen Junioren- und Herrenlager funktioniert. „Wir haben uns ja bewusst dafür entschieden, noch stärker auf unsere eigenen Junioren zu setzen. In den kommenden Jahren rücken sehr viele Talente aus dem Nachwuchsleistungszentrum nach, die wollen wir erst einmal beim FCG halten und möglichst viele auf höhere Aufgaben vorbereiten“, so Unger. Bereits in dieser Saison – und das ist ein weiteres Plus – kommen zahlreiche Nachwuchskräfte im Herrenlager zum Einsatz. Ein Minus sieht Unger im zu kleinen eigenständigen Kader. „Leider haben uns im Sommer fest eingeplante Spieler verlassen, deshalb ist es zurzeit etwas eng“, so der Teammanager.

Test & Taktik

Das Sparkassencup-Finale sollte Höhepunkt der Vorbereitung werden, es ging aber mit 1:3 gegen den Bezirksligisten SSV Glött verloren. Und auch im letzten Probelauf beim Nord-Kreisligisten SG Unterringingen/Amerdingen setzte es für die Grün-Weißen eine Niederlage, die mit 0:7 sogar richtig deftig ausfiel. „Da hatten wir aber gerade mal elf einsatzfähige Spieler“, kennt Unger die Gründe. Ansonsten wechselten in der Vorbereitung Licht und Schatten. Die Taktik ist vorgegeben. Wie alle FCG-Teams spielt auch die U23 im 4-4-2.

Wunsch & Wirklichkeit

„Natürlich wäre es schön, wenn wir oben ranschmecken könnten“, erklärt Unger, „doch realistischer ist, dass wir erst einmal nicht in den Tabellenkeller reinrutschen.“ Viel hängt letztlich davon ab, ob und wie schnell die Vielzahl verletzter und angeschlagener Spieler wieder zur Verfügung steht.

Prognose

Der FC Gundelfingen lässt seine „Reserve“ ganz bewusst als Ausbildungsteam laufen zu lassen. Dazu gehört, dass gerade jungen Spielern Fehler zugestanden werden. Wichtig ist aber, dass sie daraus lernen. Wie es vergangene Saison der Fall war, als die Gärtnerstädter nur zwei Zähler aus den ersten fünf Partien einfuhren und trotzdem nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hatten. Das sollte auch diesmal der Fall sein.

Aufrufe: 017.8.2017, 07:15 Uhr
Donau-Zeitung / wabAutor