2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Paderborns Coach Michel Kniat war mit dem Ergebnis zufrieden, haderte aber mit den drei Gegentreffern.
Paderborns Coach Michel Kniat war mit dem Ergebnis zufrieden, haderte aber mit den drei Gegentreffern. – Foto: Mark Heinemann

Im Video: SC Paderborn II schlägt FC Gütersloh 5:3

FC Gütersloh übt als Gast der U21 des SC Paderborn den offenen Schlagabtausch. Die Hesse-Elf verliert 3:5 und wird dabei unter Wert geschlagen. FuPa TV bietet acht Tore des packenden Oberliga-Derbys.

Die Reserve des SC Paderborn 07 hat das Oberliga-Derby gegen den FC Gütersloh am Sonntagnachmittag (25.8.) mit 5:3 für sich entschieden. Vor 350 Zuschauern auf dem Rasenplatz des Marienloher Sportzentrums Breite Bruch boten sich beide Teams ein packendes und torreiches Spiel.

SC Paderborn 07 II - FC Gütersloh 5:3
„Wir sind eigentlich gut in die Partie gekommen, sind aber durch eine doofe Situation und eine Standardsituation in Rückstand geraten. Wir wussten, dass Gütersloh dort eine große Stärke hat“, berichtete SCP-Coach Michel Kniat, „umso besser war es, dass wir trotzdem mit einer Führung in die Halbzeit gegangen sind.“ Das 0:1 von David Schwesig (16.) drehte Paderborn kurz vor dem Seitenwechsel durch den Doppelschlag der Profi-Leihgaben Marcel Hilßner (41.) und Marlon Ritter (45.). Nach Wiederbeginn glich Samy Benmbarek zeitig aus (50.), ehe Jan Luca Rumpf (69.) und David Mittelstädt (81.) den Gastgebern einen Zwei-Tore-Vorsprung bescherten. Auf den späten Anschlusstreffer von Nick Flock (87.) hatte Mittelstädt mit seinem zweiten Treffer die richtige Antwort zum 5:3-Endstand (89.). „Wir haben so noch nie zusammengespielt“, merkte Kniat an. Neben den Torschützen Hilßner, Ritter und Rumpf kamen auch Schlussmann Leopold Zingerle sowie Johannes Dörfler aus dem Bundesliga-Kader von Beginn an zum Einsatz. „Es war eine gute Qualität auf dem Platz und das hat man auch gesehen. Trotzdem sind drei Gegentore natürlich viel zu viel und daran müssen wir arbeiten“, betonte Kniat abschließend.

Steffen Baumgart ist ein erklärter Freund des Offensivfußballs. Mit dieser Spielweise hat der Trainer die Profis des SC Paderborn aus der 3. in die 1. Liga geführt. Schade nur, dass der Coach am Sonntagnachmittag die Oberligapartie zwischen der U21 des Bundesligisten und dem FC Gütersloh nicht gesehen hat. Denn beide Teams boten den 350 Zuschauern auf dem guten Rasenplatz im Paderborner Ortsteil Marienloh erfrischenden Angriffsfußball. Die Hausherren gewannen 5:3 (2:1), und die Gütersloher kassierten die erste Saisonniederlage.

„Wir haben alles reingeworfen. Aber am Ende hat es nicht gereicht“, sagte Julian Hesse nach dem Abpfiff. Der Gästetrainer ärgerte sich besonders darüber, dass sein Stürmer Saban Kaptan in der 58. Minute und beim Stand von 2:2 zu eigensinnig agiert habe. Der Angreifer war mit Fabio Kristkowitz auf Paderborns Keeper Leo Zingerle zugelaufen, spielte jedoch nicht quer zu dem besser postierten Teamkollegen und scheiterte dann an dem Paderborner Profitorwart. „Ich kann das nur schwer akzeptieren“, erklärte Hesse, der auch die Schwächen nach Standardsituationen bekrittelte und dabei das dritte und fünfte Gegentor im Sinn hatte.

Freuen aber durfte der Coach sich über feine eigene Treffer. Zunächst hatte der als Manndecker aufgelaufene David Schwesig eine gefühlvolle Freistoßflanke von Sinan Aygün zur Gütersloher Führung eingeköpft. Beim 2:2 legte der agile Nick Flock nach einem schönen Flankenlauf über links Saban Kaptan perfekt auf. Und nach dem 2:4-Rückstand bewies der nimmermüde FCG gute Moral. Eric Yahkem, der als Rechtsaußen seinen Gegenspieler Phil Sieben schnell zerschliss, bediente nach einem Solo Flock, der mit dem 3:4 bereits seinen dritten Saisontreffer erzielte.

„Wir hatten viel Ballbesitz. Aber Gütersloh hat es uns mit den langen Bällen immer wieder schwer gemacht“, resümierte Michel Kniat. Paderborns Trainer hatte – ganz anders als sein Pendant Julian Hesse – einen ausgesprochen tief besetzten Kader zur Verfügung. Mit Zingerle und Mittelfeldregisseur Marlon Ritter sammelten zwei Leistungsträger aus dem SCP-Zweitligateam der vergangenen Saison Spielpraxis. Auch Jan-Luca Rumpf, Johannes Dörfler und Marcel Hilßner zählen zum aktuellen Erstligaaufgebot. Letztlich gingen drei Tore und vier Assists auf das Konto der fünf Profis.

Julian Hesse wollte die aktuelle Personalnot nicht als Ausrede nutzen. „Wir hatten auch so noch eine wirklich schlagkräftige Mannschaft auf dem Platz“, sagte der Coach, neben dem auf der Reservebank nur noch vier Feldspieler Platz genommen hatten. Und vielleicht kann sich Hesse im Rückspiel über den Besuch von Steffen Baumgart freuen.


Schiedsrichter: Björn Sauer (SV Netphen) - Zuschauer: 350
Tore: 0:1 David Schwesig (16.), 1:1 Marcel Hilßner (39.), 2:1 Marlon Ritter (45.), 2:2 Samy Benmbarek (51.), 3:2 Jan Luca Rumpf (69.), 4:2 Hendrik Mittelstädt (81.), 4:3 Nick Flock (87.), 5:3 Hendrik Mittelstädt (89.)

Aufrufe: 025.8.2019, 19:10 Uhr
FuPa / NWAutor