FC Gütersloh wie eine Schülermannschaft!

FC Gütersloh - TuS Ennepetal 1:3

„Wir schlagen uns immer selber“, schüttelte der Trainer den Kopf, als er nach dem Abpfiff auf die entscheidenden Szenen zu sprechen kam. In der 89. Minute, als die Partie eigentlich auf ein gerechtes 1:1 hinauslief, schenkten Jonas Brammen und Tugay Gündogan den Gästen durch eine Abfolge von Fehlern den Siegtreffer.

Und in der Nachspielzeit, als der FCG wegen einer Verletzung des Ennepetalers Brandon Lee Griffiths sogar in Überzahl auf dem Platz stand, setzte Simon Schubert mit seinem zum 1:3 führenden Patzer noch einen drauf. Ausgepowert und geknickt von diesem überraschenden Ende einer eher tristen Partie sanken die Gütersloher zu Boden, als Schiedsrichter Marcel Neuer, der Bruder des Weltmeister-Torhüters Manuel Neuer, kurz darauf abpfiff.

Fatmir Vata monierte aber zurecht nicht nur die hinten verteilten Geschenke, sondern auch die vorne ungenutzt gelassenen Chancen. Besonders krass war das in der 50. Minute der Fall, als Mergim Deljiu und Muhammed Bulut nach einem „Zuspiel“ eines Ennepetalers beide völlig blank vor TuS-Keeper Marvin Weusthoff standen. Deljiu mochte nicht selber abschließen, sondern legte quer zu Bulut – doch der schoß den Ball nicht ins leere Tor, sondern verdribbelte sich irgendwie über die Torauslinie.

Es dauerte nur zwei Minuten, bis die Bestrafung auf dem Fuße folgte, und die Gäste mit 1:0 in Führung gingen. Weil Tugay Gündogan aber rasch der Ausgleich gelang (57.), war wieder alles im Lot, und Fatmir Vata konnte in seinem auf einen Heimsieg ausgerichteten Matchplan den „Joker“ ausspielen.

Er wechselte Innenverteidiger Lars Beuckmann, nach einer Nachtschicht als Polizist mit nur zwei Stunden Schlaf zunächst auf der Bank geblieben, als dritten Stürmer ein. Doch statt ihn mit langen und hohen Bällen zu füttern, versuchten es die Gütersloher mit Kleinklein. Allen Bemühungen entsprangen nur noch zwei Chancen durch einen Gündogan-Freistoß ans Außennetz (75.) und einen knapp am Tor vorbei fliegenden Schuss von Denis Kina (81.).

„Wir treiben einen riesigen Aufwand und belohnen uns einfach nicht dafür“, ärgerte sich Fatmir Vata. Ihm bleibt nur die Hoffnung, die Saison trotz des erkennbaren Kräfteverschleißes mit einem halbwegs intakten Team anständig zu Ende zu bringen.