2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Foto: Henrik Martinschledde
Foto: Henrik Martinschledde

FC Gütersloh 5:5 - Verrücktes Torfestival im Heidewald

Julian Hesse bleibt in seinem zweiten Spiel als Trainer der Gütersloher ungeschlagen. Gegen die TSG Sprockhövel beweist der FCG Moral und Kampfgeist.

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Der FC Gütersloh bleibt Schlusslicht der Oberliga. Dennoch setzte die Mannschaft des neuen Trainers Julian Hesse am Mittwochabend, drei Tage nach dem 4:2 über Gievenbeck, das nächste Ausrufezeichen – auch wenn es nicht zu einem weiteren Heimsieg reichte. In einem verrückten Torfestival, in dem er gleichzeitig einen Sieg verschenkte und ein Remis eroberte, musste sich der FCG mit einem 5:5 gegen die TSG Sprockhövel zufrieden geben.

FC Gütersloh - TSG Sprockhövel 5:5
Nach einem Wechselbad der Gefühle verabschiedeten die 400 Zuschauer im Heidewald ihr Team völlig zurecht mit „Gütersloh“-Sprechchören und Beifall. Auch Julian Hesse war emotional bewegt vom spektakulären Auftritt seiner Mannschaft. Der Coach ist jetzt noch mehr überzeugt, dass das „Wunder“ Klassenerhalt gelingt: „Wir kämpfen uns da unten raus. Das ist jetzt ein ganz anderer Spirit“, sagte der 30-Jährige.


Der Unterschied zur Brinkmann-Ära wurde schon nach 23 Minuten deutlich. Zwar lagen die Gütersloher wie früher auch schnell mit 0:2 zurück, doch ließen sie die Köpfe nicht hängen und vergaßen die taktische Marschroute nicht. Ermutigt durch den raschen Anschlusstreffer von Nick Flock (24.) übernahm der FCG das Kommando, erspielte sich Chancen (37., Rump) und wurde in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit belohnt. Beflügelt von seinem ersten Oberligator hämmerte der 19-jährige Flock den Ball aus dem linken Strafraumeck mit rechts via Lattenunterkante zum 2:2 in den langen Winkel – das schönste Tor im Heidewald seit langem.


Als der FCG in der zweiten Halbzeit sein Powerplay fortsetzte, sich sogar in einen kleinen Rausch spielte und schon nach neun Minuten mit 4:2 führte, schien der Heimsieg nur eine Frage der Höhe zu sein. David Schwesig, der als Innenverteidiger den gelbgesperrten Lars Beuckmann nicht gleichwertig ersetzen konnte, köpfte eine Ecke von Tim Manstein zum 3:2 in die Maschen (49.). Und Manstein verwandelte in der 54. Minute einen Elfmeter zum 4:2. Timo Krampe hatte sich in einen Schuss von Sinan Aygün geworfen und den Ball mit den Händen geblockt. Als Marcel Rump im Strafraum gefoult wurde (62.), hätte es eigentlich den nächsten Elfmeter geben müssen, und ein Schuss des starken Rechtsaußens Eric Yakhem (63.) rasierte die Latte des Sprockhöveler Tores.


Ein schlimmer Rückpass von Sinan Aygün, den Felix Casalino erlief und zum 4:3 verwandelte (64.) brachte die Gäste ins Spiel zurück. In dem ging es Schlag auf Schlag weiter. Erst kratzte Hasan Ülker den Ball vor FCG-Stürmer Vadim Thomas von der Torlinie (77.), dann glich Omar Jessey nach einem Konter gegen die viel zu offene Gütersloher Abwehr zum 4:4 aus (84.). Thomas vergab im nächsten Angriff die Top-Chance zur Führung (85.), und als Maximilian Claus in der 90. Minute das 4:5 erzielte, schien alles verloren.


Es war Serdar Erdogmus, der die Stimmung im „Hexenkessel Heidewald“ rettete. In der 2. Minute der Nachspielzeit sprang der Kapitän am kurzen Pfosten in einen Eckstoß von Tim Manstein und köpfte den Ball zum Endstand ins Netz.


Zuschauer: 401
Tore: 0:1 Tim Christopher Oberdorf (11.), 0:2 Felix Casalino (23.), 1:2 Nick Flock (24.), 2:2 Nick Flock (45.+3), 3:2 David Schwesig (47.), 4:2 Tim Manstein (53. Handelfmeter), 4:3 Felix Casalino (62.), 4:4 Maximilian Claus (83.), 4:5 Maximilian Claus (88.), 5:5 Serdar Erdogmus (90.+2)
Aufrufe: 027.3.2019, 22:40 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor