2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
F: Martinschledde
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Sind Heidewaldstadion und FC Gütersloh doch noch zu retten?

Sportausschuss des Gütersloher Stadtrates will, dass der Heidewald möglichst mit dem FC Gütersloh erhalten bleibt. Nur ein konkreter Beschluss auf der Sondersitzung.

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„Wir wollen, dass das Heidewaldstadion möglichst mit dem FC Gütersloh erhalten bleibt.“ Es war an Andreas Kimpel, die Position des Gütersloher Rats-Sportausschusses auf seiner von der BfGT-Fraktion beantragten Sondersitzung zu den Themen FCG und künftige Stadionnutzung auf den Punkt zu bringen. Zuvor hatte der städtische Beigeordnete für Kultur und Sport den Ausschussmitgliedern klar gemacht, dass dieses Gremium „nichts zu einem laufenden Insolvenzverfahren zu sagen habe“. Schon gar nicht sei es die Aufgabe der Stadtverwaltung, hier über Wasserstandsmeldungen zu berichten.

Die zwei K’s der Stadt, Kimpel und Willi Kottmann (Fachbereich Sport), hätten natürlich die Arbeit der drei K’s von der Initiative zur Rettung des insolventen Fußball-Oberligisten (Heiner Kollmeyer, Hans-Hermann Kirschner und Herman Korfmacher) im Hintergrund immer begleitet, denn das sei ihre Aufgabe. Das aktuelle Krisenmanagement bezeichnete Kimpel als „das einzige, was jetzt noch helfen kann“ und wagte eine Einschätzung der Situation des FCG: „Es ist eine Minute vor zwölf.“ Bis das letzte Sandkorn durch die Uhr gelaufen sei, würde er aber an die Rettung glauben und an eine Perspektive für den FCG und den Heidewald, stellte der Beigeordnete fest.

Tatsächlich fand eine weitere Sitzung der Rettungsinitiative statt. Beraten wurde unter anderem, ob die Ende Mai auslaufende Frist für die Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch die Zahlung der Märzgehälter um einen weiteren Monat verlängert werden soll, um Zeit für die gewünschte Neuausrichtung des Vereins und die dafür notwendige Durchführung einer Mitgliederversammlung zu gewinnen. Geprüft wurde außerdem, ob die inzwischen vorliegenden Zusagen von Sponsorengeldern ausreichen, um einen Neuanfang überhaupt wagen zu können.

Als „Signal, dass es weitergehen soll“, bezeichnete Thomas Ostermann den Antrag seiner SPD zur Weiternutzung des Heidewaldstadions. Der Ausschuss stimmte nach kurzer Beratung einstimmig zu, die Verwaltung mit der Prüfung zu beauftragen, welche weiteren zusätzlichen Nutzungen der traditionsreichen Sportanlage mit welchem baulichen Aufwand und welchen Investitionen perspektivisch möglich sind. Aus formalen Gründen nicht entscheiden durfte der Sportausschuss über einen Bürgerantrag der „Aktion Rettet das Heidewaldstadion“, der an den Hauptausschuss verwiesen wurde. Das Ansinnen, den Sportstättenzuschuss für das Heidewaldstadion an den FCG von 25.000 Euro im Jahr auf 50.000 zu erhöhen, nannte der Ausschussvorsitzende Gerhard Feldhans indes „eine interessante Gesprächsgrundlage für weitere Runden“.

Erst einmal nur rhetorisch fragte sich Detlev Kahmen von der CDU, ob es für die Bürger nicht sogar günstiger sein könnte, dem FCG zu helfen, weiter im Heidewaldstadion zu spielen, statt ein ungenutztes Stadion zu unterhalten. Die Kosten für den Unterhalt bei laufendem Spielbetrieb bezifferte Kottmann auf 90.000 bis 100.000 Euro im Jahr. Ihren Willen das Heidewaldstadion zu erhalten, muss die Stadt Gütersloh spätestens im Juni 2019 auch vertraglich bekunden, denn dann läuft der Pachtvertrag mit der Gütersloher Schützengesellschaft aus. Der Rückbau eines nicht mehr genutzten Stadions würde „etwa 470.000 Euro plus Risikoaufschlag für Störstoffe kosten“, schätzte Kottmann.

Aufrufe: 024.5.2017, 21:30 Uhr
Uwe Kramme / FuPaAutor