2024-04-25T10:27:22.981Z

Analyse

FC Gütersloh: Hoher Schaden befürchtet

Die bevorstehende Vereinsauflösungen belastet die Jugendabteilung. Oliver Eichstädt garantiert Fortbestand. FSV Gütersloh signalisiert Hilfsbereitschaft

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Die bevorstehende Vereinsauflösung bringt auch die Jugendabteilung des FC Gütersloh immer weiter in Bedrängnis. Immer mehr Nachbarvereinen melden sich, die Jugendspieler zum Probetraining einladen und abwerben möchten. Zwar habe der Verein Verständnis für das Verhalten der Klubs, die Folgen für die Jugendabteilung sind allerdings jetzt schon deutlich spürbar: „Die erfolgreiche Aufbauarbeit der letzten zwölf Monate ist zerstört. Wir haben schon eine Menge sehr talentierte Kinder und Jugendliche verloren“, bedauert FCG-Jugendleiter Oliver Eichstädt.

Das drohende Aus ihres Vereins beschäftigt die Jugendfußballer schon lange. „Viele können nicht verstehen, warum der FCG – ihr Verein – aufgelöst werden soll“, berichtet Eichstädt. Der Jugendleiter und seine Trainer müssen auch viele Fragen besorgter Eltern beantworten. Die Unsicherheit ist natürlich groß. „Ich kann aber versprechen, dass wir auch nach der Auflösung des FCG weiter im Sportzentrum Süd spielen werden – nur dann unter einer anderen Flagge“, betont der Jugendleiter ausdrücklich. Kein Kind muss sich einen neuen Verein suchen. Momentan arbeitet Eichstädt an einem Plan B für die Zeit nach der Vereinsauflösung am 31. Mai.

„Wir wollen natürlich, dass der FC Gütersloh doch noch in letzter Sekunde gerettet wird, aber wir müssen ja für den schlimmsten Fall gerüstet sein“, unterstreicht Eichstädt. Möglich ist die Gründung eines neuen Vereins oder der Wechsel der gesamten Abteilung zum FSV Gütersloh, mit dem schon vor etwa vier Wochen entsprechende Gespräche geführt worden sind. „Wir haben dem FC Gütersloh unsere Hilfe angeboten und stünden bereit, falls der schlimmste Fall eintreten sollte“, erklärt FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter auf NW-Nachfrage. Genaue Details müssen allerdings noch geklärt werden. „So lange die Situation noch ungeklärt ist und der FCG gerettet werden kann, halten beide Verein natürlich die Füße still“, sagt Horstkötter.

Ein nächstes Treffen zwischen FCG-Jugendleiter Eichstädt und den FSV-Verantwortlichen findet morgen statt. „Wir haben signalisiert, dass wir bereit sind zu helfen. Alles andere wird sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen“, betont Horstkötter. Die Stadt Gütersloh hat immerhin deutlich gemacht, dass sie den „Fußball-Standort Süd“ an der Janusz-Korczak-Gesamtschule auf jeden Fall erhalten will. Allerdings ist der erlittene Schaden bereits beträchtlich. „Egal wie es mit der Jugendabteilung weitergeht. Wir werden in der kommenden Saison auf jeden Fall mit deutlich weniger Teams an den Start gehen“, weiß Eichstädt.

Aufrufe: 015.5.2017, 20:00 Uhr
Dennis BleckAutor