Die Freude am Fußball ist bei Grünbach zurück

Grünbach – „Totgesagte leben länger“, hatte der Vorsitzende des FC Grünbach, Jürgen Petermeier, in der letztjährigen Jahreshauptversammlung des Vereins festgestellt. „Gott sei Dank ist es in Erfüllung gegangen“, freute er sich nun bei der diesjährigen Versammlung, „denn wir haben wieder Freude an unseren Fußballern in sportlicher und finanzieller Hinsicht.“

Seit vier Jahren ist Petermeier mittlerweile im Amt. Mit seinem engagierten Team hat er schon viel erreicht. So soll es auch künftig für den rund 260 Mitglieder zählenden Verein weitergehen. Petermeier erinnerte an die erfolgreiche 1200-Jahrfeier und die Unterstützung durch die Gemeinde Bockhorn. Sie gewähre dem FCG beispielsweise einen Zuschuss für die Rasenpflege, den sie sogar von bisher 3000 auf 6000 Euro aufgestockt habe. „Das macht es uns viel leichter“, erklärte er.

Wie viele andere Vereine müssen auch die Grünbacher mit mangelndem Nachwuchs kämpfen. Der Vorsitzende führte dies auf den mangelnden Zuzug und fehlende Baugebiete zurück. Woraufhin Bürgermeister Hans Schreiner einwarf: „Dann müssen wir ein Fußballer-Modell machen, kein Einheimischen-Modell“, was für viele Lacher sorgte.

Immer schwieriger werde es auch, die Trainerposten für die Jugendmannschaften zu besetzen, fuhr Petermeier fort und forderte die Spieler der aktuellen ersten Mannschaft auf, ihr Können als Trainer weiterzugeben. Er dankte Ex-Herren-Coach Tarik Tüzün. Dieser habe dem Verein in einer schwierigen Zeit geholfen, als der FCG vor zweieinhalb Jahren keine Mannschaft mehr hatte. Tüzün habe nicht nur den Trainerposten übernommen, sondern auch noch viele Spieler mitgebracht, mit denen alles überbrückt werden konnte.

Aus beruflichen Gründen musste er bekanntlich aber abgelöst werden. Als neuer Spielertrainer wurde Danijel Ziober verpflichtet. „Ein Glücksgriff“, so Petermeier. Denn er halte die Leute zusammen und habe mit der „sehr ruhigen Mannschaft und mit sehr wenigen Zwischenfällen“ eine gute Hinrunde gespielt, sagte der Vorsitzende, als er den Bericht des abwesenden Fußball-Abteilungsleiter Nicolas Stenglein verlas. Mit 30 Punkten und einem Torverhältnis von 47:23, zehn Siegen und zwei Niederlagen belegt Grünbach momentan den ersten Platz. Torjäger Maximilian Nußhart ist zweitbester Torjäger in der C-Klasse mit 14 Treffern.

Der FCG-Chef bedauerte das aktuelle Verletzungspech einiger Spieler. Mit Neuzugängen könne dies aber ausgeglichen werden. Erfreut zeigte er sich auch darüber, dass ab Januar vier Spieler aus der eigenen A-Jugend nachrücken werden. „Das ist ein Erfolg für uns.“

Eine schöne Sache sei die 50-Jahr-Feier der Damengymnastik gewesen, die im Rahmen des Weißbierfests gefeiert wurde. Petermeier dankte allen Helfern, die alles am Laufen hielten, vor allem auch zwei verdienten, langjährigen Vorstandsmitgliedern. Zum einen Maria Rauch, die aktuelle Schriftführerin, aber auch schon Kassierin, Platzkassierin oder Ehrenbeauftragte in den vergangenen 30 Jahren. Zum anderen Andrea Reithmeier, aktuell 2. Kassierin. „Nur Platzkassierin und Ehrenbeauftragte war sie noch nicht“, sagte Petermeier. Weil beide nicht mehr für ihre Ämter kandidierten, überreichte er ihnen einen großen Blumenstrauß für ihre Verdienste.

Auch Jugendleiter Klaus Petermeier zeichnete ein vielversprechendes Bild. „Es läuft ganz gut, aber mehr Trainer für die Jugend, am besten ehemalige Spieler, wären gefragt.“ In der Hinrunde konnten in Spielgemeinschaften mit Buch am Buchrain, Kirchasch und Walpertskirchen alle Mannschaften von der A- bis zur E-Jugend und in der Rückrunde von der A- bis zur F-Jugend, außer der E-Jugend, gemeldet werden. Insgesamt waren es 36 Spieler aus Grünbach in acht Mannschaften.

Kassierin Bianka Vogt bestätigte die soliden Finanzen des Fußballclubs. So seien zwei von drei Darlehen (insgesamt gut 2300 Euro) mittlerweile zurückgezahlt worden. Gut 1600 Euro stünden noch aus. Einnahmen von gut 37 000 Euro stehen Vogt zufolge im laufenden Jahr Ausgaben von gut 34 000 Euro gegenüber. Dadurch ist der Kontostand auf knapp 6000 Euro angestiegen. ein Haupteinnahmepunkt sind die gut 12 000 Euro aus den Mitgliedsbeiträgen 2018.

Dass die Mitglieder die Arbeit des Vorstands schätzen, zeigten die Neuwahlen, in denen alle Amtierenden und Neuen einstimmig per Handzeichen gewählt wurden. So hatte Wahlleiter, Bürgermeister Hans Schreiner, einen leichten Job. Er musste nur alle Kandidaten auf der fein säuberlich geführten Liste vorlesen, abstimmen lassen und sie fragen, ob sie ihr Amt annehmen.

Vorsitzender bleibt Jürgen Petermeier, 2. Vorsitzender ist Alfred Wölfl. Kassierin ist Bianka Vogt, ihre Stellvertreterin Sabine Marx. Der Schriftführer heißt Gerhard Irl, 2. Schriftführerin Anita Wölfl. Den Posten des Sportleiters bekleidet Nicolas Stenglein, 2. Sportleiter ist Tobias Attensberger. Die Jugendleitung hat Klaus Petermeier jun. inne, zusammen mit Stellvertreter Franz Lechner. Beisitzer ist Georg Heilmeier, Kassenprüferinnen sind Marianne Ali und Viola Gründer.

„Ihr seid’s auf dem richtigen Weg“, lobte Schreiner die FCG-Verantwortlichen. „Ihr habt den Verein sehr gut geführt und mit viel Herzblut wieder auf die richtige Spur gebracht.“

Diskutiert wurde nur noch über einen Getränkeautomaten im Vereinsheim, den sich Erna und Klaus Petermeier sen. wünschen. Denn mit der aktuellen „Zettelwirtschaft“ gehe dem Verein „viel durch die Lappen“. Einen solchen zu besorgen, gestalte sich schwierig, meinte ihr Sohn, der FCG-Vorsitzende. Außerdem werde es „sündhaft teuer, wenn der Automat kaputt geht“, gab der ehemalige Stammspieler Sepp Numberger zu bedenken.

Abschied von
zwei Urgesteinen

Getränkeautomat?
Eher nicht