2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Rote Karten bringen oft dicke Luft. Foto: DPA
Rote Karten bringen oft dicke Luft. Foto: DPA

Tatort Gröbenzell: Schiri fühlt sich bedroht – Spielabbruch

GW Gröbenzell - Weil er sich von einem vom Platz gestellten Fußballer aus Breitbrunn bedroht fühlte, hat Geiselbullachs Schiedsrichter Oliver Thomas ein C-Klassen-Spiel in Gröbenzell abgebrochen.

20 Minuten waren noch zu spielen. Die in der Tabelle weit zurückliegende Reserve von GW Gröbenzell führte gegen die fünftplatzierte zweite Garde aus Breitbrunn unerwartet klar mit 5:2. Da passierte es: Ein Breitbrunner Spieler war mit einer Entscheidung des Schiris nicht einverstanden und reklamierte vehement. Oliver Thomas zückte erst mal die Gelbe Karte. Doch die Motzerei war damit noch nicht vorbei. Als verschärfte Quittung gab’s die Ampelkarte. Der Spieler musste vom Platz.

Was sich danach abspielte, ist noch inoffiziell. Denn auf dem elektronischen Spielberichtsbogen des Fußballverbandes sind die Ereignisse nicht vermerkt. Mittlerweile wurde sogar der Name des Schiedsrichters mit k.A. (keine Angaben) ersetzt. Auch von GW-Seite gibt es offiziell keine Auskünfte. Die Hausherren sind aber auch nur indirekt betroffen.

Ein Zuschauer schilderte dem Tagblatt die Vorgänge. Demnach habe sich der vom Platz gestellte Breitbrunner Spieler umgezogen und sich dann unter die wenigen Schlachtenbummler gemischt, die eine für eine C-Klassen-Partie relativ weite Anfahrt vom Ammersee an den Gröbenbach in Kauf genommen hatten. Angeblich soll der jetzt zuschauende Ampelkarten-Sünder vom Spielfeldrand aus den Schiri bedroht haben und sei dann ein paar Meter aufs Spielfeld gelaufen. Der für den TSV Geiselbullach pfeifende Thomas brach die Partie daraufhin ab. Er ließ sich danach sicherheitshalber von einigen Gröbenzeller Betreuern zum Auto begleiten.

Der ohnehin nur sporadisch pfeifende Schiedsrichter, der gleichzeitig die Internet-Seite des TSV Geiselbullach betreut, hat mittlerweile gegenüber Schiri-Funktionär Michael Stahl (Emmering) angekündigt, nach diesem Zwischenfall keine Spiele mehr zu leiten.

Der Fall landet nun beim Sportgericht. Erfahrungsgemäß werden derart auffällig gewordene Spieler von den Fußballjuristen mit einer Langzeit-Sperre bestraft. Die drei Siegerpunkte dürften schon allein wegen der deutlichen Führung zum Zeitpunkt des Spielabbruchs in Gröbenzell bleiben.

Aufrufe: 06.4.2017, 10:39 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt - Peter LoderAutor