2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
– Foto: Andrea Circhetta
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Ein 3:0, das Nerven kostete

2. Liga interregional, Gruppe 5: Grenchen - Aegeri

Der FCG 15 hat das als wegweisend deklarierte Spiel gegen Aegeri 3:0 gewonnen.

Der erneut unbezwungene Torhüter Jeffrey Grosjean übte dennoch Kritik. «Zufrieden? Mit dem Resultat ja, mit der Leistung nein.» Es überrascht, wie deutlich sich Grenchens Jeffrey Grosjean nach dem Spiel gegen Aegeri äusserte. Statt sich über das 3:0 in der Begegnung zu freuen, die Trainer Mirko Recchiuti im Vorfeld als wegweisend für den Rest der Hinrunde bezeichnete nahm sich der in Biel wohnhafte Torhüter seine Vorderleute vor. «Es darf nicht passieren, dass du nach einem 2:0 plötzlich so nachlässig wirst.»

Tatsächlich schien das Grenchner Team nach der Halbzeitpause, obwohl die gleichen Spieler wie zuvor auf dem Feld standen, wie ausgetauscht. Besonders im Aufbau passte wenig zusammen. Immer wieder landeten Pässe im Nichts oder sie gingen verloren, weil der Mitspieler dem Ball nicht entgegengekommen ist. Zusammengefasst: Die Grenchen wurden vom agierenden zum reagierenden Team. «Das nervte mich schon ein bisschen», sagte Grosjean. «In solchen Phase wäre es wichtig gewesen, den Ball zu kontrollieren, um keine Unruhe aufkommen zu lassen.»

Frühzeitige Entscheidung verpasst

Das Spiel hatte für das Heimteam ideal begonnen. Bereits in der 6. Minute brachte Essomba die Grenchner per Elfmeter in Führung. Eine Viertelstunde spitzelte Sperisen den von Captain Ledesma in die Mitte gespielten Ball am gegnerischen Torhüter vorbei und konnte das 2:0 bejubeln. Eigentlich hätte es zur Pause bereits 3:0 stehen müssen, doch erst entschied sich Aliu gegen das Zuspiel auf den besser positionierten Mitspieler, kurz darauf machte es Essomba gerade umgekehrt: Statt es alleine zu probieren, passte der Stürmer auf den offensichtlich im Offside stehenden Rihs, der dann auch zurückgepfiffen wurde. Zur Pause waren die Meinungen auf den Rängen einhellig: Die Führung der Grenchner war verdient, der vierte Sieg im achten Meisterschaftsspiel zum Greifen nah.

Im zweiten Umgang fanden die Gäste aus der Innerschweiz jedoch besser ins Spiel und kamen zur einen oder anderen Chance. Richtig gefährlich wurde es allerdings nur einmal: In der 53. Minute klärte Grosjean einen Kopfball aus kurzer Distanz auf der Linie. Ansonsten blieb es meist bei Flanken in den Strafraum, die der 29-jährige Torhüter jeweils bestechend sicher runterpflückte.

Zum fünften Mal ohne Gegentor

Die Gründe für das plötzliche Nachlassen Grenchens sah Grosjean in der teils fehlenden Erfahrung seiner Teamkollegen. Im Grenchner Mittelfeld betrog das Durchschnittsalter 22 Jahre, kein Spieler war älter als 24. Gleichzeitig stellte sich der Goalie aber auch schützend vor die Jungen: «Es herrscht grosses Potenzial in diesem Team. Nachlässigkeiten wie heute passieren. Solche Erfahrungen sind wichtig für die Entwicklung.»

Umso besser, wenn das Zwischentief nicht einmal bestraft wird: Nussbaumer sorgte nach einem Konter mit dem 3:0 für den Schlusspunkt. Derweil blieb der im vergangenen Winter zu Grenchen gestossene Grosjean zum fünften Mal in dieser Saison unbezwungen.

Der Goalie, der davor fünf Jahre beim Erstligisten Solothurn gespielt hatte, ist einer der Gründe, weshalb die 2019 aufgestiegenen Grenchner nach acht Partien mit nur fünf Punkten Rückstand auf den Leader auf dem fünften Rang stehen. «Ich fühle enorm wohl hier», sagte Jeffrey Grosjean. «Das Stadion ist top, die Stimmung ist top. Die Spieler und die Trainer sind ambitioniert.»

Mit Angriffsparolen hält man sich in Grenchen jedoch noch zurück. In den verbleibenden vier Partien treffen die Solothurner auf drei Teams, die vor ihnen platziert sind.

Quelle: Bieler Tagblatt

Aufrufe: 018.10.2020, 20:45 Uhr
Michael ObrechtAutor